2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Die JSG Aarbergen hatte in der Hinrunde bisher viel zu jubeln. Archivfoto: Vigneron.
Die JSG Aarbergen hatte in der Hinrunde bisher viel zu jubeln. Archivfoto: Vigneron.

Sternstunde des Schlusslichts

Aarbergen bestätigt Favoritenrolle +++ Gröger bereits mit 18 Buden +++ Holzhausen dreht 0:3-Rückstand binnen zehn Minuten in 5:3

Rheingau-Taunus. Die Hinrunde 2014/2015 ist Geschichte. Neben ereignisreichen Partien, tollen Toren und spannenden Kuriositäten, standen wie jedes Jahr auch fragwürdige Entscheidungen, eigenartige Spielverläufe sowie unvergessliche Momente auf der Agenda. Für uns Grund genug, Zwischenbilanz zu ziehen.

Der Favorit: Letztes Jahr knapp gescheitert, diese Saison wieder heißer Kandidat. Die JSG Aarbergen vereint die beste Defensivreihe mit dem treffsichersten Angriff der Liga und grüßt deshalb mit 43 Punkten von der Tabellenspitze. Darüberhinaus kassierte das Team von Trainer Timo Becker bislang keine Niederlage und ist deshalb seit der Auswärtspleite in Johannisberg vom 25. Mai 2014, in Pflichtspielen gänzlich unbesiegt. "Wenn wir so weitermachen, sollte es mit dem Aufstieg klappen", zeigt sich Kapitän Sebastian Hofmann selbstbewusst.


Die Überraschung: Nachdem der SV Neuhof vergangene Saison in der Relegation gegen Hattenheim scheiterte und in die A-Liga abstieg, rechneten wohl die wenigsten damit, dass der Taunussteiner Sportverein auch in der darauffolgenden Spielzeit wieder um den Klassenerhalt kämpfen müsste. Tatsächlich holte das Team von Coach Jerome Triquart bislang jedoch lediglich elf Zähler aus 18 Partien und findet sich deshalb auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. "Nach der letzten Saison hat uns fast die gesamte erste Mannschaft verlassen", berichtet Vereinsvorsitzender Dieter Hannes. "Das macht es natürlich schwierig. Allerdings ist es positiv zu sehen, dass wir eine junge, sehr engagierte Truppe haben, die die letzten Spiele auch hätte gewinnen können."


Der Goalgetter: Bereits letzte Saison knipste Seitzenhahns Johannes Gröger 15 mal und war damit Top-Torschütze seines Teams. Noch besser läuft es für den 24-Jährigen in dieser Spielzeit, wo nach 18 Spielen bereits ebenso viele Buden auf dem Konto des Mittelfeldmanns stehen. Damit erzielte der Goalgetter knapp 50 Prozent aller Seitzenhahner Tore und ist deshalb unverzichtbarer Bestandteil seiner Mannschaft.


Das Kuriosum: 0:3 lag der TGSV Holzhausen am 14. Spieltag gegen den Erbach zurück und nichts schien mehr auf einen Punktgewinn des Tabellenletzten hinzudeuten. "Wir haben zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an ein Remis gedacht", schildert Vereinsvorsitzender Wolfgang Bingel das Befinden der TGSV-Anhänger. Die Aufholjagd, die binnen zehn Minuten zum 5:3-Heimsieg führte, kommt in dieser Konstellation einer Sensation gleich und ist deshalb für mich die Kuriosität der Hinrunde.


Der Topzugang: Einen Spieler, der nach seiner Verpflichtung sofort einschlägt und alle Erwartungen erfüllt, wünscht sich jeder Verein. Kiedrichs Hakan Gülay gehört mit Sicherheit zu dieser Kategorie. Der 19-Jährige ist nicht nur Topscorer seines Teams, sondern auch ungemein wichtig für das Offensivspiel der Mannschaft. Im vergangenen Jahr noch für Wehen in der Hessenliga am Ball, beweist der Mittelfeldmann nun in der A-Liga seine Klasse.


Das Abwehrbollwerk: Nachdem der 1. FC Kiedrich vergangene Saison noch 59 Gegentore hinnehmen musste, stellt der Tabellendritte derzeit nach Primus Aarbergen, die beste Defensive der Liga. Neben Neuzugang Kingsley Gyamfi, stabilisiert auch A-Jugendspieler Nico Sickold die Abwehrreihe. Darüber hinaus befindet sich Keeper Sebastian Wolf, seit Wochen in glänzender Verfassung.


Die Tormaschine: Was geschossene Tore angeht, macht der JSG Aarbergen derzeit niemand etwas vor. Dank 61 erzielter Buden, führt der letztjährige Tabellendritte die Liga an und steuert auf den Aufstieg in die Kreisoberliga zu. Neben Martin Fiedler, der bereits letzte Saison die interne Torjägerliste anführte, bringt es auch Sebastian Hofmann auf eine zweistellige Trefferzahl.


Die Fairen: Für einen inoffiziellen Fairplay-Preis spricht nach der Hinserie vieles für die zweite Mannschaft des TuS Hahn. Neben zwei Platzverweisen musste das Team von Trainer Eric Becker bislang lediglich 22 gelbe Karten hinnehmen und führt damit die Fairplay-Rangliste der Liga an. Auf Platz zwei und drei, schließen sich Kiedrich und die SG Laufenselden an.

Aufrufe: 017.12.2014, 05:00 Uhr
Janek ElkmannAutor