2024-04-25T14:35:39.956Z

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Nach dem erneuten Sprung in die Fußball-Landesliga hofft der SV Ochsenhausen, sich in dieser Spielklasse auf Jahre festzusetzen. Volker Strohmaier
Nach dem erneuten Sprung in die Fußball-Landesliga hofft der SV Ochsenhausen, sich in dieser Spielklasse auf Jahre festzusetzen. Volker Strohmaier

SVO plant längeren Aufenthalt

Fußball: Aufsteiger Ochsenhausen will sich in der Landesliga halten und etablieren

Ochsenhausen / sz - 7:0, 7:1, 5:5, 5:5, 9:2: Dies sind nicht etwa die Blutdruckwerte von Abteilungsleiter Albrecht Biechele nach der schwarz-gelben Meisterfeier, sondern eine Auswahl der spektaktulärsten Ergebnisse in der Meistersaison 2014/15 der Fußballer des Landesliga-Aufsteigers SV Ochsenhausen. Wenig verwunderlich ist bei derartigen Resultaten, dass der SVO auch die klar stärkste Offensive der Liga stellte. Mit 79:40 Toren und 54 Punkten lag Ochsenhausen am Endeder Bezirksliga-Saison vier Punkte vor den SF Schwendi.

Die Liste der Bestwerte in der abgelaufenen Meistersaison ist aber noch länger: Der SVO stellte die beste Heimelf der Liga und ging nur in vier der 28 Partien ohne eigenen Treffer vom Platz. In den restlichen Partien traf der SVO aber fast 80 Mal, was einem Schnitt von rund 3,3 Toren pro Spiel entspricht. Ganz nebenbei sind in der Torjägerliste der Bezirksliga auf den ersten drei Plätzen auch drei SVO-Angreifer zu finden; die Torjägerkanone ging an Patrick Hartmann mit 24 Treffern, gefolgt von Spielertrainer Oliver Wild mit 20 und Dardan Morina mit 16 Treffern.

Viele Räder griffen ineinander

Für Oliver Wild, dem in seinem zweiten Trainerjahr in Ochsenhausen der große Wurf gelang, gaben aber nicht nur die starke Offensive, sondern viele Räder, die ineinandergriffen, den Ausschlag für die Meisterschaft. "Am Aufstieg sind alle beteiligt, Tore müssen schließlich erst einmal vorbereitet werden", so der SVO-Spielertrainer. "Kein Spiel lief nach dem gleichen Muster ab. Wir haben entweder über die mannschaftliche Geschlossenheit, die individuelle Klasse oder über die Konzentration viele Spiele für uns entschieden. Und dann hatten wir auch das nötige Maß an Glück." Wie etwa beim 1:1 Mitte März gegen den vom SVO-Coach hoch eingeschätzten SV Birkenhard.

Doch während die Konkurrenz im Lauf des Frühjahrs regelmäßig patzte, blieben die Rottumstädter neun Spiele in Folge unbesiegt. Da fielen dann auch die beiden zwischenzeitlichen 5:5-Spektakel gegen Erolzheim und Schwendi, jeweils nach einer Drei-Tore-Führung, nicht mehr ins Gewicht. Mit dem famosen 9:2-Sieg gegen Achstetten sicherte sich der SVO am vorletzten Spieltag schließlich die Meisterschaft. Letztlich war der Erfolg mehr als verdient, vom 18. Spieltag an stand schließlich der Meisterfavorit ganz oben. Die alte Fußballer-Weisheit, nach der Spiele in der Offensive und Meisterschaften in der Defensive gewonnen werden, kennt der 30-jährige SVO-Spielertrainer auch: "Es ist aber dann doppelt so schön, wenn man mit einer offensiven Spielausrichtung Meister wird. Wir haben immer versucht, jedem Spiel unseren Stempel aufzudrücken, und in den meisten Partien ist uns das gelungen."

Anders als in der Bezirksliga wird der SVO in der kommenden Landesliga-Saison seltener als Favorit ins Spiel gehen. "Wir werden unseren Gegnern öfter hinterherlaufen müssen und wohl eine Spur defensiver agieren", gibt sich Oliver Wild realistisch. Da geht er wohl konform mit Abteilungsleiter Albrecht Biechele, für den die Meisterschaft in der Bezirksliga kein Selbstläufer war. Biechele verweist auf die Abgänge von Ümit Cilingir, Sebastian Ahrendt und Markus Bayer vor der Saison, die alle drei schon in der Landesliga für den SVO gespielt hatten. Die Zugänge schlugen aber gut ein, dazu kamen aus dem eigenen Lager noch hoffnungsvolle Nachwuchskräfte wie Yasin Saylan, Peter Schmidt und später Matteo Buck.

Den Knackpunkt für den späteren Titelgewinn sieht Biechele in der Vorrunde, als nach einer 1:3-Niederlage in Achstetten drei eindrucksvolle Siege folgten. Von seinem Trainer weiß er nur Gutes zu berichten: "Oli ist neben seiner fachlichen Kompetenz auch menschlich ein Glücksgriff für uns. Wir freuen uns nun auf die Duelle gegen Teams wie Ehingen, Friedrichshafen, Biberach oder Wangen." Ziel ist eindeutig der Nichtabstieg, dafür muss der SVO in der starken Landesliga aber wohl fünf Teams hinter sich lassen. Den Nimbus einer Fahrstuhlmannschaft will man abstreifen, der SVO will längerfristig auf der Landesliga-Karte bleiben.

Zwei Zugänge sind sicher

Für die Herausforderung Landesliga sieht man in Ochsenhausen Handlungsbedarf in Sachen Verstärkung. Trocken ist die Tinte unter den Verpflichtungen von Patrick Maucher vom SV Erlenmoos, der die Abwehr verstärken soll, und Bastian Seufert von Olympia Laupheim II, der auf mehreren Positionen einsetzbar ist und seine fußballerischen Wurzeln in Ochsenhausen hat.

Nicht mehr dabei sein wird aber dessen Vater Klaus Seufert, der als Co-Trainer in der Meistersaison agierte und beruflich bedingt nach Würzburg umsiedelt. Diese Position wird dann Oliver Kupfahl einnehmen - Einsätze in der Landesliga sind vom Kapitän der Meisterelf dann nur noch im Notfall vorgesehen.

Aufrufe: 030.6.2015, 19:18 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Gerhard KirchenmaierAutor