Teningen vor heißem Derby gegen Emmendingen

"Wie Schalke gegen Dortmund, nur im Kleinformat." Für Florian Rees ist das Duell zwischen Teningen und Emmendingen etwas ganz Spezielles. Wegen der Nähe, weil es ein Prestigeduell zwischen den Lokalrivalen ist. "Es ist für beide Vereine etwas Besonderes, aber gerade auch für die Spieler, die schon in Emmendingen gespielt haben", ergänzt sein Teamkollege Hanno Förtner. Er hat wie Rees und Alexander Schmidt einst den FCE-Dress getragen.

So gibt auch Schmidt unumwunden zu, dass es ein besonderes Spiel mit zusätzlicher Motivation ist. "Ich würde lügen, wenn es anders wäre." Für Rees wird es allerdings kein einfaches Spiel - just weil er nicht auf dem Rasen stehen kann. Ein Platzverweis vom vergangenen Wochenende bremst ihn aus. "Es ist ziemlich schwer", sagt er wehmütig angesichts dessen, dass er die Partie vom Spielfeldrand verfolgen muss. Die ganze Jugend und auch die erste Zeit bei den Aktiven hat der Mittelfeldspieler in Emmendingen verbracht. Hatte er letztes Jahr im Derby noch für Teningen getroffen, ist er nun zum Zuschauen verdammt. "So ist das Spiel. Das war am Sonntag eben eine blöde Aktion."

"Emmendingen kann man nicht so ganz aus dem Herzen streichen"

Immerhin erspart Rees damit seinem Vater einen Gewissenskonflikt. Der ist nämlich im Vorstand des FCE tätig - und muss nun wenigstens nicht mit seinem Klub und seinem Sohn gleichzeitig mitfiebern. Die Verbindung zum Ex-Verein ist weiterhin vorhanden, auch bei Schmidt, der auf Marius Kasten, einen seiner besten Freunde, treffen wird. Der Teninger Verteidiger hat auch fast sein ganzes Fußballerleben beim FCE verbracht. "Emmendingen kann man nicht so ganz aus dem Herzen streichen", stellt Schmidt daher fest. Anders sieht es bei Hanno Förtner aus. Der Mittelfeldakteur hat Emmendingen bereits vor vier Jahren verlassen und mittlerweile einen Schnitt gemacht. "Mich verbindet mit dem FCE nichts mehr, zumal sich dort viel verändert hat. Ich kenne natürlich noch ein paar Spieler und mit denen verstehe ich mich auch gut." Mit einem Lachen wirft er hinterher: "In den 90 Minuten aber nicht."

Nichtsdestotrotz wartet ein spannendes Derby - weil es auch die nötige sportliche Rivalität bietet. Emmendingen liegt auf Rang fünf, Teningen mit einem Spiel weniger dahinter auf dem sechsten Platz. Während der FCT die letzten drei Spiele ohne Sieg blieb und in Bahlingen die erste Niederlage hinnehmen musste, kommt Emmendingen mit einer Erfolgsserie von drei Siegen in das Friedrich-Meyer-Stadion. Dass der Rivale gut drauf ist und in Fahrt kommt, betont auch das Teninger Trio. So erwartet man, dass die Gäste mit großem Selbstvertrauen antreten werden. "Allerdings ist jedes Spiel gegen Emmendingen schwer", sagt Rees und fährt fort: "Es wird ein ganz enges Duell." Förtner sieht das genauso. Er geht davon aus, dass es ein ausgeglichenes Spiel geben wird, in dem Kleinigkeiten entscheidend sein werden. "Wir wollen uns mit einem Sieg an Emmendingen vorbeischieben", verweist er auf die sportliche Bedeutung des Derbys.

Ein Sieg für die ganze Gemeinde?

Und warum sich der FCT am Samstag durchsetzen wird? "Wenn wir unsere Normalform abrufen und als Mannschaft auftreten, können wir jeden schlagen", zeigt sich Alexander Schmidt selbstbewusst. 100 Prozent Konzentration und Einsatz seien natürlich erforderlich. Der gesperrte Florian Rees glaubt an seine Mannschaft und hofft, "dass wir einen besseren Tag als Emmendingen erwischen werden." Und Hanno Förtner wirft die Bedeutung für die gesamte Gemeinde in die Waagschale: "Weil wir die Pflicht haben, allen Teningern einen Sieg zu schenken." Man darf sich also auf ein heißes Duell freuen.