Kai Wagner sei ein hoch veranlagter und vielseitig einsetzbarer junger Spieler mit großem Entwicklungspotenzial, lautet die Einschätzung beim Revierklub. Oliver Ruhnert, Direktor Nachwuchs bei Schalke 04, hält große Stücke auf den Außenbahnspieler. Die Königsblauen haben Wagner ein Angebot unterbreitet, als Perspektivspieler soll er auch bei den Profis unter Markus Weinzierl Trainingszeiten absolvieren. Den neuen S04-Trainer kennt Wagner aus seiner Zeit beim FC Augsburg, wo er bei der U 19 eine halbe Saison spielte, dann aber wieder zum SSV 46 zurückkehrte. "Wir wollen ihm keine Steine in den Weg legen", sagt Sportvorstand Anton Gugelfuß, und spricht von "einer ordentlichen Ablösesumme". Die sich noch erhöhen könnte, sollte Wagner den Sprung in den Bundesligakader schaffen. Der 19-Jährige hatte beim SSV 46 noch einen Vertrag für die anstehende Spielzeit. Trainer Stephan Baierl bedauerte den Abgang und hätte mit Wagner gern den nächsten Schritt seiner Entwicklung unternommen. "Wenn das Transfergeld dem Verein gut tut, dann muss man als Trainer solche Entscheidungen als Win-win-Situation akzeptieren." Mit der aktuellen Verpflichtung von Claus Bückle vom Regionalliga-Absteiger SpVgg Neckarelz glaubt Trainer Baierl auf der linken Abwehrseite einen entsprechenden Ersatz gefunden zu haben.
Nach Burak Coban (zum VfB Stuttgart II) ist Wagner die zweite Stammkraft aus der erfolgreichen Oberliga-Meisterelf, die die Spatzen jetzt verlieren. Wagner hat in der abgelaufenen Saison 32 von insgesamt 34 Oberligaspielen absolviert und war auf der linken Abwehrseite eine feste Größe. Er schoss dabei ein Tor. Bis auf eine halbe Saison bei der U 19 des FC Augsburg hat der Lonseer die Jugendmannschaften des SSV 46 durchlaufen.
Wagner will die Chance nutzen, sich im Profi-Fußball zu etablieren: "Schalke ist ein interessanter Verein und eine gute Adresse. Ich möchte mich Stück für Stück weiterentwickeln und in der kommenden Saison erste Erfahrungen im Profi-Bereich sammeln", kommentiert das Talent seine Wechselgründe. Seine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker muss er allerdings unterbrechen, da auf Schalke bei der U 23 professionell, das heißt zweimal täglich, trainiert wird.