2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Die gute Weidener Fußballschule könnte ein neues Zuhause finden. Foto: Groitl
Die gute Weidener Fußballschule könnte ein neues Zuhause finden. Foto: Groitl

SpVgg 2010 und SVD Weiden sind sich einig

Fusion bis zum 15. Mai geplant +++ Eine Ehe, die viele Vorteile mit sich bringt

Zwei Weidener Traditionsvereine wagen den Schritt zur Fusion zur SpVgg SV Weiden 1903 e.V, wobei beim Namen und der Entscheidung noch die Mitglieder zustimmen müssen. Der Fußball-Bezirksoberligist SpVgg Weiden 2010 und der Kreisligist SV Detag Weiden wollen bis zum 15. Mai verschmelzen. In einer Pressekonferenz mit den Vorsitzenden und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß wurden die Vorteile dieser Ehe dargestellt. Lesen Sie auch hierzu die Gedanken beider Vereine zur geplanten Fusion weiter unten.
Die Demographie, die mangelnden finanziellen Möglichkeiten und fehlenden Sponsoren führen zu dieser notwendigen Fusionen auf Augenhöhe zwischen den beiden Sportvereinen. Diese geplante „Vernunftehe“ scheint für so manchen eingefleischten und langjährigen Anhänger unverständlich, doch bürgt sie dafür, dass beide Vereine langwierig überleben und sportlich erfolgreich bleiben können.

SpVgg 2010 und SVD Weiden sind sich einig - Mitglieder müssen nun entscheiden - Name des neuen Vereins noch offen, diese Schlagzeilen sollen die Wogen der Vereinsmitglieder glätten. Die Vorstände der SpVgg 2010 und des SVD haben sich über eine Fusion geeinigt, entscheiden müssen jedoch die Mitglieder. Ob die von dieser Vernunftehe auch überzeugt sind, wird sich zeigen.

Der SV Detag Weiden hat ein großes Sportgelände mit gepflegtem Vereinsheim, aber nur noch ein Team im Spielbetrieb. Die SpVgg Weiden unterhält das Nachwuchsleistungszentrum des BFV, ihr fehlen aber die notwendigen Trainingsmöglichkeiten. Steigen sie in die Landesliga auf, müssen sie eine zweite Mannschaft ihr Eigen nennen, sonst drohen sechs Punkte Abzug. Doch eine neue „Zweite“ würde unattraktiv für die Jugendlichen aus dem Nachwuchszentrum werden, da diese in der B-Klasse starten müsste. So ergänzen sich beide Vereine, da das zweite Team in der Kreisliga starten könnte.

Unklar ist noch, ob das Traditionsjahr 1903 der Vereinsgründung des SV Detag Weiden im Vereinsnamen bleibt. Über dies und die grundsätzliche Fusionsentscheidung müssen Mitte April erst ein Mal die knapp 750 Mitglieder befragt werden. Eine Hürde, die vielleicht sehr hoch sein kann, doch hofft der OB, sowie die Vorsitzenden Kurt Haas und Karl Fenzl auf die Vernunft der Mitglieder der Traditionsvereine. (han)

Hier die Gedanken der beiden Vereine:
1. Was hat der SV Detag, was die SpVgg nicht hat:
- Ein „ewiges" Recht zur Benutzung von zwei Sportplätzen und einem Übungsplatz (die SpVgg muss für Trainingszwecke zwei Plätze beim Turnerbund anmieten, sowie das Wasserwerkstadion von der Stadt Weiden).
- Ein großes Vereinsheim mit Versammlungssaal in Eigentum auf Erbpachtgrund der Stadt bis 2041 (die SpVgg muss für Veranstaltungen Räume gegen Entgelt in der Mehrzweckhalle anmieten) die momentane Spielklasse „Kreisliga" oder „Kreisklasse" als gute Basis für die 2. Mannschaft der SpVgg (die SpVgg müsste nach BFV-Regularien mit einer 2. Mannschaft in der B-Klasse beginnen)
- zusätzliche Hallenkapazitäten in der Turnhalle der Bundeswehr


2. Was hat die SpVgg, was der SV Detag nicht hat:
- Eine ausreichend große, gut qualifizierte und gut funktionierende Führungs- und Organisationssstruktur (der SV Detag hat noch einen einzigen Vorstand und einen Kassier)
- eine sportlich gute Perspektive, zunächst Landesliga mit der Perspektive Bayernliga
- ein funktionierendes und professionelles Nachwuchsleistungszentrum des DFB/BFV mit rund 200 jugendlichen Spielern mit acht qualifizierten Trainern (der SV Detag hat keine Jugendmannschaften mehr)

- momentan eine sechsstellige Barliquidität und keinerlei Schulden oder Zahlungsrückstände (der SV Detag hat noch ca. 35.000 Euro Restschulden)


3. Was haben beide Vereine:
- Mitglieder, nämlich SV Detag ca. 350 und die SpVgg ca. 400 Mitglieder, wären neu ca. 750 Mitglieder
- Zugang zu jeweils eigenen Sponsoren, die nach der Fusion den entstehenden neuen Verein unterstützen würden
- jeder Verein hat einige Gönner an der Hand, die im Falle der Fusion für die komplette Entschuldung des SV Detag sorgen würden
- den Willen, gemeinsam in eine stabilere und tragfähigere Zukunft zu gehen
- beide Vereine haben in Weiden eine 108-jährige (SV Detag) bzw. 88-jährige Tradition (SpVgg) und eine Fortsetzung dieser Traditionen wäre mit der Fusion dauerhaft möglich. Die Tradition würde mit der Jahreszahl 1903 im neuen Namen ausgedrückt und für die Zukunft festgehalten. Die Jahreszahl ist aber im Bereich der SpVgg noch heftig umstritten und muss mit den Mitgliedern noch abgestimmt werden.


4. Was gewinnt die Allgemeinheit durch die Fusion:
- In der sogen. „Neuen Mitte“ könnte durch den Trainings- und Spielbetrieb des Nachwuchsleistungszentrums neues Leben entstehen, im Umgriff leben ca. 5.000 Einwohner, deren Kinder momentan nach Pirk oder Schirmitz zum Fußballspielen gehen
- Die Vereinsheimgaststätte würde überlebensfähig sein und neu belebt werden (Gewerbesteuer für die Stadt), Einnahmen für den neuen Verein
- Die Vereinsheimgaststätte könnte ein Ort der Begegnung für den Stadtteil Stockenhut und Krumme Äcker werden
- Es entsteht ein neuer Verein, der aufgrund der Verzahnung (siehe Aufstellungen oben) zur neuen Größe heranreifen könnte und damit der Allgemeinheit nicht zur Last fallen würde
- die mutige Fusion des SV Detag und der SpVgg über bestehende emotionale Hürden hinweg würde in der Stadt und in der Region Vorbildcharakter haben und vielleicht längst fällige Fusionen nach sich ziehen, damit insgesamt wieder stärkere Sportvereine entstehen können
- Wiederbelebung des Stockenhut-Stadtteilbürgerfestes mit 15-jähriger Tradition
- sportliches Angebot für die neu kommenden Soldaten der Bundeswehr samt Familien
- soziale Integrationsprojekte sind möglich


Aufrufe: 017.2.2012, 09:22 Uhr
SpVgg Weiden / IstAutor