2024-05-02T16:12:49.858Z

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Im Vorwärtsgang: Wormatia-Angreifer Markus Moh Amar (links) überläuft Pascal Hertel, der mit dem ASV Winnweiler allerdings den Aufstieg perfekt macht.
Im Vorwärtsgang: Wormatia-Angreifer Markus Moh Amar (links) überläuft Pascal Hertel, der mit dem ASV Winnweiler allerdings den Aufstieg perfekt macht.

Traum vom Aufstieg geplatzt

Wormatia-Zweite verspielt Führung gegen Winnweiler und bleibt in der Landesliga

WORMS. So nah dran - und doch so weit weg. Wenn junge Männer und ihr Trainer kollektiv mit den Tränen kämpfen, dann muss wohl eine gemeinsame Illusion einer Seifenblase gleich zerplatzt sein. Es war der Traum vom Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga, den die ,,Zweite" von Wormatia Worms als Vizemeister der Landesliga Ost gegen den West-Vertreter ASV Winnweiler verspielt hat. Nach dem 0:1 am Donnersberg gab's jetzt auch im Heimspiel eine 2:4 (1:1)-Niederlage.

Da sitzen die jungen Wormatia-Kicker nun vereinzelt auf ihrem Hosenboden auf dem Kunstrasenplatz in der EWR-Arena. Enttäuscht, abgekämpft, den Tränen nah. Selbst ein wohl gemeinter Klaps oder eine aufmunternde Umarmung ihres Trainers Marco Stark kann jetzt nicht helfen, war doch die eigene Fußballwelt noch eine Viertelstunde zuvor völlig intakt. Mit 2:1 führten die jungen Wormaten da, ein drittes Match schien greifbar. Und dann das: Drei Tore der Gäste kurz vor Schluss beendeten den Tagtraum der Wormser abrupt.

,,Wir haben trotzdem eine geile Saison gespielt", mochte Marco Stark in diesem bitteren Moment keinen seiner Schützlinge für die beiden Pleiten verdammen. Nervös waren sie unbestritten, die ungewohnte Kulisse von 764 Zuschauern hemmte lange mehr, als dass sie etwa beschwingte. ,,In der zweiten Hälfte haben wir den Fußball gespielt, den wir spielen können", fiel es Marco Stark mitten zwischen den wild feierenden Gästen schwer, eine sachliche Analyse abzugeben.

Bis die Wormaten allerdings ihr großes spielerisches Potenzial in die Waagschale werfen konnten, hatte Winnweiler ob einer bissigen und aggressiven Spielweise Oberwasser. Speziell als Fabian Schmidt die erste gute Chance gleich zum 0:1 nutzte (16.), schien der Gast bereits früh als Aufsteiger festzustehen. Doch Wormatia kam zurück. Kurz vor dem Wechsel war es Fabio Schmidt, der einen langen Diagonalpass von Benedikt Thiel gekonnt annahm und mit der linken Klebe ins linke Eck hämmerte (41.). Das beflügelte. Wormatia drückte nach der Pause mächtig. Benedikt Thiel (52.), Fabio Schmidt (60.) und Mario Basyouni (64.) scheiterten noch, aber Markus Moh Amar markierte schließlich das längst überfällige 2:1 (66.). Dass Fabio Schmidt (72.) und der eingewechselte Ali Aslan (73.) frei vor Gästekeeper Philipp Heimler nicht erhöhten, sollte sich jedoch bitter rächen, denn die VfR-Defensive präsentierte sich in der Schlussviertelstunde alles andere als auf der Höhe.

Erst stand plötzlich Marius Siebecker nach einem Rückpass von der Grundlinie mutterseelenallein vor dem Tor und sagte artig danke (77.). Schließlich lag Fabian Schmitt nach einem überflüssigen Foul am Strafraumeck auf dem Boden. Den fälligen Elfer netzte Christoph Scharfenberger locker ein (81.). ,,Da merkte man meinen Jungs schon an, dass sie einfach noch nicht abgezockt genug sind", sah Marco Stark sein Team binnen kürzester Zeit die hart erkämpfte Führung aus der Hand geben. Das 2:4 durch Fabian Schmitt (86.) im Anschluss an einen weiteren Wormser Abwehrschnitzer fiel kaum mehr ins Gewicht. Auch die Rote Karte für den Wormser Alexander Kraft (82.) und Gelb-Rot für Fabian Schmitt (90.) nicht. Die Wormatia-Zweite befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Boden der Tatsachen in der Landesliga wieder, während Winnweiler zu Luftsprüngen in die Verbandsliga ansetzte.

Wormatia Worms II: Müller - Moh Amar, Thiel, Rose, Kraft - Bullinger - Basyouni (65. Benz), Schmidt, Dell, Meis (57. Aslan) - Schröher (75. Volz).



Aufrufe: 04.6.2015, 18:00 Uhr
Jürgen JaapAutor