SV Titisee geht 0:11 in Karlsruhe unter

Holger Rohde ist fassungslos. "Das ist die höchste Niederlage, die ich als Trainer je erlebt habe", sagt der schwergewichtige Übungsleiter, der nach überstandener Pilzvergiftung frohgemut den Weg nach Nordbaden angetreten hatte. Und dann das. Diese Klatsche. "Man kann verlieren, aber nicht in dieser Art und Weise", poltert Rohde. In der ersten Halbzeit hatten die Titiseer Fußballerinnen noch gut mitgehalten und mussten nach dem frühen Doppelschlag (5./10.) zur Karlsruher 2:0-Führung erst mit dem Pausenpfiff das 0:3 hinnehmen. In der Kabine forderte Rohde Teamgeist ein. Und stieß offensichtlich auf taube Ohren. Was sich im zweiten Durchgang abspielte, habe ihn "einfach nur erschüttert", so Rohde. Aus 16, vielleicht 17 Chancen machten die Karlsruherinnen unter ihrem neuen Trainer Marco Schwarz elf Treffer - Melissa Zweigner und die eingewechselte Yesim Demirel setzten mit jeweils drei Toren die Akzente beim KSC.

Beim SV Titisee gab es nur zwei Spielerinnen, die sich dem Debakel in den Weg stellten: Torhüterin Marina Rehm warf sich in jeden Schuss und sorgte dafür, dass die Niederlage nicht noch krasser ausfiel. Der SVT-Trainer holte Spielführerin Franziska Fuchs in der 65. Minute beim Zwischenstand von 7:0 vom Feld, "weil ich ihr die Demütigung der letzten halben Stunde ersparen wollte". Was die Mannschaft nach dem Seitenwechsel geboten habe, nennt Rohde "einfach nur peinlich und inakzeptabel. Das war einer Oberliga-Mannschaft nicht würdig." Wie es jetzt mit ihm und dem Team weitergeht, konnte Rohde gestern nicht sagen. "Ich erwarte eine Erklärung der Mannschaft zu diesem Auftritt, für den ich einfach keine Erklärung habe."

Karlsruher SC - SV Titisee 11:0 (3:0)
SV Titisee: Rehm - Scherzinger, Beha, Förschner, S. Gaugler, Metzger, Weidenbacher (62. Ruf), Schwarz, Schweizer, Schwörer, Fuchs (65. Hog).
Zuschauer: 120.
SR: Ebert (Neckarhausen).