Spruchkammer verhängt zwei lange Spielsperren

Während Seydo erst nach dem 20. Dezember wieder auflaufen darf, ist Reck gar bis zum 3. April 2017 aus dem Spielverkehr gezogen. Beide hatten in der Kreisliga A aufgrund ihrer Tätlichkeiten Spielabbrüche provoziert. Sie waren zudem bereits Monate zuvor mit ähnlichen Vergehen aktenkundig geworden. Gnädiger ging die Kammer mit Gökhan Keserci (Türkiyemspor) um. Er darf acht Wochen wegen "Bedrohung des Schiedsrichters" nicht am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen und zudem die Spiele seiner Mannschaft auch nicht als Zuschauer verfolgen.

Zwar konnte nicht in allen Einzelheiten geklärt werden, was sich bei den Kreisligabegegnungen SSV Bergisch Born gegen Türkiyemspor Remscheid (20. März) beziehungsweise SV 09/35 Wermelskirchen gegen die 1. SpVg. Remscheid (3. April) abgespielt hatte. Aber die Kammer kam einstimmig zum Ergebnis, den Zeugen eher Glauben als den Beteiligten zu schenken. Wie immer in solchen Fällen versuchten die Angeklagten die Vorgänge zu verharmlosen. Sie mussten aber hinnehmen, dass ein Foto in der Tagespresse aus dem Wermelskirchener Eifgen-Stadion offenkundig bewies, dass Schiedsrichter Gianluca Röttgen vehement angegangen worden war.

Die Spruchkammer, die zudem Geldstrafen gegen Reck und gegen Born (wegen "fehlenden Ordnungsdienstes") aussprach, nahm auch die Wertung der abgebrochenen Begegnungen vor: Bergisch Born erhält drei Punkte und zwei Tore gutgeschrieben (stand beim Abbruch 2:1 in der 88. Minute). Wermelskirchen freut sich über drei Zähler und sechs Treffer, weil es bei Beendigung der Partie nach stark einer halben Stunde bereits 6:0 stand.