2024-06-14T14:12:32.331Z

Halle
Ein Edeltechniker dreht auf: SCP-Akteur Mustafa Dogan (l.) war der beste Spieler des ersten Turniertages. Hier kann er vom Neuenbekener Lars Bornefeld nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Foto: Ulrich Petzold
Ein Edeltechniker dreht auf: SCP-Akteur Mustafa Dogan (l.) war der beste Spieler des ersten Turniertages. Hier kann er vom Neuenbekener Lars Bornefeld nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Foto: Ulrich Petzold

SV Heide und SC Paderborn II marschieren ins Achtelfinale

Der Gastgeber und der Titelverteidiger holen sich beim 31. Silvester-Cup jeweils den Gruppensieg / Vorjahresfinalist BV Bad Lippspringe ist bereits raus

Der 31. Silvester-Cup des SV Heide um den Preis der Sparkasse Paderborn-Detmold hatte am ersten Turniertag eine Überraschung zu bieten. So schied Landesligist und Vorjahresfinalist BV Bad Lippspringe in der Vorrunde aus. Ansonsten aber setzten sich vor den 2.500 Zuschauern im vollbesetzten Sportzentrum Maspernplatz die Favoriten durch. So feierte Titelverteidiger SC Paderborn II ebenso wie Gastgeber SV Heide den Gruppensieg. In der Gruppe C musste derweil ein Neunmeterschießen her. Und in der Gruppe D sicherte sich der SV Marienloh als Silvester-Cup-Sieger von 2016 den ersten Platz.

Die SCP-Reserve war mit einer blutjungen Truppe angetreten. Das Durchschnittsalter betrug 18,1 Jahre, denn Chefcoach Michél Kniat hatte gleich sechs U19-Spieler für seinen Zehner-Kader nominiert. Und die Nachwuchs-Asse des Oberligisten meisterten ihre Pflichtaufgabe mit Bravour. Nach einem 4:1-Auftaktsieg gegen Oesterholz-Kohlstädt gab es in einem hochklassigen Duell gegen den SCV Neuenbeken einen 4:2-Erfolg. Im finalen Gruppenspiel gegen den A-Ligisten TSV Wewer gerieten die Kniat-Schützlinge dann zwar ein wenig ins Wanken, doch Malte Kaiser markierte 90 Sekunden vor Schluss den 2:1-Siegtreffer.

Mustafa Dogan brilliert unterm Hallendach

Überragender SCP-Akteur und bester Spieler des ersten Turniertages war Mustafa Dogan. „Wenn man einen Hallenspieler erschaffen müsste, würde Mustafa Dogan dabei herauskommen. Klein, technisch hervorragend, guter Abschluss“, lobte Kniat seinen 22-jährigen Leitwolf, der fünf der zehn SCP-Treffer erzielte. „Aber alle Jungs haben es prima gemacht. Jetzt wollen wir natürlich den Turniersieg, aber es wird schwer. Denn fast alle Teams haben vier, fünf gute Hallenspieler in ihren Reihen“, so Paderborns Trainer.
Letzteres galt auch für den TSV Wewer, der dem SCP einen großen Kampf geboten hatte. Doch am Ende schied der A2-Ligist mit vier Punkten aus. „Ich bin dennoch sehr zufrieden, denn wir haben uns ordentlich verkauft“, bilanzierte TSV-Coach Daniel Borsch. Zudem hatte Wewer die mit Abstand lautesten Fans.
Die eigentlich so stimmgewaltigen Anhänger des SCV Neuenbeken waren dagegen erstaunlich leise. Zudem agierten die Bekekicker im Vergleich zu den Vorjahren diesmal nicht mit Jan Welker als Flying Goalie. Die etwas risikoärmere Spielweise sollte sich auszahlen, denn im Gegensatz zu 2017 schaffte der SCV diesmal den Sprung ins Achtelfinale. Der 2:4-Niederlage gegen den SCP II standen Zu-Null-Siege gegen Wewer (2:0) und Oesterholz-Kohlstädt (7:0) gegenüber. „Im ersten Spiel ist man immer etwas nervös, aber wir haben es gegen Wewer gut gemacht. Die Partie gegen den SCP war einfach klasse. Und dann gab es sieben Tore zum Abschluss. Wir sind weiter und haben die Zuschauer gut unterhalten“, resümierte SCV-Coach Marco Cirrincione.

Verne schreibt Vereinsgeschichte

Gute Unterhaltung und noch mehr Spannung bot die Gruppe B, in der Gastgeber SV Heide zunächst nach einer 2:0-Führung nur 2:2 gegen den SC RW Verne spielte. Es folgte ein 4:3-Sieg gegen den BV Bad Lippspringe, ehe sich der Bezirksligist mit einem 6:0 gegen Upsprunge den Gruppensieg krallte. „Im ersten Spiel haben wir es nach dem 2:0 nicht gut gemacht. Im zweiten Spiel ging es nur über den Kampf. Und im dritten Spiel haben wir endlich Fußball gespielt“, sagte Markus Driller nach seinem Silvester-Cup-Debüt als Chefcoach des SV Heide. „Wir wollten unbedingt den Gruppensieg, um im Achtelfinale dem Delbrücker SC aus dem Weg zu gehen“, ergänzte Driller.
Doch es war eine enge Kiste, denn auch der SC RW Verne kam am Ende auf sieben Zähler. Mit einem 2:1-Sieg kickte der A-Ligist den BV Bad Lippspringe aus dem Wettbewerb. Zudem gab’s das besagte 2:2 gegen Heide und ein 4:3 gegen Upsprunge. Und so zog Verne erstmals in der Vereinsgeschichte ins Achtelfinale des Silvester-Cups ein. „Wir haben in einer starken Gruppe kein Spiel verloren. Was jetzt kommt, ist Zugabe“, freute sich Vernes Co-Trainer Christoph Schnieders.

Sennelager siegt im Neunmeterschießen

In der Gruppe C musste der Rechenschieber her. Mastbruch, Sennelager und Anreppen hatten je sechs Punkte auf dem Konto. Im direkten Vergleich landete Mastbruch mit 3:3 Toren auf Rang eins. Sennelager und Anreppen kamen auf jeweils 2:2 Treffer und mussten so im Neunmeterschießen ums zweite Achtelfinal-Ticket kämpfen. Dort parierte TuS-Keeper Paul Heuer den dritten Anreppener Neunmeter. Teamkollege Leon Agnesen behielt anschließend die Nerven und schoss Sennelager in die K.o.-Runde. „Diese Vorrunde spiegelt unseren bisherigen Saisonverlauf wider. Es geht Auf und Ab“, atmete TuS-Coach Michael Hartmann ganz tief durch. „Das macht den Reiz des Silvester-Cups aus“, kommentierte Mastbruchs Trainer Roberto Busacca das Herzschlag-Finale in Gruppe C.
In der Gruppe D sicherte sich der SV Marienloh den ersten Rang. Der Silvester-Cup-Sieger von 2016 gewann zunächst 2:0 gegen Schlangen, gab dann aber beim 4:4 gegen Dringenberg einen 3:1-Vorsprung aus der Hand. Doch mit einem 5:2 gegen Dahl/Dörenhagen machte der A-Ligist alles klar. „Es war ein langer Weg. Wir haben es uns selbst schwer gemacht“, urteilte SVM-Coach Claas Teipel. Zudem zog Fortuna Schlangen in die K.o.-Runde ein. Die acht weiteren Achtelfinalisten werden am Samstag ermittelt. Sonntag steigt der große Finaltag.

Hier geht's zum Spielplan und den FuPa.TV-Videos: https://www.fupa.net/liga/28-silvester-cup/turnier_spielplan

Aufrufe: 028.12.2018, 22:04 Uhr
Frank Beineke und Jochem SchulzeAutor