2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Kein seltenes Bild: Christian Gerstenberger-Zange mit schmerzverzerrtem Gesicht   Foto: MZV/Matthias Haack
Kein seltenes Bild: Christian Gerstenberger-Zange mit schmerzverzerrtem Gesicht Foto: MZV/Matthias Haack

"Trainerjob ist nicht so meins"

Von der Bank zurück auf den Rasen. Diesen Schritt wagte Ex-Walsleben-Coach und Neu-Golmer Christian Gerstenberger-Zange nach langer Verletzungspause.

Seine Rückkehr ins Ruppiner Land hatte sich Fußballer Christian Gerstenberger-Zange anders vorgestellt. Der ehemalige Trainer vom Kreisligisten Blau-Weiß Walsleben und Spieler für MSV und Union Neuruppin unterlag am Sonnabend mit Grün-Weiß Golm gegen Rot-Weiß Kyritz. Matthias Haack sprach nach dem Abpfiff mit dem 38-Jährigen.


Vor einer Woche hat Grün-Weiß Golm mit dem 10:0 gegen Lindow für Aufsehen gesorgt. Nun ein 1:2 - wie erklären Sie sich den Unterschied?

Lindow hatte sich komplett aufgegeben. Da kam dann nach dem Rückstand gar nichts mehr. Wir haben allerdings weitaus schneller gespielt als heute, mehr mit direkten Passagen, mit Druck nach vorn. Heute dagegen kamen die Bälle nicht an, die wir durchstecken wollten. Kyritz hat eben drei ,Hupen' hinten zu stehen, die den Körper geschickt reinstellen. Für unseren Stürmer ist das sehr schwer gewesen.

Ihr Trainer sprach von teilweise zu langsamen Aktionen. Teilen Sie seine Analyse?

Philipp Görmer ist nicht fit, dann fehlen weitere unserer kleinen, schnellen Spieler. Und ich habe zehn Monate keinen Fußball gespielt. Daher ist unser Spiel zwangsläufig langsamer geworden. Das kann nicht rund laufen, zumal auf diesem sehr breiten Platz in Kyritz. Es fehlte uns recht früh die Luft.

War für die Niederlage die Rote Karte nach 71 Minuten ausschlaggebend?

Weiß nicht. Sicher ist, wir müssen das 1:1 über die Bühne bringen.

Sie hatten nach der Zeit als Spieler beim MSV Neuruppin eine Trainerkarriere eingeschlagen, wohl auch wegen der häufigen Verletzungen. Gibt es als Trainer eine Perspektive?

Ich denke, das ist nicht so meins.

Sie sprachen von Ihrem Wiederbeginn nach einer Verletzung. Wie lange waren Sie ausgefallen?

Lange. Vorige Saison hatte ich lediglich drei Spiele gemacht, das Jahr zuvor zehn. Ich will unbedingt mal eine ganze Runde durchstehen. Aber ich habe einen Knorpelschaden im Knie, der ist nicht heilbar. Ich wurde Ende Mai operiert. Der Knochen wurde geglättet. Es schloss sich eine dreimonatige Sportpause an. Seit drei Wochen bin ich nun erst wieder im Training.

Und rückten sofort in Kader?

Heute zum zweiten Mal. Vorige Woche war ich noch in der Innenverteidigung, vorne haben wir im Normalfall genügend Leute, die viel laufen. Das war heute jedoch nicht so. Unser Kader ist relativ schmal. Dass ich schon wieder ran musste, sagt eigentlich alles über die Quantität von Grün-Weiß.

Und wie sieht es mit der Qualität aus? Wohin steuert Golm?

Ins vordere Mittelfeld. Ich denke, wir gehören zu den guten Mannschaften mit Fortuna Babelsberg und Union, obwohl die Neuruppiner noch nicht so viele Punkte geholt haben. Man muss halt hinten gut stehen. Drei, vier Leute sind nötig, die mit dem Ball umgehen können und einen, der die Buden macht. Vorn haben wir mit Jeff Salpeter einen, der weiß, wo das Tor steht. Es war halt schade, dass wir mit 12, 13 Mann durch das Land fahren und hier aus Kyritz nichts mitnehmen.

Das Gespräch führte Matthias Haack.


>>> Alle Daten und Fakten zum Spiel findet ihr hier

Aufrufe: 05.10.2017, 13:55 Uhr
MOZ.de / Matthias HaackAutor