SV Schermbeck nutzt die Fehler des PSV

Savas Turhal machte seinen Job beim Westfalenligisten auch weiter, als er nicht mehr auf dem Spielfeld war. Der Abwehrchef, der gestern beim 3:0 (2:0)-Erfolg im Testspiel beim Oberligisten PSV Wesel erneut der Kapitän des SVS war, setzte sich nach seiner Auswechslung in der Schlussphase des Spiels auf die Schermbecker Bank und dirigierte seine Mannschaft von dort aus weiter lautstark.

"Es macht richtig Spaß, wieder in Schermbeck zu spielen. Wir haben einige junge Leute im Team, die Perspektive haben, aber noch geführt werden müssen", sagte Turhal nach dem Abpfiff des mitunter recht unterhaltsamen Kicks, den der Gast auch in der Höhe verdient gewann.

Dies lag auch daran, dass beim PSV Wesel wichtige Kräfte beim Spiel auf dem Nebenplatz nicht dabei waren. Vor allem das Fehlen von David Mittelstädt und Dario Floris, die ansonsten im defensiven Mittelfeld wertvolle Arbeit leisten, machte sich vor 150 Zuschauern bemerkbar. Beim PSV Wesel war in der ersten Halbzeit überhaupt keine Ordnung im Spiel.

Dies führte nicht nur dazu, dass es in der Abteilung Toreverhinderung einige Unsicherheiten gab, die der Schermbecker Dominik Milaszewski zu Treffern in der neunten und 35. Minute nutzte. Auch im Spiel nach vorne lief beim Oberliga-Neuling nicht viel zusammen. "Vor der Pause stimmte die Ordnung überhaupt nicht. Das war in der zweiten Halbzeit schon deutlich besser", sagte Co-Trainer Marcel Kirsch, der Coach Roger Rütter vertrat.

In Hälfte zwei übernahmen Eray Tuncel und Dennis Sengbusch, eigentlich zwei Offensivkräfte, den Job im defensiven Mittelfeld. Fortan bewegte sich der PSV Wesel auf Augenhöhe mit dem Gast und hätte wenigstens einen Treffer verdient gehabt. Die beste Chance vergab Sebastian Eisenstein in der 62. Minute. Daniel Hinnemann stellte kurz vor dem Schlusspfiff den Endstand her. "Auch diesen Treffer haben wir durch einen Fehler ermöglicht. Das darf in der Oberliga nicht passieren", sagte Marcel Kirsch, der lediglich Torhüter Sebastian Kaiser als Ersatzspieler zur Verfügung hatte, weil einige Akteure verhindert waren. Dafür hielt das Team in der zweiten Halbzeit bei der Hitze konditionell gut mit.

Zufrieden mit der Leistung des SV Schermbeck war Co-Trainer Kenan Osma, der Coach Holger Aden (beruflich verhindert) vertrat. "Jeder hat seine Aufgabe erfüllt. Wir haben besonders in der ersten Halbzeit viel Druck gemacht. Allerdings haben wir auch noch eine Menge Arbeit, zumal einige Neuzugänge gerade erst ins Training eingestiegen sind", stellte Kenan Osma fest.

Am Samstag hatte der SV Schermbeck sein erstes Testspiel des Wochenendes beim Regionalligisten VfL Bochum II mit 1:7 (1:3) verloren. Dominik Milaszewski erzielte mit einem Elfmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich. Der Westfalenligist zeigte gegen den zwei Klassen höher spielenden Gegner einige gute Ansätze. Doch er musste sich am Ende so deutlich geschlagen geben, weil ihm in der Abwehr einige individuelle Fehler unterliefen.