Trotz Aufstieg in die Kreisklasse: Der FC Moosburg muss seine Frauen vom Spielbetrieb abmelden

Moosburg - Schon viele Jahre hat die Mannschaft mit einem Spielermangel zu kämpfen, weshalb man sich vor wenigen Jahren entschied, freiwillig ein paar Ligen tiefer anzutreten. „Denn als Damenteam ohne eigenen Nachwuchs hat man einfach ein Ablaufdatum“, so Spielertrainerin Annika Lindhorst, für die die Situation zwar überraschend, aber trotzdem absehbar war. Denn es gab bereits in der letzten Saison Partien mit nur knapp elf Spielerinnen auf dem Feld.

Dabei spielte der harte Kern des Teams bereits seit der D-Jugend zusammen. Doch mit dem Alter rücken halt auch andere Prioritäten in den Vordergrund.

FC Moosburg: Das Interesse hat über die Jahre deutlich abgenommen

Zwar erlebte auch der Mädchenfußball in Moosburg mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft durch die Frauen-Nationalmannschaft einen richtigen Hype und man konnte neben Jugend-Teams auch eine zweite Frauenmannschaft stellen. Doch nun, viele Jahre später, ist klar: Das Interesse hat deutlich abgenommen. „Ein Grund dafür ist auch, dass plötzlich jedes Dorf im Landkreis eine Damenmannschaft gestellt hat und somit zusätzlich das Einzugsgebiet einfach geschrumpft ist. Ich selbst bin einfach sehr traurig wenn ich an unser Ende als Mannschaft denke“, erklärt Veronika Steiger, die seit 2005 dabei ist.

Aber auch wenn durch Corona die Saison und somit die eigene Karriere ein abruptes Ende genommen hat, will man sich die Meisterfeier nicht nehmen lassen und diese möglichst bald nachholen. Die wenigen jungen Spielerinnen im Team werden sich einem neuen Verein anschließen, während der Großteil des Teams die eigene Karriere wohl beendet.

FC Moosburg: 2014 in die Bayernliga aufgestiegen

Trotzdem erinnert man sich beim FCM gerne zurück an die großen Erfolge, die die Mädels auch über die Landkreisgrenzen hinweg bekannt gemacht haben. Ganz besonders steht dabei der Aufstieg in die Bayernliga 2014 im Fokus der gleichzeitig mit vielen Busfahrten zu den oft sehr weiten Auswärtspartien verbunden war. „Wir waren im Vergleich zu unseren Gegnern zwar weder konditionell noch technisch besonders talentiert, aber uns hat vor allem der Kampfgeist und das Teamgefühl so stark gemacht.“, so Lindhorst. Und dieses Gefühl wird auch mit der Auflösung nicht verloren gehen – denn die Freundschaften bleiben auch abseits des Platzes bestehen. Man plant zukünftig, ähnlich wie bei den alten Herren, zum Spaß zu kicken und sich danach zusammenzusetzen.

Zum Abschluss will man sich noch einmal bei allen Sponsoren, Trainern, Mitspielerinnen und Zuschauern bedanken, die jahrelang eine große Unterstützung auf und neben dem Platz waren.

(Franziska Kugler)