2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Nick Holla eifert seinem Vater beim SV Walbeck auf dem Platz nach.
Nick Holla eifert seinem Vater beim SV Walbeck auf dem Platz nach.

SV Walbeck: Sport­ler-Fa­mi­lie aus dem Spar­geldorf

An­ge­li­ka und Wolf­gang Hol­la lern­ten sich auf dem Sport­platz ken­nen. Mit ih­ren Kin­dern Ma­ri­na, Fran­zis­ka und Nick ha­ben sie in Sa­chen Tisch­ten­nis und Fuß­ball Er­folgs­ge­schich­ten für den SV Wal­beck ge­schrie­ben.

Wenn Fuß­ball auf Tisch­ten­nis trifft, kann sich dar­aus schon mal ei­ne er­folg­rei­che Fa­mi­li­en­ge­schich­te ent­wi­ckeln. So war es auch bei den Hol­las aus Wal­beck. An­ge­fan­gen hat­te al­les En­de der 1980er Jah­re, als die jun­ge An­ge­li­ka Pasch beim TTC Wal­beck in der Ober­li­ga er­folg­reich an der Tisch­ten­nis­plat­te stand. Am Sonn­tag ging sie ger­ne mit ih­ren Freun­din­nen nach­mit­tags zum Wal­be­cker Berg­steg zu den Spie­len der 1. Fuß­ball­mann­schaft des SV Walbeck.

Die hat­te ge­ra­de mit dem Durch­marsch von der A-Kreis­li­ga in die Lan­des­li­ga im Spar­geldorf für Fu­ro­re ge­sorgt. In die­sem Team stürm­te auch Wolf­gang Hol­la auf der lin­ken Au­ßen­bahn, was der An­ge­li­ka be­son­ders gut ge­fiel. Kurz­um, im Jah­re 1991 ga­ben sich bei­de das Ja-Wort. Der Nach­wuchs ließ auch nicht lan­ge auf sich war­ten. Ma­ri­na wur­de 1992 ge­bo­ren, Schwes­ter Fran­zis­ka drei Jah­re spä­ter. Nick kom­plet­tier­te 1999 die Fa­mi­lie. Für Mut­ter An­ge­li­ka hieß es nun, erst ein­mal sport­lich et­was kür­zer zu tre­ten. Ihr Mann Wolf­gang, der zwi­schen­zeit­lich sei­ne ak­ti­ve Lauf­bahn be­en­det hat­te, blieb als Trai­ner der 2. Mann­schaft dem SV Wal­beck wei­ter er­hal­ten.

Nachwuchs der Familie Holla mischt im Sport mit

Es dau­er­te nicht lan­ge, bis auch der Nach­wuchs in die sport­li­chen Fuß­stap­fen der El­tern trat. Bei den Bam­bi­ni star­te­te zu­nächst Fran­zis­ka ih­re Lauf­bahn. „Als Fran­zis­ka ge­ra­de über die Plat­te gu­cken konn­te, ging es auch mit dem Tisch­ten­nis los, ge­mein­sam mit ih­rer Schwes­ter Ma­ri­na“, sagt An­ge­li­ka Hol­la. Auch für die Mut­ter war die Zeit für ei­nen Neu­start an der Tisch­ten­nis­plat­te ge­kom­men. Sie wid­me­te sich fort­an mit Heinz Leu­ken der Nach­wuchs­ar­beit.

Die Schwes­tern lie­ßen schnell ein au­ßer­ge­wöhn­li­ches Ta­lent im Um­gang mit der klei­nen Zel­lu­loid­ku­gel er­ken­nen. So fuhr man ein paar Jah­re spä­ter re­gel­mä­ßig zum Stütz­punkt­trai­ning des West­deut­schen Tisch­ten­nis­ver­ban­des nach Düs­sel­dorf. „Das war schon ei­ne an­stren­gen­de Zeit, Mut­ter hat uns von der Schu­le ab­ge­holt, dann fuh­ren wir di­rekt nach Düs­sel­dorf. Zum Es­sen gab es im­mer selbst­ge­schmier­te Bröt­chen“, er­in­nert sich Fran­zis­ka Hol­la.

Doch der Auf­wand soll­te sich loh­nen, auch weil es in Wal­beck in Ja­na Allofs, Fa­bi­en­ne Vo­gel und Ve­re­na Hors­ten noch wei­te­re ta­len­tier­te Tisch­ten­nis­spie­le­rin­nen gab, die bald als gol­de­ne Tisch­ten­nis-Ge­ne­ra­ti­on von sich re­den ma­chen soll­te. Zwei Deut­sche Meis­ter­ti­tel ge­wan­nen die bei­den Schwes­tern und ih­re Mit­strei­te­rin­nen 2006 und 2008 in der Schü­ler- und Mäd­chen­klas­se. Die Nach­wuchs­trup­pe ging auch in der Da­men-Ver­bands­li­ga an den Start, wur­de 2009 di­rekt Meis­ter und stieg in die Ober­li­ga auf. Fran­zis­ka Hol­la wur­de 2010 Deut­sche Vi­ze­meis­te­rin im Dop­pel.

Die Männer der Familie blieben beim SV Walbeck

Die männ­li­che Frak­ti­on im Hau­se Hol­la blieb in­des dem Fuß­ball treu. Sohn Nick, der durch­aus auch an der Plat­te Ta­lent ge­zeigt hat­te, ent­schied sich für den Fuß­ball. „Bei­des war mir doch zu an­stren­gend, ich ha­be lie­ber mit mei­nen Freun­den Fuß­ball ge­spielt“, sagt der Ju­ni­or. Fa­mi­li­en­ober­haupt Wolf­gang mach­te sei­nen Weg bei den Fuß­bal­lern des SV Wal­beck. Nach sei­nem Trai­ner­en­ga­ge­ment war er vie­le Jah­re Ob­mann, wur­de 2003 zum 2. Vor­sit­zen­den ge­wählt und ist seit 2009 der Vor­sit­zen­de des SV Wal­beck.

„Ich ha­be die Tisch­ten­nis­kar­rie­re mei­ner Töch­ter im­mer un­ter­stützt und war bei den Spie­len und Er­fol­gen vor Ort“, so Wolf­gang Hol­la. Ei­nen gro­ßen An­teil am Er­folg der Töch­ter hat Ehe­frau An­ge­li­ka. „Un­se­re Mut­ter war die Che­fin, was sie or­ga­ni­siert hat, stand nie zur De­bat­te. Für uns war sie nicht nur Fah­re­rin, son­dern auch Be­treue­rin und Trai­ne­rin“, sagt Fran­zis­ka.

Auch heu­te noch, wo die Töch­ter aus dem Haus sind, hat der Sport in der Fa­mi­lie ei­nen ho­hen Stel­len­wert. Fran­zis­ka spielt wei­ter­hin in der 1. Da­men­mann­schaft Tisch­ten­nis, war zu­letzt zwei­mal in Fol­ge die er­folg­reichs­te Spie­le­rin in der NRW-Li­ga. Auch beim Fuß­ball ist Fran­zis­ka wie­der ein­ge­stie­gen. Als ge­lern­te Phy­sio­the­ra­peu­tin küm­mert sie sich um die Weh­weh­chen der Wal­be­cker Be­zirks­li­ga-Ki­cker. Ma­ri­na tritt der­zeit et­was kür­zer, sie baut mit ih­rem Freund ein Haus. Sohn Nick hat wei­ter­hin Spaß beim Fuß­ball­spie­len mit sei­nen Freun­den. Und auch An­ge­li­ka Hol­la ist dem Tisch­ten­nis­sport wei­ter ver­bun­den und spielt in Wal­becks zwei­ter Mann­schaft.

Wie al­ler­orts ru­hen we­gen der Co­ro­na-Pan­de­mie auch bei den Hol­las weit­ge­hend die sport­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten. „Oh­ne Sport war es in der ers­ten Zeit recht ent­spannt, oh­ne Ter­mi­ne und kei­ne wei­ten Fahr­ten. Doch so lang­sam kommt der Punkt, wo man ger­ne wie­der los­le­gen möch­te“, sagt Fran­zis­ka, die wie ih­re Schwes­ter mit ei­nem Fuß­ball­spie­ler li­iert ist. Da dür­fen die Wal­be­cker Sport­freun­de ge­spannt sein, ob sich die Ge­schich­te wie­der­holt, wenn Fuß­ball auf Tisch­ten­nis trifft.

Aufrufe: 011.5.2021, 14:00 Uhr
RP / Klaus SchopmansAutor