2024-05-16T14:13:28.083Z

Pokal
Ulms Torhüter Christian Ortag (links) erlebte das 1:5 gegen Düsseldorf als ständiges Auf und Ab.  Volkmar Könneke
Ulms Torhüter Christian Ortag (links) erlebte das 1:5 gegen Düsseldorf als ständiges Auf und Ab. Volkmar Könneke
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SSV Ulm 1846 Fußball: Aus der Traum!

Ardian Morina mit rekordverdächtigem Tor

Das Wort des Tages gebührte dem Sportvorstand.

„Ein 1:0 in den letzten zehn Sekunden wäre mir lieber gewesen als das 1:0 nach zehn Sekunden.“ Ein wenig übertrieben hat Anton Gugelfuß allerdings: Der rekordverdächtig frühe Treffer von Ardian Morina fiel „erst“ nach 13 Sekunden. Allerdings muss dabei bedacht werden, dass Fortuna Düsseldorf Anstoß hatte. Doch der SSV Ulm 1846 Fußball stibitzte dem haushohen Favoriten den Ball und schlug sofort zu.

„Wir hatten uns eine Chance ausgerechnet. Aber in der ersten Halbzeit mussten wir erkennen, wo die Differenz zwischen einem Bundes- und einem Viertligisten ist“, meinte Gugelfuß. Der Unterschied bestand im Ausnutzen der Torchancen. Ansonsten spielten die Ulmer mit den Westdeutschen munter mit, waren aber bei weitem nicht so effektiv wie ihre Gäste.

Deren Teammanager Sascha Rösler war der Schrecken über den fulminanten Start der Gastgeber in die Glieder gefahren. „Der Schock war groß“, gestand der frühere Spatzen-Profi, der erstmals wieder nach langer Zeit im Donaustadion war. „Anfangs hatte ich wirklich kein gutes Gefühl, was die Fortuna betraf. Aber die Mannschaft hat gut reagiert, die schnellen Tore waren beruhigend“, so der 41-Jährige, der gestern viele altbekannte Gesichter aus der Anfangsphase seiner Fußballer-Laufbahn wiedersah und die Leistung seines ehemaligen Teams, bei dem er seine Profikarriere begonnen hatte, lobte.

Rösler nach Start geschockt

Am Anfang seiner Karriere steht Christian Ortag, der für einen Torhüter noch recht junge 23 Jahre alte Keeper des SSV Ulm 1846 Fußball. Für ihn war die gestrige Begegnung ein ständiges Auf und Ab. „Nach dem frühen 1:0 hatte ich ein echtes Glücksgefühl verspürt. Nach einer Viertelstunde bekamen wir Probleme. Düsseldorf hat aus fünf oder sechs Torchancen vier Treffer gemacht“, war er erstaunt über die Effektivität des Bundesliga-Schlusslichts und auch ein wenig deprimiert über die vier Gegentreffer binnen 28 Minuten. In der zweiten Halbzeit konnte Ortag mit etlichen guten Aktionen positive Akzente setzen. „Da waren wir auf Augenhöhe mit dem Favoriten“, freute er sich.

Bei Michael Schindele überwog gestern Abend der negative Aspekt. Der gelernte Innenverteidiger, der gegen Düsseldorf auf der linken Abwehrseite spielte, hatte das Pech, den überragenden Dodi Lukebakio als Gegenspieler zu haben. Der deutlich schnellere Belgier mit kongolesischen Wurzeln entwischte ihm etliche Male. Nach 62 Minuten erlöste Trainer Holger Bachthaler Schindele und wechselte ihn aus. Marcel Schmidts wechselte auf die linke Seite und hatte kurz darauf leichteres Spiel: Lukebakio hatte sein Pulver verschossen und wurde nach 69 Minuten ausgewechselt.

Möglicherweise waren die Spatzen nach dem schnellen Führungstreffer einen Tick zu euphorisch. Das Bemühen, mit dem Bundesligisten spielerisch mitzuhalten, ging auf Kosten der defensiven Stabilität. „Wir sind eine mutige Mannschaft. Hinten drin zu stehen, das liegt uns nicht“, erklärte Luigi Campagna, der defensive Mittelfeldspieler. Sein Trainer legte den Fokus gleich wieder auf den Regionalliga-Alltag. Heute ist um 10 Uhr bereits wieder Training für das Auswärtsspiel am Samstag bei Eintracht Stadtallendorf.

Aufrufe: 031.10.2018, 06:01 Uhr
SWP / Gerold KnehrAutor