2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Medizinische Untersuchung: Dr. Dirk Ohlmeyer untersucht JFV-Linksverteidiger Phillip Onnen. Hauke-Christian Dittrich
Medizinische Untersuchung: Dr. Dirk Ohlmeyer untersucht JFV-Linksverteidiger Phillip Onnen. Hauke-Christian Dittrich

Talente gehen fit auf 4000-Kilometer-Reise

Verlinkte Inhalte

Mit der Stärke der Wikinger und dem Feuer der Drachen will sich die nach dem Aufstieg über die Relegation neuformierte A-Junioren-Mannschaft ...
des JFV Nordwest in der kommenden Saison den Klassenerhalt in der Bundesliga Nord/Nordost sichern. Um im Konzert der Großen mithalten und den Talenten der Branchenführer auf der deutschen Fußball-Landkarte Paroli bieten zu können, lässt der neue U-19-Trainer Lasse Otremba (25) sein Team derzeit richtig ackern. Eine normale Trainingseinheit und eine Ausdauersession an der Huntebrücke an einem Tag sind keine Seltenheit.

"Wir bereiten uns mit Vollgas vor. Infrastrukturelle Nachteile, die wir als einziger Verein, der kein zertifiziertes Nachwuchsleistungszentrum hat, einfach haben, versuchen wir, über Taktik, Teamgeist und Leidenschaft wettzumachen", sagt Otremba und verweist auf die EM-Auftritte der Fußball-Wikinger von der Atlantikinsel Island und der "Roten Drachen" aus Wales: "Da hat man gesehen, was über Laufbereitschaft und taktische Disziplin möglich ist."

Bis die Schule am 4. August wieder anfängt, stehen in der fünfwöchigen Saisonvorbereitung insgesamt acht Tage mit jeweils zwei Einheiten auf dem Programm. An diesem Sonntag gewährt Otremba seinen Jungs den einzigen trainingsfreien Tag. Dafür gehts an diesem Sonnabend etwas intensiver zur Sache. Vor dem zweiten Testspiel bei U-19-Niedersachsenligist BW Lohne (Anstoß um 16 Uhr) wird noch ganz normal trainiert.

Vor dem ersten Test, in dem sich das JFV-Team am Mittwoch dem ambitionierten Männer-Oberligisten SSV Jeddeloh 1:6 geschlagen geben musste (Clifford Stecher markierte das zwischenzeitliche 1:1), stand die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die Nachwuchsbundesligen vorgeschriebene medizinische Untersuchung auf dem Programm. "Alle, die da waren, sind positiv gecheckt worden die paar Urlauber holen den Test noch nach", berichtet Otremba.

In der Eliteklasse des deutschen Nachwuchsfußballs ist für den 2013 von VfB und VfL ins Leben gerufenen Jugendförderverein vieles Neuland. Auch Anti-Doping-Richtlinien und ein Wettverbot auf Spiele der Jugend-Bundesliga gehören zu den Dingen, die strengstens zu beachten sind. Für die kommende Woche hat sich eine DFB-Delegation angekündigt.

Seit dem Staffeltag in dieser Woche in Berlin ist klar, dass der Aufsteiger aus Oldenburg am 14. August zu Hause (gespielt wird im Sportpark Osternburg, weil der DFB auf Naturrasen setzt) gegen den Hamburger SV ins Abenteuer Bundesliga startet.

"Der HSV gehört zu den besten Adressen im deutschen Nachwuchsbereich das ist natürlich ein Highlight", sagt Otremba, der ein sehr junges Team gegen die Branchenriesen aufs Feld schicken wird. Sieben Spieler sind aus dem Kader der vergangenen Saison geblieben, zehn Talente aus der eigenen U17 aufgerückt.

Unter den neun externen Zugängen sind fünf von Werder Bremen. Einer ist der noch 16-jährige Sebastian Czimmeck. Der Abwehrspieler wohnt in Rotenburg/Wümme und ist der Spieler, der für das JFV-Engagement die weiteste Anreise in Kauf nimmt.

"Uns wurden Nachwuchsfußballer aus ganz Deutschland angeboten, aber wir wollen Talente für die Region ausbilden, insbesondere für VfB und VfL", erklärt Otremba und ergänzt: "Wenn wir einen Spieler aus Süddeutschland nehmen, der hier ein Jahr spielt und dann wieder abzischt, hat die Region da gar nichts von."

Den Kern der Mannschaft bilden Akteure aus Oldenburg und den umliegenden Landkreisen. Sie lernen in nächster Zeit den Norden und Osten der Republik kennen. In der vergangenen Saison ging es in der Regionalliga Nord zu Kontrahenten aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sowie in der Relegation nach Berlin. Nun kommen Trips in drei weitere Bundesländer hinzu.

Insgesamt kommen bei den 13 Auswärtsspielen rund 4000 Kilometer zusammen. Die weitesten Fahrten sind die ins brandenburgische Cottbus (532 Kilometer), sächsische Dresden (521) und thüringische Jena (484).

Fünfmal geht es für die JFV-Auswahl in den Osten. "Das sind die Touren, die wir mit Übernachtung machen werden", erklärt Otremba, der mit seinem Team alles dafür geben will, nach den Stippvisiten der von VfB (2010/11, 9 Zähler) und VfL (2011/12, 10) allein getragenen Mannschaften einen dritten Oldenburger Kurzauftritt in der A-Jugend-Bundesliga zu vermeiden.

"In den vergangenen Jahren waren für den Klassenerhalt immer 25 bis 26 Punkte nötig. Wir wollen mindestens drei Teams hinter uns lassen wie realistisch das ist, werden wir in den ersten Spielen sehen", erklärt Otremba und verspricht: "Wir werden alles reinhauen." So wie die isländischen Wikinger und die walisischen Drachen bei der EM wollen die JFV-Talente möglichst viele Gegner das Fürchten lehren.

Aufrufe: 016.7.2016, 07:33 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor