2024-05-10T08:19:16.237Z

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Stade will es A/O/H nachmachen

Jugendarbeit rückt beim VfL Güldenstern in den Fokus

Wie geht es eigentlich der Jugendfußball-Abteilung des VfL Güldenstern Stade nach der Fusion der Stader Vereine. Am Rande des Intersport-Mohr-Hallencups zog Stefan Leschinski eine kleine Bilanz.
Niklas Aue schreitet zur Neunmeterlinie. Legt den Ball vor seine Füße. Geht neun Meter zurück. Stemmt die Arme in die Hüfte. Nimmt Anlauf. Drei Schritte seitwärts. Eins, zwei, drei, vier vorwärts. Schuss, mit rechts. Der Ball schlägt unten links im Tor ein. Der Keeper liegt in der anderen Ecke. 2:1, die in weißen Trikots spielende Mannschaft des VfL Güldenstern Stade geht im Neunmeterschießen gegen Hannover 96 in Führung. Wer gewinnt, ist Fünfter.

Die Stader setzen sich mit 3:2 durch. Torhüter Lucas-Jimmi Schütt war in die richtige Ecke abgetaucht und beendete das Neunmeterschießen. Es war nur eine von Schütts zahlreichen Paraden, die ihm die Auszeichnung des besten Torhüters einbrachte. Auch Kapitän Aue ging nicht leer aus: Er wurde mit sechs Treffern bester Torschütze. Aue spricht von einer "geilen Sache". Auch deshalb, weil man die eine oder andere namhafte Mannschaft geärgert habe. Die Premiere des VfL Güldenstern Stade beim hochklassig besetzten Intersport-Mohr-Hallencup war erfolgreich.

Für Stefan Leschinski ist die U19 das Aushängeschild im Nachwuchsbereich. Leschinski leitet die Abteilung Leistungsfußball Jugend beim VfL Güldenstern Stade. Bei dem erst vor einem halben Jahr aus den Stader Stadtvereinen VfL, JFV und Güldenstern fusionierten Verein ist er damit für die ersten Mannschaften verantwortlich - von der U10 bis zur U19. Alle Mannschaften sind zumindest auf Bezirksebene vertreten, die U19 gar in der Niedersachsenliga.Es war das erste große Ziel. Nun geht es darum, dass die ersten Mannschaften die Klassen halten und leistungsfähiger Nachwuchs für die Spitze ausgebildet wird. "Es geht um Nachhaltigkeit", sagt Leschinski. Der VfL Güldenstern will dahinkommen, wo der JFV Ahlerstedt/Ottendorf/Heeslingen schon steht: zu "durchgehend, konstant gut besetzten Jugendmannschaften". Davon profitiert auch der Herrenbereich. Verstärkung von außerhalb soll nur punktuell geholt werden.

Unerlässlich: Die jungen Fußballer in den Breitensportteams sollen nicht außer Acht gelassen werden. In der Vergangenheit, sagt Leschinski, hätten die Verantwortlichen von VfL und Güldenstern häufig externe Spieler verpflichtet. Die Früchte der Nachwuchsarbeit, die der JFV schon vor der Fusion geleistet hat, seien nur in seltenen Fällen geerntet worden. "Beide Herrenmannschaften haben autark gearbeitet", sagt Leschinski. Die Stader Verantwortlichen legen nun große Hoffnungen in die verbesserte Zusammenarbeit des Jugend- und Herrenbereichs.

Niklas Aue wird den Sprung in den Herrenbereich des VfL Güldenstern im Sommer vollziehen. Der 18-Jährige war vor der Saison nach 13 Jahren aus Deinste gekommen. Trotz etlicher Angebote von "fast jedem Bezirksligateam" entschloss sich Aue, mit der U19 noch in der Niedersachsenliga anzutreten, um sich dort weiterzuentwickeln und um "ganz einfach was Neues auszuprobieren". Vor der Saison mussten sich die Stader, allen voran Lutz Bendler, durch altersbedingte Abgänge auf die Suche nach einem Dutzend neuer Spieler machen. Sie wurden fündig, Niklas Aue kam mit vier Deinster Mitspielern nach Stader, darunter Keeper Schütt."Diesen Aufwand", sagt Leschinski, "wollen wir in Zukunft nicht mehr betreiben."
Aufrufe: 017.1.2017, 15:11 Uhr
Tageblatt / Tim ScholzAutor