2024-05-08T14:46:11.570Z

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Einen Schritt schneller: Untermünstertals Matchwinner Mamadon Jabbie markiert das 3:1 gegen SV-Torhüter Steffen Keller. | Foto: Matthias Konzok
Einen Schritt schneller: Untermünstertals Matchwinner Mamadon Jabbie markiert das 3:1 gegen SV-Torhüter Steffen Keller. | Foto: Matthias Konzok

SpVgg Untermünstertal gewinnt Kellerduell beim SV Sulzburg

Schlusslicht mit beherztem Auftritt und einer Premiere +++ Täler verdienen sich den Sieg nach der Pause

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Die SpVgg Untermünstertal hat das Kellerduell beim SV Sulzburg mit 3:1 gewonnen. Bei den Gästen avancierte ein junger Torjäger zum Matchwinner, und das Schlusslicht stellte einmal mehr sein großes Kämpferherz unter Beweis.
Knapp eine Stunde war gespielt, da tauchte Mamadon Jabbie frei vor dem Sulzburger Kasten auf. Der Untermünstertäler Angreifer, gerade einmal 18 Jahre jung, hatte die große Chance auf den Torerfolg. Ein satter Abschluss, aber SV-Keeper Steffen Keller parierte glänzend. Der Druck auf die Hausherren mündete immer öfter in gefährlichen Angriffen der Täler, die das Zepter im zweiten Abschnitt fest in der Hand hatten. Sulzburg wehrte sich tapfer und hatte in Keller einen sicheren Rückhalt. Wenige Minuten zuvor hatte der Schlussmann bereits gegen Jabbie schon einmal das Unentschieden gewahrt.


Ein Remis, das zur Pause für das Schlusslicht der Liga hochverdient war. Zwar bestimmte Untermünstertal das Spiel, doch Sulzburg bot dem Tabellennachbarn Paroli. Immer wieder setzten die Gastgeber empfindliche Nadelstiche, waren in den Zweikämpfen präsent, agierten schnell und geradlinig, überzeugten mit direktem Zug zum Tor. Bei den Gästen lief indes bei weitem nicht alles rund. "Die erste Halbzeit war ganz schlecht", bekannte Trainer Daniel Pfaff. "Wir haben den Ball nicht laufen lassen, nicht miteinander gespielt." Auch wenn die Täler passable Abschlüsse zustande brachten, wirkte ihr Auftritt nicht zwingend genug. Mit leichten Fehlern gegen giftige Hausherren bereiteten sie sich im Aufbau zudem immer wieder selbst Probleme.

Premiere: Sulzburg geht in Führung

Sulzburg lieferte eine konzentrierte Leistung ab, sehr zur Freude von Ingo Füchter: "Mit der ersten Hälfte bin ich hochzufrieden", lobte er nach der Partie. Erst kürzlich hat er den SVS, für den er einst auch selbst kickte, als Trainer übernommen. Zu seiner Premiere an der Seitenlinie gesellte sich noch eine auf dem Rasen. Erstmals in dieser Saison ging Sulzburg in Führung - insgesamt geriet die Mannschaft zuletzt 18 Mal in Folge stets mit 0:1 in Rückstand. Doch diesmal war der SVS dran: Einen Freistoß von Dennis Meier konnte der Täler Keeper Carsten Schaare, der sonst tadellos agierte, nicht festhalten. Kevin Sverko stand goldrichtig und drückte das Leder über die Linie (40.). Die Freude über die Führung währte allerdings nicht lange, noch kurz vor dem Pausenpfiff glich Jabbie zum 1:1 aus.

Untermünstertal vermied es gerade noch, im zweiten Abschnitt einem Rückstand hinterherzulaufen. Für die Gäste galt dennoch, mit Wiederbeginn eine Schippe draufzulegen. "Wir müssen sie mehr laufen lassen", lautete Pfaffs Marschroute für den zweiten Abschnitt. Damit hatte der Täler Trainer auch den Kräftehaushalt der Sulzburger im Blick. Der Verschleiß machte sich bei den Hausherren nämlich bemerkbar. "Das beginnt bei uns schon in der ersten Hälfte", sagte Füchter. Die Taktik der Gäste ging auf, der Druck auf den SVS nahm zu. Keller konnte zunächst zweimal gegen Jabbie parieren, doch in der 61. Minute mündete der Täler Sturmlauf im Führungstreffer. Eine Flanke von Aaron Steinebrunner verwertete Jabbie per Kopf. Der Sulzburger Riegel war geknackt. Die Gäste blieben am Drücker, der SVS konnte kaum mehr für Entlastung sorgen. Jabbie krönte seinen Auftritt mit dem 3:1, als er Keller im Nachsetzen bezwang (67.).

Entwicklung bei beiden Teams im Vordergrund

Untermünstertal hatte nun jene Sicherheit gewonnen, welche im ersten Abschnitt noch gefehlt hatte. Sulzburg wehrte sich weiter tapfer, bewies einmal mehr sein großes Kämpferherz. Zumindest das Ergebnis halten, lautete das Ziel. Das gelang dem SVS mit großer Leidenschaft, obgleich die Gäste auch etwas fahrlässig mit ihrer Überlegenheit umgingen. Zu verspielt vor dem gegnerischen Kasten war Untermünstertal in den letzten 20 Minuten. "Aber es ist noch eine verdammt junge Mannschaft", gab Pfaff zu bedenken. Auch die Drucksituation vor der Partie war neu für die Truppe: Beim sieglosen Schlusslicht anzutreten, das bescherte Untermünstertal für einmal die Favoritenrolle. Am Ende bestand die Spielvereinigung die Bewährungsprobe und verließ mit dem zweiten Saisonsieg den vorletzten Tabellenplatz. Wie schon beim ersten Dreier gegen Pfaffenweiler war Mamadon Jabbie, einer von drei Flüchtlingen im Täler Team, mit drei Toren erneut der Matchwinner.

Der Klub befindet sich in einem kompletten Umbruch, was sich auch im Reserveteam zeigt. Junge, eigene Leuten sollen aufgebaut werden. Das Ergebnis ist dabei erst einmal noch zweitrangig. "Wir wollen vom Platz gehen und sagen können: Wir haben alles gegeben und gut gespielt", sagte Pfaff. Dank der zweiten Halbzeit konnte er das auch nach dem Gastspiel in Sulzburg sagen. Und der SVS? Seit dem 1. Juni 2014 wartet der Klub auf einen Sieg, ja gar auf einen Punktgewinn. Auf die Moral der Mannschaft hat das aber keine Auswirkung. Bis zur letzten Minute kämpfte Sulzburg bravourös, immer wieder feuerten sich die Spieler für gelungene Aktionen gegenseitig an. So war Füchter mit dem Auftritt seiner Mannen zufrieden. Der Weg ist das Ziel - Schritt für Schritt will sich der SVS weiterentwickeln. "Die Zeit wird's bringen", ist sich der neue Sulzburger Coach sicher.

SV Sulzburg - SpVgg Untermünstertal II 1:3 (1:1)
Sulzburg: Keller, Buhl, Grimm, Vollmer, Ziser, Berisha, Hempel (79. Schmid), Sverko, Krüger (60. Basile), D. Meier, Boehringer.
Untermünstertal: Schaare, Riesterer (69. Drechsel), Stiefvater, J. Gutmann, Makalo, L. Meier (83. T. Gutmann), Kottal (78. Geiger), Steinebrunner, Jabbie, Marong, Pfefferle.
Tore: 1:0 Sverko (42.), 1:1 Jabbie (45.+1), 1:2 Jabbie (61.), 1:3 Jabbie (67.).
Schiedsrichter: Ramazan Atasoy (Müllheim).
Zuschauer: 50.
Aufrufe: 08.11.2015, 20:51 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor