2024-05-22T11:15:19.621Z

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F: Theo Titz
F: Theo Titz

Sport­platz­ver­trä­ge sol­len die Kos­ten de­cken

Mitt­ler­wei­le sind in vie­len Be­rei­chen die Kos­ten ge­stie­gen, durch die In­fla­ti­ons­ra­te, den Min­dest­lohn und durch die ver­mehr­te Nut­zung von Schu­len, Ver­ei­nen und an­de­ren In­sti­tu­ti­on.

„Di­cke Luft“ gibt es jetzt zwi­schen den Jü­che­ner Fuß­ball­ver­ei­nen und der Stadt­ver­wal­tung. Seit mitt­ler­wei­le zehn Mo­na­ten war­tet auch Heinz Kie­fer, Vor­sit­zen­der des Ge­mein­de­sport­ver­ban­des, ge­mein­sam mit den Fuß­bal­lern auf ein Ge­spräch über die Pfle­ge­ver­trä­ge über die Fuß­ball­plät­ze. Das war zwar vor nun­mehr fast ei­nem Jahr im Sport­aus­schuss be­schlos­sen wor­den.

Doch es ha­be sich seit­her nichts mehr ge­regt, ob­wohl für die Ver­ei­ne das The­ma bren­nend sei, weiß Kie­fer. Die Fuß­bal­ler for­dern die An­pas­sung der Pfle­ge­ver­trä­ge, die sie mit der vor­ma­li­gen Ge­mein­de Jü­chen größ­ten­teils schon vor vie­len Jah­ren ge­schlos­sen ha­ben. Mitt­ler­wei­le sind aber „in vie­len Be­rei­chen die Kos­ten ge­stie­gen, durch die In­fla­ti­ons­ra­te, den Min­dest­lohn und durch die ver­mehr­te Nut­zung von Schu­len, Ver­ei­nen und an­de­ren In­sti­tu­ti­on“, wie es bei­spiel­haft auch für die an­de­ren Fuß­ball­ver­ei­ne Chris­toph Som­mer, der Vor­sit­zen­de des VfL Vik­to­ria Jü­chen-Garz­wei­ler, be­schreibt. Er hat den Bür­ger­meis­ter und den Sport­amts­lei­ter dar­auf hin­ge­wie­sen: „Un­ser Ver­ein be­nö­tigt drin­gend ei­ne An­pas­sung der ak­tu­ell gül­ti­gen Pfle­ge­ver­trä­ge.“ Auf­grund des Jah­res­ab­schlus­ses 2018 und des Haus­halts­pla­nes für das Jahr 2019 ha­be der VfL Vik­to­ria drin­gend Ge­sprächs – und Hand­lungs­be­darf. Doch Som­mer wun­dert sich: „Ob­wohl das The­ma Pfle­ge­ver­trä­ge im Sport­aus­schuss ver­han­delt und po­li­tisch be­schlos­sen wur­de, war­tet un­ser Ver­ein drin­gend auf ei­ne po­si­ti­ve und zeit­na­he Re­ak­ti­on der Ver­wal­tung“, schreibt er.

Rü­cken­de­ckung be­kom­men die Fuß­ball­ver­ei­ne durch den GSV-Vor­sit­zen­den Heinz Kie­fer, der den Bür­ger­meis­ter eben­falls an­ge­schrie­ben hat. Kie­fer er­in­nert an die Be­schluss­fas­sung des Sport­aus­schus­ses vom 4. Ju­ni 2018. Der Ge­mein­de­sport­ver­band hat­te da­mals den An­trag auf Eva­lu­ie­rung der Pfle­ge­ver­trä­ge ge­stellt. Der Bür­ger­meis­ter ha­be in der Sit­zung er­klärt, er wer­de ei­ne ge­mein­sa­me Eva­lu­ie­rung der Fuß­ball­ver­ei­ne un­ter­stüt­zen, er­in­nert Kie­fer. Au­ßer­dem sei­en ge­mein­sam, ob­jek­tiv gel­ten­de Stan­dards mit den Fuß­ball­ver­ei­nen und dem Ge­mein­de­sport­ver­band fest­ge­legt wor­den, hat­te Kie­fer er­klärt. Im Ju­ni 2018 wur­de die Ver­wal­tung ein­stim­mig vom Sport­aus­schuss be­auf­tragt, die er­for­der­li­chen Da­ten für ei­ne Ge­gen­über­stel­lung bei den Fuß­ball­ver­ei­nen (Trä­ger­ver­ei­ne Sport­plät­ze) ein­zu­ho­len. Da­zu soll­te die Ver­wal­tung die Fuß­ball­ver­ei­ne zu ei­nem ge­mein­sa­men Ge­sprächs­ter­min ein­la­den. Doch Kie­fer be­klagt: „Seit­her ist nichts pas­siert!“

Höchst wahr­schein­lich wird es aber nun min­des­tens ein gan­zes Jahr dau­ern, bis es tat­säch­lich zu ei­nem Ge­spräch kommt, denn die nächs­te Sport­aus­schuss­sit­zung ist erst wie­der am 3. Ju­ni. Aus­schuss­vor­sit­zen­der Ste­fan Heck­hau­sen sag­te im Re­dak­ti­ons­ge­spräch, er kön­ne sich die Ge­sprächs­ver­zö­ge­rung nur durch den Amts­lei­ter­wech­sel im Rat­haus er­klä­ren. Und soll­te das The­ma im Ju­ni nicht auf die Ta­ges­ord­nung „sei­nes“ Aus­schus­ses ge­setzt wer­den, dann wer­de er in­ter­ve­nie­ren.

Sei­tens der Stadt­ver­al­tung gab es auf Re­dak­ti­ons­nach­fra­ge nur die knap­pe Stel­lung­nah­me: „Die Ver­wal­tung wird die Fuß­ball­ver­ei­ne auf­for­dern, ih­re Aus­ga­ben und Ein­nah­men dar­zu­le­gen. Mit die­sen Un­ter­la­gen wird im An­schluss bei Be­darf ein ge­mein­sa­mes Ge­spräch mit den Fuß­ball­ver­ei­nen ge­führt.“

Die­se Re­ak­ti­on wie­der­um är­gert Kie­fer, der sagt: „Die Ant­wort der Ge­mein­de ist vor dem Hin­ter­grund der Be­schluss­fas­sung vor fast ei­nem Jahr äu­ßerst be­fremd­lich.“ Fakt sei, dass der Bür­ger­meis­ter „ei­nen ge­fass­ten po­li­ti­schen Be­schluss igno­riert hat und erst nach fast ei­nem Jahr tä­tig wird“, meint Kie­fer und spricht von ei­nem „ar­ro­gan­ten Ver­hal­ten“ und von ei­nem „Schlag ins Ge­sicht al­ler um die Sport­platz­pfle­ge küm­mern­den eh­ren­amt­li­chen Kräf­te.“

Aufrufe: 010.4.2019, 20:01 Uhr
RP / Gundhild TillmannsAutor