Trotz der Pleite des Clubs hat der Trainer es geschafft, die Mannschaft zusammenzuhalten. Obwohl Vatas Jungs seit November kein Gehalt mehr bekommen haben, scheint das Gemeinschaftsgefühl zu stimmen: So fährt Amir Tahiri (23) von seinem Wohnsitz in Siegen heute nach Ostwestfalen, um zum Testspiel gegen die U23 des SC Verl auf dem Platz zu stehen, berichtet Vata. „Er wird danach hier bei jemandem übernachten, am Sonntag die Stadtmeisterschaft spielen und abends wieder nach Hause fahren.“ Und das ohne einen müden Pfennig, um nur wenigstens den Tank wieder füllen zu können.
27 Spieler zähle der Kader aktuell, berichtet Vata – und womöglich steht am Sonntag sogar ein Neuer auf dem Platz. In den vergangenen Tagen habe Vata sich aufgrund einer Zahn-OP schonen müssen und so habe er erst gestern Abend Sinan Karadag kennenlernen können, der bereits seit drei Tagen in Gütersloh mittrainiert. Der 22-jährige türkische Innenverteidiger ist derzeit vereinslos, trotzdem habe Vata „schon viel Gutes von ihm gehört“.
Karadag kommt aus der Jugend des VfL Bochum und wechselte nach Stationen in den U19-Mannschaften von VfL Theesen und Preußen Münster in die Türkei und anschließend zum VfB Fichte. „Wir würden ihn sehr gern verpflichten. Er hat versprochen, dass er uns bis zum Sommer helfen will“, erklärt der FCG-Coach. Karadag wolle in Gütersloh in den kommenden sechs Monaten Spielpraxis sammeln, um sich für mögliche andere Vereine zu empfehlen. „Und er spielt ohne Gehalt“, verrät Vata. Ein junger, hungriger Innenverteidiger, der zudem auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar sei, könne dem Verein nur gut tun, sagt der Trainer.
Bei den Stadtmeisterschaften könnte Karadag schon im Aufgebot des FC Gütersloh stehen, erklärt Vata vorfreudig: „Wir müssen noch ein paar Dinge wegen seines Spielerpasses klären, aber sein Berater meinte, dieses Problem sollte zu lösen sein.“ In der Finalgruppe B trifft der FC Gütersloh auf Türkgücü Gütersloh, den SV Avenwedde und den SV Spexard. Der Westfalenligist unter Leitung von Trainer Giovanni Taverna hat die Gruppe B vergangene Woche dominiert, trotzdem sagt Vata selbstbewusst: „Mir ist egal, wer kommt. Das ist unsere Halle, wir müssen unser bestes geben.“ Dabei wird Gastgeber Tur Abdin jedoch noch ein Wörtchen mitzureden haben. In der Vorrunde gewann der Syrianische Club 4:3 gegen den FCG. Vata hofft auf ein Wiedersehen und verspricht: Dann wird das Spiel sicherlich anders ausgehen.“