Denn die Moerserinnen nehmen nach 16 von 26 geplanten Spielen den vorletzten Platz mit zehn Punkten ein. Mit 13 Zählern steht der SVB dagegen als Elfter der Tabelle auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Für den GSV wäre als Mitbegründer der Frauenfußball-Regionalliga der Klassenerhalt nach dem ersten Abstieg der Mannschaft im Jahr 2019 sowie einer Spielzeit in der Niederrheinliga und dem sofortigen Wiederaufstieg mehr als ein Erfolg. Nach einem drohenden erneuten Niedergang wäre es sicherlich schwieriger geworden, sofort wieder hochzukommen.
Die Budbergerinnen hingegen waren auf dem Weg, sich am eigenen Schopf aus dem Abstiegsschlamassel zu ziehen. Allerdings wäre die nächste Partie vor dem Corona-Abbruch beim Tabellenzweiten SV Borussia Bocholt in der Schroer-Consulting-Arena gewesen. Gegen diese Mannschaft hatte der GSV sein letztes Meisterschaftsspiel bestritten – und auf eigenem Platz mit 0:8 verloren. Nun hat die Corona-Pandemie den SV Budberg zwar vor einer möglichen Niederlage gegen die starken Bocholterinnen bewahrt, einen Verlust muss das Team von SVB-Trainer Jürgen Raab dennoch gegen die Borussia hinnehmen. Denn der SV Budberg verliert mit Sina Leonie Zorychta (neun Treffer) seine torgefährlichste Spielerin an den künftigen Zweitligisten.
„Das ist natürlich sehr traurig für uns“, sagt Jürgen Raab. „Sie war ja mit ihren Toren schon so etwas wie eine Lebensversicherung für uns.“ Dennoch wünscht der Coach ihr alles Gute. „Ich nehme das ja nicht persönlich, sondern sportlich. Und wenn sich jemand verbessern kann, soll er es unbedingt ausprobieren. Ich habe ihr gesagt, dass für sie die Türen in Budberg immer offenstehen, falls es nicht klappt.“
Sina Leonie Zorychta wagt jedenfalls den Sprung in die höhere Liga und wird wohl mit Hanna Hamdi auf eine alte Bekannte treffen. Die beiden Torjägerinnen haben früher zusammen für den GSV Moers gespielt.
Da die Regionalliga im Westdeutschen Fußballverband (WDFV) die Schnittstelle zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) und so zur Ersten und Zweiten Bundesliga ist, werden sich die Entscheidungen des DFB-Bundestages vom vergangenen Montag nach unten auswirken. Somit würden der 1. FC Köln als Regionalliga-Tabellenführer und Borussia Bocholt als Zweitplatzierter aufsteigen. Für den kommenden WDFV-Verbandstag dürfte es demnach eine Empfehlung geben, dass es keine Absteiger geben soll.
Für den GSV Moers und den SV Budberg bedeutet dies Sicherheit – aber vorerst nur für eine weitere Spielzeit. „Wir haben ja nach der Saison 2020/2021 vermehrte Absteiger“, so Raab.