Auf einer Auflistung des Stadtsportbundes aller 18 Krefelder Bezirkssportanlagen steht die Sportanlage Horkesgath weit hinten. Was jedoch ihren Platz unter den Sportstätten angeht, die sich nach der Planung der Stadt in den kommenden Jahren für ein breites Angebot an Spiel-, Sport- und Freizeitaktivitäten öffnen und entsprechend modernisiert werden sollen, nimmt sie den ersten Platz ein.
Die bisher auf Schul- und Vereinssport ausgerichteten Bezirkssportanlagen sollen mit einer Vielfalt neuer Sportmöglichkeiten eine größere Zahl sportlich aktiver Menschen anlocken und so den Sport stärker im Alltagsleben verankern.
Der Umbau der Sportanlage Horkesgath beginnt mit einer einjährigen Verzögerung, da Bundesmittel nach ihrer Aufstockung neu beantragt werden mussten. Die Umbaumaßnahme ist mit Kosten von mehr als zwei Millionen Euro für die Umrüstung des Platzes veranschlagt. Davon wird der Bund 525.000 Euro übernehmen. Nach dem Abriss der Umkleide wird auf dem daneben liegenden Grundstück ein modernes Gebäude mit ausreichender Sanitärausstattung und sechs Umkleideräumen für Jungen und Mädchen und Besprechungsräumen für mehr als 1,5 Millionen Euro errichtet.
Da das Bewilligungsverfahren für eine Bezuschussung noch läuft, tritt hier zunächst die Stadt Krefeld ein. Endlich könne man dann eine ganze Schulklasse Sport treiben lassen, freuen sich die Schulleiterinnen der Realschule Horkesgath, Ute Eißing-Schroers, und des Gymnasiums Horkesgath, Carola Keßler. Bisher reichte der vorhandene Platz hierfür nicht.
Bei Klaus Kolauch, der dem an der Horkesgath beheimateten Verein „Spiel und Sport Krefeld“ vorsteht, überwiegt die Freude, dass die Arbeiten jetzt sichtbar begonnen haben. Er blickt über das bereits abgeräumte und planierte Großspielfeld auf den im hinteren Bereich arbeitenden Bagger und stellt fest: „Für unsere Jugendarbeit ist die Modernisierung des Platzes ungeheuer wichtig. Im Umland ist ein Tartanplatz eigentlich üblich.“
Auch die beiden Schulleiterinnen äußern ihre Vorfreude. „Wir betreuen an unserem Schulzentrum 1600 Schülerinnen und Schüler, die teilweise aus einem benachteiligten Umfeld kommen“, erklärt die Realschulleiterin, „für die sind sportliche wie spielerische Anregungen von großem Vorteil“, und Gymnasialleiterin Keßler ergänzt: „Wir erstellen derzeit Pläne, wie wir unseren Schulhofbereich mit Spiel- und Bewegungsanregungen mit dem Sportplatz verbinden können.“ Stadtsportbundvorsitzender Jochen Adrian ist zufrieden: „Endlich erhält der Sport in Krefeld die Beachtung, die ihm von der Mitgliederzahl in den Vereinen zukommen muss. Ich bin froh, dass etwas passiert.“
Nach den Vorstellungen des Straelener Architektenbüros Alfred Ullenberg und Markus Illges bildet ein 100 mal 64 Meter umfassender Kunstrasenplatz das Zentrum der Anlage, umgeben von vier Laufbahnen, die an einer Längsseite um vier Kurzlaufstrecken ebenfalls in Kunstmaterial ergänzt werden. Hinzu kommt am nördlichen Kopfende ein in Kunstrasen ausgelegtes Kleinspielfeld. Die am gegenüberliegenden Feldbereich errichtete Kugelstoßanlage erhält einen Tennenbelag. Auf dem weitläufigen Gelände werden Spielfelder für Speerwurf bis hin zu neun Boulebahnen entstehen. Die Flutlichtanlage wird auf LED-Beleuchtung umgerüstet.
Andreas Horster, Vorstand des Kommunalbetriebes Krefeld, verspricht, dass die Modernisierungsmaßnahme zügig vorangetrieben werde. Im späten Frühjahr 2022 könne dieser erste Bauabschnitt abgeschlossen sein. Dann könnte die Sportanlage Horkesgath als erste aller Anlagen in städtischem Besitz über eine Tartanbahn des Typs C verfügen.
In dieser Folge werden die Anlagen saniert1. Bezirkssportanlage (BSA) An der Horkesgath: Fußball und Leichtathletik
2. BSA Edelstahl-Kampfbahn: Zwei Kunstrasenplätze, Leichtathletik
3. BSA Sprödentalplatz: Tartanbelag, Leichtathletik, Basketball, Football
4. Hubert-Houben-Kampfbahn: Kunstrasenplatz, denkmalgeschützte Sanierung