2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines

STV Hünxe: Ohne "Söldnertum" zum Erfolg

FuPa-Interview mit Trainer Jens Hauviller: Der Verein will zurück in die Kreisliga B

Beim STV Hünxe bewegt sich etwas: Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga C ist der Neuaufbau gelungen, das Team ist Herbstmeister geworden. Dazu scheint die Jugendarbeit Früchte zu tragen, und der neue Kunstrasen sorgt auch im Winter für Euphorie. Wir sprachen mit Jens Hauviller, der für die erste Mannschaft verantwortlich ist.

FuPa: Ihre Mannschaft hat die Hinrunde mit nur einer Niederlage in zwölf Spielen als Herbstmeister beendet. Ist der Aufstieg dem STV Hünxe nicht mehr zu nehmen?

Jens Hauviller: Noch ist der Aufstieg nicht sicher. Wir haben nur sechs Punkte Vorsprung, daher ist noch alles möglich. Wir haben aber sicher die besten Voraussetzungen und gehen optimistisch in die Rückrunde.

Was muss Ihre Mannschaft in der Rückrunde noch besser machen?

Wenn man in 13 Spielen zwölf Siege einfährt, kann nicht viel falsch gewesen sein, daher kann man augenscheinlich nicht viel besser machen. Am Ende zählen nur die Punkte, nichts anderes. Wir haben schon drei Elfmeter verschossen, das könnte sich vielleicht noch bessern. Ansonsten werden wir weiter einfach versuchen, an uns zu arbeiten und wollen uns als Mannschaft weiter entwickeln.
Werden Sie sich in der Winterpause noch verstärken?
Sicher wollen wir uns verbessern, allerdings nicht mit neuen Spielern: Wir möchten uns technisch, taktisch und spielerisch mit den Spielern, die derzeit in unserem Verein in der ersten und zweiten Mannschaft aktiv sind, weiter entwickeln und verbessern. Wir werden also nicht aktiv auf Spieler zugehen, allerdings haben wir einige Anfragen von Spielern, die gerne zu uns kommen möchten.

Der STV Hünxe hat zuletzt 2010 in der Kreisliga A gespielt. Ist es angesichts der guten Jugendarbeit das Ziel, wieder in diese Spielklasse zurückzukehren?

Es ist doch müßig darüber zu sprechen, welcher Verein in welcher Liga spielen sollte, denn nur durch Reden oder Planen kann man nicht aufsteigen. Wir haben zehn Jahre daran gearbeitet, die Jugendarbeit dahin zu bekommen, wo sie jetzt ist. Wer kann denn schon sagen, wo in weiteren zehn Jahren
die Senioren-Mannschaften des STV spielen werden? Unser Ziel ist es, mit den in unserer Jugend gut ausgebildeten jungen Spielern auch im Senioren-Bereich zu arbeiten. Das machen wir jetzt seit
zwei Jahren. Im letzten Jahr kamen 13, vor der laufenden Saison fünf Spieler aus der A-Jugend in unseren Senioren-Bereich. Das wollen wir in der Zukunft fortsetzen. Mal sehen, wohin die Reise dann geht, hoffentlich zunächst einmal in die Kreisliga B.

Der Verein spielt nun im vierten Jahr im Kreis Rees-Bocholt, nachdem er zuvor dem Kreis Duisburg-Mülheim-Dinslaken angehörte. Ist das ein Faktor, der den Abstieg in die Kreisliga C beeinflusst hat?

Nein, in keinster Weise. Auf diesen Abrutsch waren wir vorbereitet und haben diesen sogar billigend in Kauf genommen. Mit ein wenig Fussballverstand war das doch abzusehen: Wenn ganze Landes- und Bezirksligen aufgelöst werden, muss sich das bis zur untersten Liga bemerkbar machen. Aber:
Jeder Verein hatte durch die Ligenreform des Verbandes die Möglichkeit sich vorzubereiten. Entweder man investiert mehr, um die Klasse zu halten, oder man steigt gegebenenfalls ab. Wir haben das letztere Risiko gewählt und haben dem "Söldnertum" einiger Spieler und Vereine eine Absage erteilt. Wir setzen weiter verstärkt auf die Spieler, die entweder aus unserer Jugend kommen, oder schon seit etlichen Jahren bei uns spielen. Also hat der Abstieg in die Kreisliga C einzig und allein mit der Ligenreform, sowie unseren Möglichkeiten diesbezüglich zu tun. Wir haben das Positive, also den Kreiswechsel, mitgenommen, also müssen wir auch die Nebenwirkungen akzeptieren.
Die C-Jugend spielt in diesem Jahr eine sehr starke Saison und wurde in der Leistungsklasse Herbstmeister. Kann die Mannschaft diese Postition halten?
Davon bin ich überzeugt. Die Mannschaft ist stark genug den Durchmarsch zu schaffen, solange sie auf dem Teppich bleibt und nicht abhebt. Dann werden wir mit der C-Jugend die Qualifikation zur Niederrheinliga spielen, was wir im letzten Jahr schon bei den B-Junioren durften. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass dies dann auch das höchste der Gefühle für unseren kleinen Verein ist.

Wie läuft bisher der erste Winter des Vereins mit dem neuen Kunstrasenplatz?

Wir sind alle - von den Bambinis bis zu den alten Herren - von der neuen Anlage begeistert. Allerdings hat dies nichts mit dem Winter zu tun, vielmehr gilt dies ganz allgemein. Sobald in Hünxe Regen vom Himmel fiel, konnte nicht trainiert oder gespielt werden. Das ist jetzt endlich vorbei. Es ist schön, sonntags bei Regen aus dem Fenster zu schauen und sagen zu können: "Wir spielen zu Hause. Das findet statt!"
Aufrufe: 018.12.2014, 11:15 Uhr
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