2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Spielszene aus der Partie Lengfeld (rot) gegen Kelheimwinzer. Foto: Kahler
Spielszene aus der Partie Lengfeld (rot) gegen Kelheimwinzer. Foto: Kahler

Teugn und Winzer narren die Favoriten

Verschiedene Meinungen über den Modus +++ 2 x 20 MInuten sind zu kurz

Verlinkte Inhalte

Ein zweitägiges Fußballturnier mit Temperaturen an die 40 Grad Celsius im Schatten – das ist wahrlich kein Vergnügen. Mehr als 800 Kicker aus dem Fußballkreis waren am Wochenende zum Toto-Pokal angetreten. Und der Schweiß floss in Strömen – allein schon im stehen.

Die Witterung sorgte dann auch für einiges Durcheinander bei der Turnierabwicklung. Spontan tauschten Austragungsorte am Samstag die Spielgruppen oder verlegten Partien in die vermeintlich kühleren Abendstunden. Völlig unübersichtlich wurde es am Sonntag, als die Gruppensieger des Vortags ihre Finals ausspielen sollten. Während Gruppensieger Mainburg kein Team zusammenbekam und sich kampflos dem TV Aiglsbach ergeben musste, sprachen sich zahlreiche Finalisten auf dem kurzen Dienstweg ab, wann sie ihre Partie bestreiten wollten. In einigen Fällen blieb die Information auf dem Fußballplatz und nicht einmal die Online-Fußball-Portale des veranstaltenden BFV konnten zuverlässige Informationen zu den Anstoßzeiten liefern.

Trotzdem gab es an beiden Tagen durchaus schönen Fußball. Die beiden Favoriten haben sich beim Vorrunden-Totopokalturnier zum Beispiel in Hienheim ziemlich deutlich durchgesetzt. Der frisch gebackene Kreisligist TSV Neustadt dominierte Gruppe A, der FC Laimerstadt, Kreisklassist und Titelverteidiger im Totopokal, setzte sich recht deutlich in Gruppe B durch. So trafen diese beiden Teams im Finale um den Kampf ums Achtelfinale aufeinander.

Der TSV Neustadt setzte am Samstagnachmittag bei rund 35 Grad gleich im ersten Spiel gegen den SV Schwaig ein Zeichen. Nach dem 1:1 zur Pause legten die Neustädter in den zweiten 20 Minuten kräftig nach. Sebastian Baumgartner, Tim Dintner und Manuel Volkmann erzielten drei Tore in fünf Minuten und schossen den 4:1-Sieg heraus. Nach dem 1:0 des TSV Bad Gögging gegen den SV Schwaig ging es zwischen Neustadt und Bad Gögging um den Gruppensieg und den Einzug ins Finale. Neustadt hatte das Spiel im Griff und Tim Dintner sorgte mit seinem 1:0 für Sieg und Finaleinzug.

Die drei Teams in der Gruppe B mussten erst gegen 18 Uhr ins Geschehen eingreifen, allerdings war die Temperatur da lediglich um zwei oder drei Grad gefallen. Der Gastgeber SV Hadrian Hienheim schlug durch ein Tor von Alex Schmitzer den Kreisklassenaufsteiger FSV Sandharlanden mit 1:0. Mit demselben Ergebnis musste sich Sandharlanden auch dem FC Laimerstadt geschlagen geben. Johannes Ostermann war hier der Torschütze. So war die Ausgangslage beim letzten Spiel, dem Derby zwischen Laimerstadt und Hienheim, ähnlich wie in der Gruppe A, der Sieger würde ins Finale einziehen. Der FC Laimerstadt legte gleich richtig los und hatte einige Chancen, unter anderem einen Pfostenkopfball von Josef Zieglmeier. In der 20. Minute machte es Zieglmeier besser und staubte zum 1:0 für Laimerstadt ab. In der zweiten Halbzeit hatte Hienheim etwas mehr vom Spiel, die Chancen waren aber weiterhin auf Seiten des Titelverteidigers. Erneut Josef Zieglmeier (30.) und sein Bruder Thomas Zieglmeier (38.) machten das Finale für Laimerstadt perfekt.

Der neue Modus des Totopokal-Auftakts, der nun zum zweiten Mal auf diese Weise eingeleitet wird, kam in Hienheim gut an. „Das ist eine gute Lösung. Vorher wurde die ganze Vorbereitung durch den Totopokal beeinflusst, jetzt hat man diesen einen Termin, der Aufwand ist so geringer“, sagte Stefan Waldhier, Spielertrainer des TSV Neustadt.

Auch Josef Wild, Trainer des SV Hadrian Hienheim stimmte da zu, er brachte aber einen Verbesserungsvorschlag: „Vielleicht kann man die Gruppen mal anders einteilen, dass man nicht immer gegen dieselben Gegner spielt.“

Siegenburgs Trainet Pit Seefelder sah das an seinem Spielort in Wildenberg ganz anders. Er hielt nicht viel davon. „Der Totopokal stört die Vorbereitungsphase. Am kommenden Wochenende ist das erste Punktspiel der neuen Saison.“ Diese zweimal 20 Minuten seien kein wirkliches Fußballspiel, auch zwei Begegnungen mit hintereinander seien kein richtiges Spiel. Ihm wäre ein Freundschaftsspiel über die vollen zweimal 45 Minuten lieber als Abschluss der Vorbereitung. Er sehe sich aber indirekt zum Totopokal gezwungen: Weil er an diesem Wochenende keinen geprüften Schiedsrichter für ein Freundschaftsspiel bekommen könne – vielmehr noch: Dieser Schiedsrichter würde dafür bestraft werden, wenn er an diesem Totopokal-Wochenende ein Freundschaftsspiel pfeife.

Uwe Limmer, Abteilungsleiter des SV Kelheimwinzer hatte am Sonntag gut lachen. Zunächst hatte sein Team den SC Kelheim satt mit 5:0 untergehen lassen. Im Anschluss stand die Truppe des ATSV Kelheim um Trainerlegende Karsten Wettberg auf der Liste. „Und wir hatten das große Glück, dass wir gleich in der ersten Minute das spielentscheidende Tor geschossen haben.“ Die Kelheimwinzerer schaukelten den hauchdünnen Vorsprung über zweimal 20 Minuten. Aber der ATSV stemmte sich mit aller Kraft dagegen – vergeblich. Das Team verschoss sogar einen Elfmeter.

„Tja, und wenn man es mal über die Gruppenphase am Samstag geschafft hat, dann will man natürlich am Sonntag auch gewinnen“, sagte Limmer. Sein Team ist weiter. Er finde die Toto-Pokal-Turnierform „O.K.“ Alles sei an einem Wochenende erledigt und der Kopf danach frei.
Aufrufe: 029.7.2013, 15:48 Uhr
Stöcker, Reichmann und KahlerAutor