2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Endlich soll es für den SV Lupburg (in Grün) in die Kreisklasse gehen.
Endlich soll es für den SV Lupburg (in Grün) in die Kreisklasse gehen. – Foto: Florian Würthele

SV Lupburg peilt den Doppelaufstieg an

Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft mischen ganz vorne mit +++ Der Verein lebt von seinem großartigen Zusammenhalt

Zehn Jahre A-Klasse und dabei fast ausschließlich Platzierungen im vorderen Tabellendrittel sind genug – der SV Lupburg möchte in dieser Saison endlich den ersehnten Aufstieg in die Kreisklasse packen. In der A-Klasse 4 ist für den SVL der zweite Platz schon sicher, Tabellenführer Daßwang ist bei einem absolvierten Spiel mehr auch nur drei Punkte entfernt. Und auch die zweite Mannschaft, die im Verein quasi denselben Stellenwert wie die „Erste“ genießt, schielt in der B-Klasse gen Aufstieg. Wir haben die fußballfreie Zeit genutzt und uns mit Karlheinz Schnabl, der beide Teams coacht, unterhalten.

Ein für uns alle außergewöhnliches Fußballjahr neigt sich dem Ende zu. Wie blickst Du persönlich auf dieses Jahr zurück?

Karlheinz Schnabl: Mit dem Coronavirus hat niemand gerechnet. Am Anfang, beim ersten Lockdown, hatte ich noch die Hoffnung, dass es in drei bis sechs Wochen wieder weiter geht, wurde aber schnell eines besseren belehrt. Nach der Zwangspause begannen wir Ende Juni wieder mit dem Training, um für die letzten fünf Punktspiele in diesem Jahr bestens vorbereitet zu sein. Leider wurden nur vier daraus.


Auch wenn Ihr nur diese vier Spiele absolvieren konntet, bist Du zufrieden mit der sportlichen Ausbeute heuer?

Mit mit der Ausbeute von zehn Punkten bin ich sehr zufrieden. Und auch die 2. Mannschaft konnte von vier Spielen nur derer drei bestreiten, ging aber immer als Sieger vom Platz. Trotz dieser Erfolge waren alle froh, als die Winterpause ein wenig früher war, denn dieses Coronajahr war vor allen dingen Mental sehr anstrengend.


Wo siehst Du die Hauptgründe dafür, dass es in dieser Saison, nach Platzierungen im vorderen Mittelfeld während der letzten Jahre, sportlich wie am Schnürchen bei Euch läuft?

Den Grundstein für die Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Spielzeiten legte unser Sportlicher Leiter Riehl Peter zum Saisonbeginn 2019. Es gelang ihm, sechs neue Spieler aus den umliegenden Vereinen zurück zu holen, davon haben fünf ihre Wurzeln in Lupburg, also Heimkehrer sowie drei Jugendspieler von unserer JFG. Dass wir nicht nur Masse, sondern sehr viel Qualität dazu bekommen haben, sieht man daran, dass beide Mannschaften um den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse mitspielen. Auch im Trainerteam können wir uns glücklich schätzen, dass wir mit Florian Schnabl einen sehr guten Torwarttrainer in unseren Reihen haben. Dass der Verein selbst in der Coronapause nicht still steht zeigt, dass wir seit Sommer 2020 mit Christian Schnetter einen eigenen Physio von uns überzeugen konnten, der sich vor und nach den Trainingseinheiten um die kleine und große Verletzungen aller Spieler kümmert.


Du bist also vom Aufstieg überzeugt?

Ja. All diese Sachen tragen dazu bei, dass ich fest davon überzeugt bin, mit beiden Mannschaften den Sprung in die nächsthöhere Klasse zu schaffen.



Wie bewertest Du die Entscheidung des BFV, als einziger Landesverband in Deutschland die Saison nicht abzubrechen?

Wir waren alle sehr glücklich, dass sich der Verband unserer Meinung nach richtig entschieden hat und die Saison fortsetzen will. Wie man im Nachhinein sehen kann, können die bayerischen Fußballer mindestens eine Saison in zwei Jahren spielen; alle anderen haben am Ende vielleicht nichts. Daher möchte ich mich beim BFV für die Entscheidung und das Erarbeiten mehrere Alternativpläne auf diesem Wege bedanken.


Wie halten die Jungs sich in den nächsten Wochen und Monaten fit? Und wie haltet Ihr überhaupt Kontakt in Zeiten von Corona?

Unser Kontakt untereinander beschränkt sich derzeit, Corona bedingt, nur auf WhatsApp. In diesem Punkt sind alle sehr diszipliniert und halten sich an die Maßnahmen. Die Spieler haben bis zum nächsten Jahr frei, wo wir dann früher als sonst in die Vorbereitung einsteigen um topfit zu versuchen unser vorhaben in die Tat umzusetzen.


Habt Ihr Sorgen, dass einige Spieler im neuen Jahr überhaupt keine Lust mehr auf Fußball haben? Oder haben sich gar welche verabschiedet?

Bis jetzt haben wir keine Anzeichen das Spieler, sich wegen Corona vom Spielbetrieb zurückziehen. Vielleicht liegt es bei uns daran, das es uns sehr wichtig ist, keinen Unterschied zwischen der 1. und 2. Mannschaft zu sehen. Beide sind immens wichtig für den Verein, deshalb sind wir (Verein, Trainerteam, Mannschaften und Fans) der SVL – und nicht Erste und Zweite. Ich weiß nicht, wieso beim SVL der Zusammenhalt so gut funktioniert. Das war in meiner ersten Amtszeit von 2006 – 2010 in Lupburg genau das gleiche.
Ich weiß nur eines: ich bin stolz, ein Teil dieser Saison beim SVL sein zu dürfen, ob mit oder ohne Corona. Deshalb zum Schluss der Slogan, der denke ich alles zu diesem Verein sagt: SVL ein Leben lang. Ich wünsche allen Gesundheit und eine schöne Zeit mit euren Liebsten.

Aufrufe: 012.12.2020, 08:00 Uhr
Florian WürtheleAutor