2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Adrian Müller, Stefan Vogler, David Hönes, Lucas Haug, Kenyan Price und Marco Kümmerle verstärken künftig die Oberliga-Kicker aus der Kreisstadt. Foto: Moschkon
Adrian Müller, Stefan Vogler, David Hönes, Lucas Haug, Kenyan Price und Marco Kümmerle verstärken künftig die Oberliga-Kicker aus der Kreisstadt. Foto: Moschkon

TSG nur mit Außenseiterchancen

Coach Zahn zählt sein Team nicht zur Riege der Favoriten auf den Aufstieg

Die TSG Balingen schwitzt wieder: Gestern Abend stand für die Oberliga-Fußballer aus der Kreisstadt um Trainer Matthias Zahn im Au-Stadion das erste Vorbereitungstraining auf dem Programm.

Seit gestern befindet sich die TSG Balingen in der Vorbereitung auf die Oberliga-Saison 2015/16. Sie blickt einer Spielzeit entgegen, in der ziemlich alles möglich ist. Wie immer in der höchsten baden-württembergischen Amateurklasse. Denn wenn etwas gewiss ist in der Oberliga, dann, dass nichts gewiss ist. Überaus ausgeglichen dürfte das Teilnehmerfeld erneut werden.

Das sieht Matthias Zahn nicht anders. Der TSG-Coach glaubt jedoch, dass die Liga insgesamt an Qualität gewonnen habe – trotz der Abgänge des Meisters SV Spielberg und des „Vize“ Bahlinger SC, der den Sprung in die Regionalliga über die Relegation schaffte. Zu diesen beiden Aufsteigern sagt Zahn: „Bahlingen war die spielerisch beste Mannschaft der letzten Saison, Spielberg hat sich aber am meisten Punkte geholt. So ist da manchmal.“


Neu in der Spielklasse ist Absteiger FC Nöttingen. Mit dem FCN kehrt ein alter Bekannter in die Oberliga zurück. Nach einem Jahr in der Regionalliga Südwest, stieg die Truppe um Coach Michael Wittwer wieder ab. Doch Leid paart sich nicht selten mit Freude und die Nöttinger, die sich als badischer Verbandspokal-Sieger für den DFB-Pokal qualifiziert haben, zogen bei der Auslosung für die erste Runde ein Traumlos: Sie treffen zu Hause auf den FC Bayern München. „Unglaublich, das ist der Lohn für lange Arbeit“, sagte Nöttingens Sportvorstand Dirk Steidl. Die Partie, die am 8. August stattfindet, wird wohl wieder im Karlsruher Wildparkstadion ausgetragen. Für die Nöttinger, die sich im badischen Pokalfinale mit 3:2 gegen den SV Spielberg durchsetzten, ist es bereits die dritte Teilnahme am DFB-Pokal. 2012 ging’s in Reutlingen gegen Hannover 96 (1:6). Im folgenden Jahr kam Schalke 04 und der FCN hatte dem Bundesligisten alles abverlangt, 1:2 endete die Partie.


Zudem bereichern die Verbandsliga-Meister SV Oberachern (Baden), FSV 08 Bissingen (Württemberg) und SV Sandhausen 2 (Südbaden) die Oberliga. Der vierte Aufsteiger wird am Wochenende im Rückspiel zwischen dem 1. CfR Pforzheim und dem 1. Göppinger SV gesucht (Hinspiel 1:0 für Göppingen). Die Liga verlassen ha-ben die Kickers Pforzheim und VfR Mannheim. Zudem zog der VfR Aalen seine U 23 zurück.

Die Nöttinger hat Zahn im Titelrennen ebenso auf der Rechnung wie den Vorjahres-Dritten SGV Freiberg und die früheren Bundesligisten SSV Ulm 1846 und SSV Reutlingen 05. „Das Selbstverständnis der Ulmer ist es, mindestens in der Regionalliga zu spielen“, sagt Zahn. Und die Entwicklungen aus Reutlingen deute er ebenfalls dahingehend, dass man an der Kreuzeiche nicht nochmals um einen Mittelfeldplatz spielen wolle. Die Nullfünfer haben mit den beiden Ex-Profis Maurizio Gaudino (Sportlicher Leiter) und Georgi Donkov (Trainer) eine neue sportliche Führung an Land gezogen. Sodann spielt der SSV als württembergischer Verbandspokalsieger die erste Runde des DFB-Pokals und trifft in dieser auf den Prestigerivalen Karlsruher SC aus der 2. Bundesliga. In sein Quartett der Titelfavoriten nimmt Zahn noch den Vorjahres-Siebten FV Ravensburg auf.

„Diese Teams dürfen sich sicher begründete Hoffnungen auf Platz eins oder zwei machen“, sagt er, legt aber sogleich nach, dass es sich bei dieser Analyse um eine Fernbetrachtung ginge. „Das sind Tendenzen, das ist alles meine subjektive Wahrnehmung“, sagt Zahn. „Fakten werden später geschafft. Es ist noch zu früh, um Prognosen zu machen. Das ist nur mein Bauchgefühl.“
Eben dieses sagt dem früheren Boll-Coach auch, dass seine Truppe nicht zwangsläufig in diese Riege der Favoriten gehört – trotz des hervorragenden vierten Rangs in der Runde 2014/15: weil andere Klubs andere Möglichkeiten hätten. „Aber unsere Stärke ist die mannschaftliche Vielfalt und Geschlossenheit“, weiß Zahn.

Aufrufe: 019.6.2015, 08:00 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor