2024-05-22T11:15:19.621Z

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Rusts Kapitän David Teschner (rechts) gegen Benjamin Lehmann. | Foto: Matthias Konzok
Rusts Kapitän David Teschner (rechts) gegen Benjamin Lehmann. | Foto: Matthias Konzok

SV Rust und FV Unterharmersbach teilen sich die Punkte

1:1-Remis zum Saisonauftakt +++ Turbulente Minuten stellen Spielverlauf etwas auf den Kopf

Der SV Rust hat einen starken Auftakt hingelegt – auch wenn man sich die Punkte mit dem FV Unterharmersbach teilen musste. 1:1 unentschieden hieß es nach einem unterhaltsamen Duell im Allmendwaldstadion.
Vor der Freude auf das erste Saisonspiel stand in Rust die Trauer. Die Trauer um einen Nachwuchsspieler, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Situationen, in denen ein Verein noch enger zusammenrückt. Der SV Rust sammelte Spenden für die Familie, die Spieler trugen Trauerflor und es zeugte vom richtigen Feingefühl, vor der Partie mit "You'll never walk alone" für einen ergreifenden Moment zu sorgen. Im passenden Rahmen hatte der Klub seinem Spieler gedacht, ehe der Sport wieder in den Vordergrund trat. Mit Rust (6.) und Unterharmersbach (5.) standen sich zwei letztjährige Tabellennachbarn gegenüber.


Die einen dominierten, die anderen schickten sich nach 55 Minuten an, den Spielverlauf dezent auf den Kopf zu stellen. Patrick Ben-Aissa hatte nach einer Ecke den Nachschuss in die Maschen gesetzt, der FVU lag vorne. Eine bittere Pille für die Hausherren. Gerade weil Rust zuvor noch selbst die Führung auf dem Fuß hatte. Doch Gäste-Keeper Dirk Haase parierte einen Elfmeter von Marc Stubert prächtig - im Gegenzug war Unterharmersbach erfolgreich.

Starker Auftritt, aber kein Ertrag

Dabei hatten die Gastgeber die erste Hälfte dominiert, eine starke Leistung auf den Rasen gebracht. "Wir waren spielerisch deutlich überlegen, haben uns aber nicht belohnt", urteilte SV-Trainer Andreas Grüninger. Seine Elf agierte variabel, fand mit Kombinationen oder langen Bällen den Weg nach vorne, über die Mitte oder außen. Mit frühem Pressing störte sie zudem effektiv den gegnerischen Aufbau. Nach 17 Minuten hatte Cedric Bernard die große Möglichkeit zum 1:0, scheiterte mit einem wuchtigen Schuss aus sechs Metern jedoch an der Latte. Die Ruster Dominanz mündete zu selten in hochkarätigen Chancen, endete meist an der Strafraumgrenze. "Da hat der letzte Tick gefehlt", meinte auch Grüninger. Personell sei sein Team vorne noch in der Findungsphase.

Für Thomas Heilmann liefen die ersten 45 Minuten der Saison derweil noch nicht richtig rund. Der neue Coach des FV Unterharmersbach versuchte an der Seitenlinie immer wieder korrigierend einzugreifen. Die Sorge galt jedoch nicht der Defensive, denn seine Mannschaft stand über weite Strecken stabil und überstand auch eine starke Druckphase der Hausherren unbeschadet. Im Spiel nach vorne haperte es jedoch merklich - am Passspiel und der Beweglichkeit. Das monierte Heilmann, sah nach der Pause aber eine klare Verbesserung im Spiel seiner Elf.

Unterharmersbach kommt gut aus der Kabine

Denn im zweiten Abschnitt zeigte sich der FVU zielstrebiger, mit klareren Aktionen. "Bis zum 1:0 war es deutlich besser", befand Heilmann. Auch wenn die Gäste-Führung den Spielverlauf bis dahin etwas auf den Kopf gestellt hatte, nach Wiederbeginn gestaltete Unterharmersbach die Partie offener - und hatte nun die Führung im Rücken. Doch damit gingen die Mannen von Heilmann nicht zu Hundertprozent optimal um. "Wir hätten cleverer spielen und aktiver gegen den Ball arbeiten müssen", analysierte der Trainer nach der Partie. "Es ist schade wegen dem Gegentor."

Gemeint war die 74. Minute. Der SV Rust hatte wieder Druck aufgebaut, Grüninger stand mittlerweile im Sturmzentrum anstatt an der Seitenlinie. Wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung (62.) hatte er den Ausgleich bereits auf dem Kopf gehabt, scheiterte noch knapp. Er musste sich gedulden. Als erst Philipp Büchner und dann auch Bernard scheiterten, stand Grüninger schließlich goldrichtig und bugsierte den Abpraller über die Linie. Das Duell blieb nach dem 1:1 unterhaltsam, der FVU bot Paroli. Einen Sieger sollte die Partie aber nicht mehr finden.

Ausnahmen bestätigen die Regel

"Mit dieser Formation war das absolut ok", war Thomas Heilmann nicht nur mit dem Ergebnis, sondern unterm Strich auch der Leistung zufrieden. So fehlten dem FV-Trainer neben einem Langzeitverletzten noch vier Urlauber aus der Stammelf. "Aber das haben andere auch", wollte er diesem Aspekt erst gar nicht eine besondere Bedeutung zukommen lassen.

Andreas Grüninger haderte zwar noch mit dem 0:1. Zu einfache Gegentore kassiere sein Team. Denn die Ecke, die zum 0:1 führte, war in der Entstehung vermeidbar gewesen. Doch mit der Leistung war der Ruster Coach mehr als zufrieden. "Es war ein guter Start gegen einen der Meisterschaftsfavoriten." Und Grüninger wusste noch um einen anderen Grund, weshalb er trotz der Überlegenheit mit dem Remis leben konnte: "Wer einen Elfer verschießt und prompt das Gegentor kassiert, der verliert dann auch normalerweise das Spiel." Ausnahmen bestätigen bekanntlich ja die Regel.

SV Rust - FV Unterharmersbach 1:1 (0:0)
Rust: Kassel, Andlauer, Kiefer, Durst, Stubert, Teschner (62. Grüninger), Büchner, Bernard (83. Fischer), Schneider, Hefter, Saiger.
Unterharmersbach: Haase, Trottier (77. Bierbaum), Bühler, B. Lehmann, M. Schwarz, Gieringer (72. Kienzle), Pesch (57. Vollmer), M. Lehmann, S. Schwarz, Ben-Aissa, C. Lehmann.
Tore: 0:1 Ben-Aissa (55.), 1:1 Grüninger (74.).
Bes. Vork.: Haase (FVU) hält Foulelfmeter von Stubert (53.).
Schiedsrichter: Dieter Heizmann (Mühlenbach).
Zuschauer: 150.
Aufrufe: 017.8.2015, 01:41 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor