2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
F: Prihoda
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Trainerwechsel in Büchenau

FSV und Mirzet Jusufovic gehen getrennte Wege +++ Stefan Fuchs kehrt beim abstiegsbedrohten Club zurück

In der letzten Woche hat der FSV Büchenau, den es im dritten Jahr nach der Rückkehr in die A-Liga erwischen könnte, sich von Mirzet Jusufovic getrennt. Mit Stefan Fuchs übernimmt beim FSV ein alter Bekannter. Wir haben mit Spielausschuss Mirko Just und dem nun ehemaligen FSV-Trainer Mirzet Jusufovic gesprochen.

Mirko, wie in den Vorjahren kämpft der FSV gehen den Abstieg, dieses Mal scheint die Lage aber besonders prekär. Gerade nach dem Sieg gegen Huttenheim kommt der Trainerwechsel für viele überraschend. Kannst du kurz die Beweggründe skizzieren?

Mirko Just: Zuerst möchten wir auf diesem Wege Mirza für seinen geleistete Arbeit danken und ihm beruflich, privat und sportlich alles Gute wünschen. Uns ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen. Dass der Zeitpunkt ungewöhnlich und auch intern nicht für alle nachvollziehbar war, kann ich verstehen, zumal der FSV nicht für schnelle Trainerentlassungen bekannt ist. Letztendlich waren es verschiedene Dinge, die nicht mehr zusammen gepasst haben und nicht der eine große Punkt, welcher zum Trainerwechsel geführt hat. Genauer möchte ich nicht darauf eingehen.

Mirzet Jusufovic war neu im Kreis. Wie fällt euer Rückblick auf die gemeinsame Zeit aus?

Mirko: Für uns war es trotz der schnellen Trennung wichtig und gut, dass wir einen fremden Blick auf uns bekommen haben. Sportlich kann das Fazit nicht positiv ausfallen, wenn man auf Platz 15 steht. Wir sind uns auch bewusst, dass nicht der Trainer alleine schuldig ist. Mirza hatte es nicht leicht, da immer wieder Spieler längerfristig ausgefallen sind oder beruflich kaum oder gar nicht trainieren konnten. Das macht es für jeden Trainer schwer. Mirza hat sich für schnell im Verein zurecht gefunden und sich zu 100 Prozent mit dem FSV Büchenau identifiziert. Das ist schon bemerkenswert.

Mit dem neuen Trainer geht es nun Kampf im Klassenerhalt weiter. Was gab den Ausschlag für Stefan Fuchs und welche Ziele habt bzw. welche Impulse wollt ihr für die letzten Spiele setzen?

Mirko: Für Stefan spricht seine Erfahrung im Trainergeschäft und die Verbindung zum FSV, er war ja von 1993 bis 2007 Spielertrainer in Büchenau. In solch einer Situation braucht man einen erfahrenen Trainer, welcher die Mannschaft, den Verein und das Umfeld kennt. Auch ist die Akzeptanz der Mannschaft extrem wichtig, sonst lassen sich keine schnellen positiven Effekte erzielen. Unser Ziel ist der Klassenverbleib. Wir haben zwar sechs Punkte Rückstand auf den drittletzten Platz, aber wir absolvieren noch viele Spiele gegen gleichwertige Gegner, was uns optimistisch stimmt. Dass die Mannschaft lebt und sich gegen den Abstieg wehrt, hat sie gegen Huttenheim gezeigt. Von dem Trainerwechsel erhoffen wir uns einen Reiz zu setzen, so dass die Spieler öfter ihr eigentliches Leistungsniveau abrufen können.

Wie geht es nächstes Jahr weiter? Sehen wir einen neuen Trainer beim FSV? Welche Vorstellungen habt ihr da?

Mirko: Wir sind aktuell auf der Suche nach einem Trainer für die neue Runde. Wichtig ist, dass der neue Trainer, eine Mannschaft formen kann und uns fußballerisch sowie taktisch weiter bringt. Besondere Anforderungen an Alter, Erfahrung etc. haben wir nicht. Es muss einfach das Gesamtpaket passen.

Mirzet, der FSV war von Anfang an unten drin. Gerade nach dem Sieg gegen Huttenheim folgte die Trennung. Wie überraschend war das für dich?

Mirzet Jusufovic: Unser Ziel war von Anfang an der Klassenerhalt, wir haben extrem viel Pech gehabt dieses Jahr! Immer wieder mussten wir Ausfälle von wichtigen Spielern verkraften, viele Spiele haben wir knapp verloren, bei denen es in beiden Richtungen hätte gehen können. Dass die Trennung nach dem Sieg gegen Huttenheim kam, war für mich nicht ganz überraschend, weil ich es im Vorfeld irgendwie gespürt habe. Ich akzeptiere die Entscheidung des Vereins und bin auch niemanden böse.

Was nimmst du aus deiner Büchenauer Zeit mit? Wie siehst du die FSV-Chancen auf den Klassenerhalt?

Mirzet: Der FSV Büchenau ist ein toller Verein mit extrem guten Leuten um den Verein herum! Ich nutze die Gelegenheit und bedanke mich bei jeden Einzelnen, der mit mir zu tun gehabt hat. Da ich in Büchenau gebaut habe und da auch alt werde, wird der FSV mein Verein bleiben. Den Jungs und den neuem Trainer wünsche ich viel Erfolg im Abstiegskampf, es kommen jetzt viele Gegner, gegen die die Mannschaft bestehen muss! Wir haben gegen Huttenheim damit angefangen und weiß das die Jungs scharf sind, es auch fortzusetzen! Die Mannschaft darf sich durch die Niederlage in Oberöwisheim nicht aus der Bahn werfen lassen.

Bruchsal war neu für dich. Wie hast du die anderen Sportplätze und Vereine erlebt?

‎Mirzet: Ich sehe die Bruchsaler A-Klasse viel ausgeglichener als die Karlsruher. Man sieht auch an den Ergebnissen jedes Wochenende, dass jeder jeden schlagen kann! Es ist eine sehr kampfbetonte Liga, die mir super Spaß gemacht hat. Nach so vielen Jahren Karlsruhe war es schön, auch mal was anderes zu sehen.

Wie geht es weiter? Stehst du in der neuen Saison wieder an der Seitenlinie oder machst du Pause? Kannst du dir nochmal Bruchsal vorstellen oder zieht es dich zurück nach Karlsruhe?

Mirzet: Ich werde erst mal Pause machen und mich langsam mehr um mein Geschäft kümmern. Demnächst werde ich meinen A-Schein machen, was danach passieren wird, wird die Zukunft zeigen. Wo und ob ich noch mal Trainer werde, weiß ich noch nicht. Dieses Mal wird meine Frau auch mitentscheiden wollen.

Aufrufe: 024.4.2018, 13:45 Uhr
Florian WittmannAutor