Um erneut eine gute Rolle spielen zu können, haben die Verantwortlichen nichts dem Zufall überlassen. Sieben Neuzugänge kamen. Neben den mehr oder minder „etablierten" Kräften Thomas Schmidbauer (25, TV Oberndorf), Didmar Duro (25) und Shkelzen Kleqka (25, beide FC Kosova) sowie Armin Krndzija (24, Tschechien) wurde auch diesmal das ein oder andere junge Talent an die Isarstraße gelotst. Der 21-jährige Maximilian Ditandy soll das Stürmerproblem lösen, hinzu kommen die je 18-jährigen Gabriel Novakovic (SC Regensburg) und Emir Terakaj (JFG Donautal Bad Abbach).
Rückstand in Sachen Physis
„Die Neuzugänge haben fußballerisch eine gute Qualität“, beschreibt Zeiml seine ersten Eindrücke. Hinterher schiebt er das „Aber“: „Sie haben schon noch ihre Probleme, das Tempo mitzugehen und hochzuhalten.“ Dementsprechend müsse man an der eigenen Physis arbeiten, so der Appell des Trainers an die Neuen. Neben der körperlichen Fitness stehe in den ersten Wochen der Vorbereitung natürlich auch die Integration der Neuzugänge im Vordergund, „dass sie möglich schnell den Anschluss schaffen“, wie Zeiml erklärt. Verlassen haben den Verein Jasmin Abdihodzic Richtung Donaustauf und Dejan Szubotity Richtung Bach. Mit einem aus 21 Feldspielern und zwei Torhütern bestehenden Kader gehen die Regensburger in die neue Saison.
Baustellen gebe es definitiv noch. Das sei zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung aber ganz normal, so Zeiml. Aus den ersten Testspielen jedenfalls konnte der Trainer durchaus positive Eindrücke gewinnen. Zum Auftakt rang man Bayernligist TSV 1860 München II ein respektables 2:2 ab, am gestrigen Donnerstag wurde Bezirksligist FC Jura mit 6:0 bewzungen. Zwischendrin nahmen die Fortuna am Blitzturnier in Tegernheim teil, das wegen eines Wolkenbruches kurzerhand abgebrochen werden musste. Gegen die Bezirksligisten TSV Langquaid (2:0) und FC Thalmassing (1:1) konnten zumindest zwei dreiviertelstündige Tests absolviert werden. Spiele wie das gegen Jura seien allerdings wenig aussagekräftig, meint Zeiml: „Die Gegner stehen hinter drin, versuchen nur, das Spiel kaputt zu machen und über Konter zu kommen.“ Trotzdem: Am Donnerstag seien spielerisch ein paar „sehr, sehr schöne Dinge“ dabei gewesen. Zum Zunge-Schnalzen war ein Fallrückziehertor von Arber Morina. Ein großer Freund von Testspielen ist Zeiml ohnehin nicht. Die seien für ihn eher „lästige Pflicht“: „Die Vorbereitung interessiert mich nicht und hat mich noch nie interessiert. Du kriegst nichts, wenn du alle Spiele gewinnst. Beim ersten Punktspiel geht es bei Null los, da musst du da sein.“
„Ein absoluter Blödsinn“
Klare Worte findet der Coach auch zum Thema Pokal. Hier treten die Landesligisten heuer in einem vom Verband titulierten „Übergangsmodus“ an, bei dem in Vierergruppen ums Weiterkommen gekämpft wird. Nur der Erste qualifiziert sich für die Pokalhauptrunde. „Ich finde, das ist ein scheiß System“, schimpft Zeiml, der mit seiner Mannschaft kommenden Samstag in Bogen gegen Straubing, Bad Abbach und den gastgebenden TSV antreten muss. Zeiml stößt vor allem die Tatsache sauer auf, dass man mit Straubing und Bad Abbach zwei Gegner vorgesetzt bekommt, auf die man auch zu Beginn der Punkterunde trifft: „Das empfinde ich als absoluten Blödsinn. Ich werde das Ganze im Prinzip nur als Test hernehmen und die Stammspieler schonen.“
Neben dem VfB Straubing geht es für die Domstädter während den ersten fünf Spieltagen auch gegen die SpVgg Lam, den TV Aiglsbach und den BSC Woffenbach. Es wartet zum Saisonauftakt also eine ganze Stange an Aufsteigern. Aus Sicht von Zeiml ist dieser Umstand alles andere als ein Vorteil. Ganz im Gegenteil: „Es wird extrem schwierig, weil sie noch Euphorie vom Aufstieg haben.“ Wichtig sei eine gute Physis, „weil die Aufsteiger sehr über die Physis kommen werden.“ In den ersten beiden Punktspielen wird Lucas Altenstrasser fehlen, der eine Rotsperre aus der alten Saison absitzen muss. Ansonsten steht Zeiml im Moment der komplette Kader zur Verfügung; lediglich Mahir Hadziresic ist ein wenig angeschlagen. Vom Aufstieg will der Trainer - trotz der Verstärkungen - nicht reden. „Weiden oder Bad Kötzting haben andere Ambitionen. Wir wollen wieder im vorderen Drittel landen, aber um sagen zu können, wir wollen aufsteigen, ist eine Saison viel zu lang. Da muss alles passen.“