2024-04-30T13:48:59.170Z

Mannschaft der Woche

SV Wachenroth realisiert jahrelangen Titeltraum

Die ständige Spitzenmannschaft der AK-Bamberg 1 ist endlich Meister +++ vergangene Spielzeiten fehlte den Wachenrothern die Konstanz

Mit einer guten Offensive gewinnt man Spiele, mit einer guten Defensive gewinnt man Titel! Diese Fußballer Binsenweisheit haben sich die Spieler des SV Wachenroth vor der Saison vermutlich mehrmals ins Bewusstsein gerufen. Zwar erzielte der SVW in 26 Spielen durchaus stattliche 73 Tore und hat gewiss in dem Bereich auch Qualität bewiesen, jedoch stellt sich die Zahl im Vergleich zur angriffslustigen Konkurrenz als schwindend gering dar. Die Anzahl der Gegentore hingegen würde wohl selbst den Defensivfanatiker Otto Rehagel erfreuen: Lediglich 14-mal musste der Ball aus dem eigenen Netz geholt werden. Das ist mit Abstand Ligabestwert. Ein verdienter Triumph der ersten Vereinsmeisterschaft überhaupt.

„Vor der Saison haben wir das Ziel gehabt unter die Top fünf zu kommen, nach der Endabrechnung ist es natürlich der Wahnsinn, weil keiner damit gerechnet hat“, beleuchtet Dominik Malina nachträglich. Es sind die Worte eines erheiterten Kapitäns, der seit der Jugend für den SV Wachenroth aufläuft. Als defensiver Mittelfeldspieler der ersten Herrenmannschaft ist Malina verantwortlich für die Ordnung und Konstanz während der Partie. Dabei handelt es sich um Eigenschaften, die dem diesjährigen Meister in den vergangenen Jahren oftmals abhandenkamen. Zwar gehörte der SVW beständig zu den Spitzenmannschaften der Liga, so richtig an die Krone kamen die Spieler jedoch nie heran. Und da in der letzten Saison ein unerklärlicher Einbruch in der Rückrunde „nur“ einen fünften Tabellenplatz hervorrief, waren die Vorzeichen der diesjährigen Spielzeit entsprechend nüchtern. „Wir sind von einem Aufbaujahr ausgegangen. Die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte ist aber das i-Tüpfelchen einer spektakulären Spielzeit“, unterstreicht Malina die Leistung.

Insbesondere die Defensivarbeit erwies sich in diesem Jahr als Prunkstück der Wachenrother, welche in 26 Spielen gerade einmal 14 Gegentreffer kassierten und der Konkurrenz hinsichtlich dessen deutlich enteilten. „An der Tabelle sieht man, dass wir bei gerade einmal 14 Gegentoren und 14 Spielen zu Null die Defensivarbeit hervorheben können. Unser kontrollierter Spielaufbau, unsere Taktik und die Tatsache, dass wir spielerisch alle einen Schritt nach vorne gemacht haben, sind aber gleichgewichtige Punkte. Wir waren in diesem Jahr sehr konstant und haben uns nur wenige Patzer erlaubt“, erklärt Malina. Völlig abgeklärt nämlich erspielte sich der SV Wachenroth Woche für Woche drei Punkte und behielt auch in den Top-Duellen um Platz eins stets die Nerven. Eine Leistung, die selbst der Kapitän nur schwer in Worte fassen kann: „Es ist immer schwer zu sagen, da jedes Spiel unterschiedlich verlief. Das 4:0 in Mühlhausen war dann aber durch eine geschlossene Mannschaftsleistung das Highlight.“ Am Ende greift aber auch hier eine nächste Binsenweisheit des Fußballs – dass das „wie“ in den Hintergrund tritt, sofern die Zähler eingefahren werden. Das haben die Spieler des SVW umgesetzt und können sich verdientermaßen in die Geschichtsbücher des Vereins einschreiben. Der SV Wachenroth steigt als Defensivspezialist in den Fußball-Olymp. Wie König Otto 2004 mit den Griechen. Und feiern will der SVW den Titel mehrmals. „Gefeiert wurde erstmals in Röbersdorf, wo wir die Korken haben das erste Mal knallen lassen. Wir mussten jedoch zügig feiern, da wir mit dem Traktor alle Nachbarvereine abfahren wollten. Darüber hinaus hat uns unsere Blaskapelle bis zum Sportplatz begleitet, wo dann bis zum Umfallen gefeiert wurde. Am Sonntag geht’s dann für uns nach Malle.“

Aufrufe: 019.5.2017, 16:26 Uhr
Kai HeermannAutor