2024-05-24T11:28:31.627Z

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Der Weilertäler Jonas Amann (rechts) verbuchte eine Vorlage und ein Tor. | Foto: Matthias Konzok
Der Weilertäler Jonas Amann (rechts) verbuchte eine Vorlage und ein Tor. | Foto: Matthias Konzok

SV Weilertal gewinnt Derby und Topspiel gegen Baris Müllheim

3:0-Heimsieg für die Gelb-Schwarzen +++ Gegentor bringt Baris aus dem Tritt

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Hochklassig und intensiv – das Topspiel zwischen dem SV Weilertal und dem SC Baris Müllheim hat gehalten, was es versprochen hat. Den Sieg trugen die Hausherren mit 3:0 davon und wahrten damit ihre weiße Weste.
Eine halbe Stunde war am Römerberg gespielt, da zappelte der Ball erstmals im Netz. Maximilian Schmitt hatte einen energischen Angriff der Weilertäler in die Führung umgemünzt - ein Treffer mit Schubwirkung. Das Duell zweier Spitzenteams kippte zugunsten der Hausherren. Fortan gaben sie den Ton an, entschieden die wichtigen Zweikämpfe für sich und übten vorne Druck aus, während das Müllheimer Offensivspiel ins Stocken geriet. Durch den Gegentreffer kam Baris aus dem Tritt, obgleich Spielertrainer Yücel Duman bemängelte: "Wir sind unkonzentriert in die Partie gegangen." Dennoch lieferten die Gäste über eine halbe Stunde ein ausgeglichenes Duell ab.


Ein Topspiel mit Derbycharakter, beide Teams hatten alle vier Partien bisher gewonnen. Wer damit rechnete, dass sich die Gegner abwartend ausgucken würden, der wurde schnell eines Besseren belehrt. Schon nach 50 Sekunden hatte Mike Zimmermann die Doppelchance auf das 1:0, scheiterte erst an Baris-Keeper Philipp Vogler und verfehlte im zweiten Anlauf den Kasten knapp. Die Gäste konnten sich ebenfalls schnell gefährlich in Szene setzen, ein abwechslungsreiches Match begann. Erst fehlten Zimmermann erneut nur Zentimeter zum Torerfolg, dann zimmerte der Müllheimer Ahmad Issa die Kugel an den Pfosten (15.). Die Kontrahenten legten in einem hochklassigen Duell ein hohes Tempo hin, führten intensive Zweikämpfe.

Baris beißt sich die Zähne aus

Doch mit dem Treffer von Schmitt wandelte sich vor der Pause das Bild. Die Taktik der Gastgeber war aufgegangen. "Wir wollten sie ein wenig überraschen", sagte Weilertals Assistenztrainer Samuel Scherle. Denn mit Kujtim Saiti hatte der SV einen Spieler in der Sommerpause an Baris verloren - und der kannte die Taktik der Gelb-Schwarzen natürlich. Doch während Saiti gegen seinen Ex-Klub gesperrt fehlte, trat Weilertal in ungewohnter Ausrichtung auf. Mit drei Stürmern agierten die Hausherren sehr offensiv. Das hatte nicht nur Auswirkungen auf das eigene Angriffsspiel. "Wir haben Baris hinten gebunden und sie nicht ihr Spiel aufziehen lassen", erklärte Scherle.

Im zweiten Abschnitt war Müllheim gefordert, kam druckvoll aus der Kabine. "Wir mussten aufmachen, Weilertal konnte auf Konter lauern", sagte Duman. Kurz schnupperte Baris am Ausgleich, doch parierte Nikolai Hirt stark gegen Issa. Auf der Gegenseite kam Vogler zunächst rechtzeitig gegen Schmitt an den Ball, kurz darauf gegen Zimmermann aber einen Tick zu spät. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Jonas Amann souverän (55.). Fortan stand Weilertal tief, der stabile Abwehrverbund machte den Gästen das Leben schwer. Baris rannte vehement an und bot den Hausherren dadurch reichlich Raum zum Kontern. Das einzige Manko der Gelb-Schwarzen: Sie ließen eine Reihe an hochkarätigen Möglichkeiten liegen. Daniel Steffi war allerdings auch im Pech gewesen, als sein Hammer an der Unterkante der Latte einschlug und die Kugel wieder im Feld landete (72.). Die endgültige Entscheidung fiel in der Schlussphase: Während Baris im intensiven - aber nicht unfairen - Duell zwei Gelb-Rote Karten hinnehmen musste, machte Tim Hörger mit dem zweiten Foulelfmeter der Partie alles klar.

Weilertal spielt geduldig

"Es war ein gutes Niveau von beiden Seiten. Weilertal hat das klug und geduldig herausgespielt", bilanzierte Duman, der in den Gastgebern auch den verdienten Sieger sah. Seine Mannschaft ging erstmals leer aus. "Wir haben in der Saison stark angefangen, allerdings haben wir viele junge und auch neue Spieler, die sich erst einfinden müssen", kann sich die ohnehin spielstarke Truppe des Baris-Trainers noch weiterentwickeln.

In der Tabelle liegt Müllheim trotz der Niederlage direkt hinter dem Spitzenduo aus Hügelheim und Weilertal. Der SVW hat bisher das Optimum herausgeholt, aber auch noch Luft nach oben. "Wir mussten uns anfangs finden, zumal wir in dieser Saison auf Viererkette umgestellt haben", erläuterte Scherle. Gegen Baris hatten die Gelb-Schwarzen hart gearbeitet. "Und erstmals haben wir auch defensiv richtig gut gespielt", gab es ein Sonderlob. Das heimste auch Julius Schneider bei seinem Saisondebüt an. "Er war der Garant für unser Übergewicht im Mittelfeld", gab es den verbalen Schulterklopfer des Weilertäler Co-Trainers.

SV Weilertal - SC Baris Müllheim 3:0 (1:0)
Weilertal: Hirt, Muno, T. Ziebold, Oesterle, Fischer, Schneider, Schmitt, Steffi, Zimmermann (59. Golino), Hollenwäger, Amann (82. Hörger).
Müllheim: P. Vogler, Cihan, Khalil, Issa, Duman, Durmus, Dag, Mordogan, R. Saiti (D. Vogler), Iyidogan, Musto (66. Uz).
Tore: 1:0 Schmitt (31.), 2:0 Amann (55./FE), 3:0 Hörger (89.).
Gelb-Rot: Duman (83.), Iyidogan (87./beide Baris).
Schiedsrichter: Milan Drehmann (Freiburg).
Zuschauer: 150.
Aufrufe: 020.9.2015, 21:02 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor