2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligavorschau
Einen heißen Tanz wollen Anas Elaisaouaali (links) und der Siegburger SV 04 II dem Spitzenreiter RW Merl liefern. Foto: Wolfgang Henry
Einen heißen Tanz wollen Anas Elaisaouaali (links) und der Siegburger SV 04 II dem Spitzenreiter RW Merl liefern. Foto: Wolfgang Henry

SSV 04 II will die Aufstiegspullover für Merl verhindern

Lohmars Trainer Ralf Winiarz gibt seinem Bergheimer Kollegen Olaf Bahne künftig keine Tipps mehr

Vor der Saison war\'s der Fußball-Bezirksligist SC Uckerath, der in einer eigenen Liga spielen wollte; nach mittlerweile elf Spieltagen aber ist es der SV RW Merl, der in anderen Sphären als der Rest der Klasse schwebt. Angesichts der bereits zwölf Zähler Vorsprung der Rot-Weißen auf die Verfolger ließ sich Marc Pfister, der Vorsitzende des 1. FC Niederkassel, zu der Aussage hinreißen: „Wenn wir so weitermachen, können die Merler sich schon mal Aufstiegspullover stricken lassen, denn für T-Shirts ist es im Winter ja zu kalt.“

Doch es gibt einen Verein, der dem Merler Strickfieber einen Riegel vorschieben will: den Siegburger SV 04 II, der am Sonntag (12.30 Uhr) im Walter-Mundorf-Stadion gegen den Spitzenreiter antritt. „Natürlich müssen wir uns in der Defensive steigern und aggressiv gegen den Ball arbeiten“, erklärt SSV-Coach Bastian Wittenius. „Aber eins sage ich: Bei uns werden die Merler nicht gewinnen, denn wir werden mutig spielen und an unsere Leistungsgrenze gehen. Wir wollen die Ersten sein, die dem Primus ein Bein stellen.“

Ein Erfolg der Kreisstädter käme auch dem zweitplatzierten SV Lohmar entgegen, der im Lokalderby den SV Bergheim empfängt (Sonntag, 14.30 Uhr, Donrather Dreieck) – zugleich das Treffen zweier befreundeter Trainer, die gewöhnlich in der Woche regelmäßig telefonieren, um Tipps und Erfahrungen auszutauschen. Wer denkt, dass diesmal die Drähte kalt blieben, der irrt freilich. Denn in der Tat griff Lohmars Coach Ralf Winiarz am Dienstag zum Hörer, um ausgerechnet von seinem Berg-heimer Kollegen Olaf Bahne Ratschläge zu erhalten, wie der SVB denn zu bezwingen sei. „Aber Olaf hat nur von seinem Team geschwärmt und mir keinen einzigen Tipp gegeben. Dann müssen wir seine Mannschaft eben so schlagen“, grinst Winiarz und zieht für sich Konsequenzen aus der „Mauertaktik“ des Kontrahenten: „Dann bekommt Olaf demnächst auch keine Ratschläge mehr von mir. Eigentlich müssten den Bergheimern jetzt neun Zähler abgezogen werden, die sie nur wegen meiner Informationen geholt haben“, witzelt er. Personell kann er aus dem Vollen schöpfen, da auch Jonas Timmer wieder dabei ist.

Allerdings musste der Lohmarer Coach erfahren, dass er ohnehin den Falschen angerufen hatte, denn Bahne weilte mit der Bundeswehr-Nationalelf in Warendorf und konnte in dieser Woche die Übungseinheiten in Bergheim nicht leiten. Co-Trainer Roland Brieskorn war dafür zuständig, nach dem 1:2 gegen Neunkirchen-Seelscheid moralischen Aufbau zu betreiben. Dass dies nicht einfach war, weiß freilich auch Bahne: „Diese Niederlage hat richtig wehgetan. Denn wir haben nicht viel falsch gemacht und gut gespielt. Es sind individuelle Fehler, die uns um die Belohnung für unseren Aufwand bringen“, stellt er fest. „Nun müssen wir versuchen, die Verkrampfung im Team zu lösen und wieder lockerer zu werden.“

Dagegen prangert Gregor Eibl, Trainer des 1. FC Niederkassel, vor dem Heimspiel gegen Fortuna Bonn (Sonntag, 15.15 Uhr) eine zu große Lockerheit bei seinen Akteuren an. „Die Punkte, die wir bislang haben liegen lassen, resultieren aus einer Art Bequemlichkeit, die sich die Jungs angeeignet haben. Manche wissen gar nicht, dass sie mehr als 70 Prozent geben können“, schimpft er. Beim jüngsten 2:2 in Oberkassel war Eibl freilich mit der Leistung seiner Truppe zufrieden, so dass Änderungen im Team eher unwahrscheinlich sind.

Den Schwung vom Vorwochensieg in Bergheim mitnehmen will der FSV Neunkirchen-Seelscheid in die Partie gegen den SV Ennert (Sonntag, 15 Uhr, Breitscheid). „Angesichts der vielen Defensiv-Ausfälle bleibt uns gar nichts anderes übrig, als zu stürmen“, sagt FSV-Trainer Sascha Mühlmann. Zudem muss er auf Ayko Schneeweis verzichten. Dafür zählt Pascal Jungbluth wieder zum Kader.

Weiter ohne den gesperrten Thomas Rankenhohn will der SV Menden beim SV Wachtberg bestehen (Sonntag, 14.30 Uhr). „Auch wenn Wachtberg zu Hause stark sein soll, bin ich sicher, dass wir auf Augenhöhe spielen können“, meint Coach Harry Schmied.

Der Wahlscheider SV muss beim SV Beuel 06 (Sonntag, 14.30 Uhr) auf den gesperrten David Meier und den verletzten Marc Geisthoff verzichten. Fraglich ist das Mitwirken von Juri Landgraf.

Aufrufe: 07.11.2013, 08:26 Uhr
General-Anzeiger / Wolfgang LeyAutor