Die Wahrscheinlichkeit, dass Giovanni Padani in seinem Fußballerleben noch zum Lautsprecher wird, ist ähnlich groß wie jene für einen Absturz des FC Bayern in die zweite Liga. Nein, verbal auf die Pauke zu hauen, das gehörte noch nie zu den Gepflogenheiten des Trainers vom TSV Jahn Büsnau. Der 54-Jährige ist in Bezug auf die eigene Mannschaft vielmehr ein steter Bedenkenträger und Mahner - um nicht zu sagen: Tiefstapler. Und so weiß man nicht so recht, was man von seiner aktuellen Vorgabe halten soll. Padanis offizielles Ziel für die neue Saison lautet: Nichtabstieg. Zur Erinnerung: zuletzt waren seine Kicker eine der Überraschungen und belegten am Ende den fünften Tabellenplatz.
Freilich, dass sich dieser Coup nur schwer wiederholen lässt, vermutet nicht nur Padani. Schließlich ging schon in der Rückrunde die Formkurve klar nach unten. Auch sind die Rahmenbedingungen unverändert bescheiden. Für die Nicht-Sonnenmonate nur ein Hartplatz, dazu viele Schichtarbeiter im Kader, die mal können und mal nicht - so stand und steht für Padani alles unter einem 'Zauberwort', wie er es nennt: 'Improvisieren.'
Immerhin, der Torjäger Giulio Tenuta ist geblieben, obwohl die Konkurrenz reihenweise um ihn gebuhlt hatte (unter anderen Weilimdorf, Stetten, Omonia). Und neu verpflichtet wurde laut Coach ein Sextett 'interessanter, junger Spieler'. Vor allem Alper Varay, gekommen vom Landesligisten Weilheim, nährt Hoffnungen. Padanis Urteil: 'Ein Granatenkicker - Mordsschuss, technisch super, wie der Özil.' So viel an verbalem Hurra dann doch.