2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
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Sportfreunde-Trainer Thorsten Schift tritt zurück

Verbandsliga: Hall auf Trainersuche

Sportfreunde-Trainer Thorsten Schift tritt zurück, soll aber dem Verein in anderer Funktion erhalten bleiben.

Auf der Fahrt nach Backnang teilte Thorsten Schift der Mannschaft und dem Betreuerstab der Sportfreunde mit, dass die Partie bei de TSG sein letztes als Sportfreunde-Trainer sein wird.

„Ich trage die Verantwortung für die sportliche Entwicklung und trete deshalb zurück“, erklärte der nun Ex-Trainer gestern gegenüber dieser Zeitung. Die Punkteausbeute in der Vorrunde sei enttäuschend. Die Sportfreunde, die vor der Saison einen Platz unter den ersten drei als Ziel ausgegeben hatten, überwintern auf einem Abstiegsplatz. In dieser Saison gab es mehrere hohe Niederlagen. Mitte der vergangenen Woche habe er sich zum Rücktritt entschlossen. „Thorsten hat zuletzt gelitten. Ich muss diese Entscheidung respektieren. Wichtig ist uns, dass er dem Verein erhalten bleibt“, meinte der Sportfreunde-Vorsitzende Jürgen Lechner.

Dass der Rücktritt Schift nicht leicht fiel, ist ihm deutlich anzuhören. „Thorsten ist ein Trainer durch und durch“, verdeutlicht es Lechner. Die beiden hatten den Verein nach außen hin geführt. „Wir haben auch kontrovers diskutiert und auch gestritten. Am Ende des Tages aber waren wir uns einig“, meinte Lechner.

Mehr als 16 Jahre lang Trainer

Bei den Sportfreunden ist Schift, der zu Beginn seiner Trainerkarriere die E-Junioren des TSV Ammertsweiler coachte, eine Institution. Seit 16,5 Jahren war er bei den Blauen Trainer. Zunächst coachte er für zwei Jahre die B-Junioren, ab 2002 die A-Junioren. Im Juli 2009 übernahm er die Männer und führte sie 2011 in die Verbandsliga. Dort war das Team immer in der Spitzengruppe zu finden. Nie waren die Sportfreunde schlechter als Rang 8. „Es hat sieben Jahre super funktioniert“, fasst Lechner zusammen. Schift übernahm auch viel organisatorische Aufgaben, war so etwas wie ein Manager. Zudem ist er einer der Organisatoren des Bundesliga-Cups.

„Man muss merken, wie die Situation ist“, erklärte Schift nun. Als das Derby gegen Ilshofen so deutlich verloren wurde (0:6), ahnte Lechner schon, dass Schift das Gespräch mit ihm suchen wird. „Das Ilshofen-Spiel war nur ein Mosaikstein“, meint Schift dazu – aber es könnte für ihn das Bild komplett gemacht haben.

Für Lechner als auch für Schift gibt es keinen singulären Grund für den Rücktritt. „Es ist vieles zusammengekommen“, verdeutlicht Schift. Die Verletztenmisere, die wenig überzeugenden Neuzugänge, die tabellarische Situation, die daraus resultierende Unruhe im Umfeld. Er habe sich „das alles anders vorgestellt“. Ende der laufenden Saison sollte für ihn ohnehin als Trainer Schluss sein. Doch er wollte sich mit einem positiven Ergebnis als Coach verabschieden.

Nun müssen die Sportfreunde einen neuen Trainer suchen. Es werde Gespräche mit allen Gremien geben: Vorstand, sportliche Leitung, Wirtschaftsbeirat. Klar ist: Diese werden bald geführt werden müssen, denn die Zeit drängt: Bis spätestens Ende des Jahres möchte Lechner den neuen Mann an der Seitenlinie präsentieren. „Er sollte möglichst die Mannschaft als auch die Region kennen“, formuliert er. Dass dies eine „richtige Herausforderung“ wird, sei ihm bewusst. Der Verein müsse nun zusammenstehen und für die Zukunft die richtigen Strukturen finden. Dass Schift dabei ein wichtiger Bestandteil sein wird, daran lässt Lechner keinen Zweifel. Schift selbst macht auch deutlich, dass er weiter zu den „Blauen“ gehört. Wie genau werde man sehen. Er will „das jetzt erstmal sacken lassen“.

Aufrufe: 028.11.2016, 09:26 Uhr
HT / Hartmut RufferAutor