2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Nach dem Elfmeterschießen feierten die Türkiyemspor-Fans in Kammlach den Aufstieg in die Kreisklasse.  Foto: Robert Prestele
Nach dem Elfmeterschießen feierten die Türkiyemspor-Fans in Kammlach den Aufstieg in die Kreisklasse. Foto: Robert Prestele

Starke Nerven bewiesen

Gut, dass sie noch geübt hatten: Türkiyemspor Mindelheim kehrt nach einem epischen Elfmeterschießen im Relegationsspiel gegen den TV Erkheim II zurück in die Kreisklasse

Unglaubliche 18 Elfmeter-Tore und einen Treffer aus dem laufenden Spiel heraus sahen begeisterte Zuschauer am Donnerstagabend in Kammlach: Mit 10:9 setzt sich Türkiyemspor Mindelheim in einem intensiven Relegationsspiel gegen den TV Erkheim II durch und steigen damit in die Kreisklasse auf.

Türkiyemspor Mindelheim – TV Erkheim II 10:9 n.E.
Schon in der regulären Spielzeit waren Strafraumszenen und Tormöglichkeiten keine Mangelware, denn die Partie startete ohne langes Abwarten. Insbesondere der TV Erkheim II legte richtig los. Bei einem schnellen Angriff in den Mindelheimer Strafraum hinein hatte Erkheims Spielertrainer Jürgen Petrich schon nach sechs Minuten den Führungstreffer auf dem Fuß, ließ diese Chance aber liegen. Türkiyemspor Mindelheim war zunächst die Angst vor Fehlern deutlich anzumerken. Daraus resultierten zwangsläufig mehrere Tormöglichkeiten für Erkheim, die allesamt ungenutzt blieben. Erst so Mitte der ersten Halbzeit begannen die Mindelheimer sich freizuschwimmen und kamen nun ihrerseits zu Chancen. Das Spiel wurde im weiteren Verlauf ausgeglichener, dennoch fiel der Führungstreffer für Türkiyemspor Mindelheim etwas überraschend. Kurz vor dem Pausenpfiff zog Tayfun Salkut einfach mal aus 25 Metern ab und der leicht abgefälschte Ball zappelte im Netz.
Nach dem Seitenwechsel forcierte Erkheim deutlich das Angriffsspiel. Gekonnt spielten sie auch eine Reihe von Tormöglichkeiten heraus. Allein im Abschluss agierten die Erkheimer unglücklich und fahrlässig. So musste schließlich ein Strafstoß, zehn Minuten vor dem Ende, den Erkheimern helfen. Nach einem Foul im Strafraum zeigte der souveräne Schiedsrichter Michael Sting auf den Punkt. Christopher Hartmann ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und markierte sicher den Ausgleich. Am Spielstand änderte sich nichts mehr und so standen zweimal 15 Minuten Verlängerung auf dem Programm. Hier lief das Geschehen weitestgehend auf Augenhöhe ab. Hatte zunächst der TV Erkheim – insbesondere nach Eckbällen – die besseren Möglichkeiten, erspielte sich Mindelheim im zweiten Verlängerungsabschnitt mehr Chancen. Zählbares gelang aber beiden nicht. Die endgültige Entscheidung musste also vom Elfmeterpunkt aus fallen. In solchen Fällen rücken natürlich die beiden Torhüter in den Fokus. Doch weder Mindelheims Melih Balikkaya noch Erkheims Maximilian Schöffel konnte sich großartig auszeichnen – zu sicher waren die ersten fünf Schützen jeder Mannschaft, sodass es 6:6 hieß. Anschließend wurde einzeln im K.o.-Modus weitergeschossen. Auch hier zeigten die Schützen keine Nerven. Erst beim Stand von 9:9 fiel die Entscheidung. Ein Erkheimer Unglücksrabe vergab und bot Tolga Akyol die Chance, das Spiel zu entscheiden. Akyol verwandelte sicher und machte den Sportplatz in Kammlach binnen Minuten zur Partymeile für ausgelassen jubelnde Türkiyemspor-Fans. Mindelheims Trainer Abo Özkarabacak analysierte nach der dramatischen Begegnung dennoch sachlich: „Anfangs waren wir doch etwas nervös. Dann hat sich meine Mannschaft aber gefangen. Im Elfmeterschießen haben die Jungs schließlich alles getroffen. Am Montag habe ich die Spieler noch Elfmeter üben lassen. Das hat sich nun ausgezahlt.“ In der nächsten Saison werde er nicht mehr an der Seitenlinie stehen, das sei jetzt etwas für Jüngere. Lokalsport MZ

Aufrufe: 07.6.2019, 21:37 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Robert PresteleAutor