2024-06-19T10:33:50.932Z

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Zwei der insgesamt 63 eingesetzten Spieler in der dritten Mannschaft: der Weiler Coach Franco Viteritti (links) und Teammanager Rene Gentner. | Foto: Matthias Konzok
Zwei der insgesamt 63 eingesetzten Spieler in der dritten Mannschaft: der Weiler Coach Franco Viteritti (links) und Teammanager Rene Gentner. | Foto: Matthias Konzok

SV Weil III setzt in der Hinrunde 63 Spieler ein

Unglaubliche Marke macht für den eigenen und gegnerischen Trainer eine Wettkampfplanung schier unmöglich.

Franco Viteritti ist um sein Traineramt beim SV Weil III nun wirklich nicht zu beneiden. Woche für Woche war der 43-Jährige bisher gezwungen, sein Team auf mehreren Positionen umzubauen. Im Laufe der 17 Spieltage der aktuellen Spielzeit in der Kreisliga A, Staffel West, setzte er bereits sage und schreibe 63 Spieler ein. Letzter Debütant war beim 5:0 gegen den SV Schopfheim dabei Baris Sakat.

„Mir stinkt es gewaltig“, haderte der Weiler Trainer nach dem fünften Spieltag. Seine Mannschaft hatte gerade auch ihr fünftes Ligaspiel ohne Punktgewinn beendet, und erneut stand eine Handvoll Spieler auf dem Platz, die zuvor noch nicht zum Einsatz gekommen waren. Selten entstand in der Nachberichterstattung das Gefühl, Franco Viteritti hätte die Lust an seinem Trainerhobby verloren, doch zu Beginn der Saison zweifelte der Italiener den Sinn seiner Arbeit an.

Zwar gingen auch die folgenden beiden Spiele verloren, doch so ganz allmählich kehrte beim Tabellenschlusslicht ein Hauch von Kontinuität ein. „Zumindest ein kleines Gerüst an Spielern war nun Woche für Woche dabei“, erklärt Viteritti den Aufschwung. Lediglich drei Niederlagen folgten in den weiteren zehn Partien, mit 19 Zählern überwintern die Weiler auf Rang 13 und haben den Anschluss an die Nichtabstiegszone hergestellt.

Personelle Umstellungen hatte Vitteritti dennoch weiterhin vorzunehmen. So kam es dazu, dass am vergangenen Samstag eben jener Baris Sakat aus dem Kader der A-Jugend der 63. Spieler wurde, den der SV Weil III in der laufenden Runde eingesetzt hat..„Das ist schon eine verrückte Zahl“, muss auch Viteritti schmunzeln. Zum Vergleich: Beim TuS Kleines Wiesental kamen in 16 Partien nur 21 Akteure zum Einsatz.

Doch wie lässt sich die schier unendliche Zahl an eingesetzten Kickern erklären? Zum einen ist der SV Weil darum bemüht, dass sich möglichst wenige Spieler der zweiten Mannschaft, die in der Bezirksliga antritt, und der „Dritten“ frühzeitig in einem der beiden Teams festspielen. Um eine möglichst große Flexibilität zu bewahren, kommt es auch zu relativ häufigen Wechseln zwischen beiden Teams. Auch das Gros der vierten Mannschaft (B-Klasse) kam bereits in der Kreisliga A zum Einsatz. Zum anderen liegt bei vielen Spielern die Priorität nicht beim Fußball, sie stehen nicht regelmäßig jedes Wochenende zur Verfügung – sei es aus beruflichen oder privaten Gründen. Zudem hat der SVW inzwischen mehrere Veteranen reaktiviert, die nur im Notfall einspringen. Und natürlich gesellen sich auch Aufstellungswechsel hinzu, die durch die üblichen Malaisen der Spieler in einer Saison bedingt sind.

Die Bandbreite der eingesetzten Spieler beim SVW ist enorm. Der jüngste Akteur aus der A-Jugend zählte gerade einmal 17 Lenze, doch finden sich auch die verbandsligaerfahrenen Heiko Schwarze - der 44-Jährige erzielte gegen Schopfheim seinen ersten Saisontreffer - und Thomas Schwarze unter den regelmäßig eingesetzten Spielern. Mit 47 Jahren ist Bezirksligatrainer Thomas Schwarze der älteste Spieler, den Viteritti auflaufen ließ. „Wahnsinn was er immer noch im Stande zu leisten ist“, lobt Viteritti, der selbst auch schon einen Kurzeinsatz verzeichnet hat. Ein Spieler stand derweil tatsächlich in allen 17 Partien auf dem Platz: Ibrahim Mohammad ist der einzige Weiler, auf den der SV-Coach bisher stets zurückgreifen konnte.

Wie viele weitere neue Spieler im Laufe der Rückrunde noch zum Einsatz kommen werden? Auf eine Prognose will sich Franco Viteritti noch nicht einlassen. Eines scheint jedoch sicher: Über die Aufstellung des SV Weil III sollte sich der jeweilige Trainer der gegnerischen Mannschaft erst dann Gedanken machen, wenn ihm der Spielberichtsbogen vorliegt.

Aufrufe: 06.12.2017, 09:00 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor