2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Michael Engelhardt.
Michael Engelhardt. – Foto: fupa.net

Sponsheim: »Laufen auf ganz dünnem Eis«

SG Sponsheim/Dromersheim hat nach vier Spielen erst vier Zähler

Sponsheim. Im schweren zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die A-Klasse Mainz-Bingen West haben die Fußballer der SG Sponsheim/Dromersheim nach vier Spielen erst vier Zähler auf dem Konto. Und am Sonntag (15 Uhr) wartet mit der bislang ausnahmslos siegreichen SG Gensingen/Grolsheim der nächste schwere Gegner. Dir AZ sprach mit Trainer Michael Engelhardt (58) über Fuddler im eigenen Team, mangelnde Vorbereitung und die angespannte Personalsituation.

Herr Engelhardt, nach vier Partien zeichnen sich erste Tendenzen ab, wo die Reise für ihr Team in dieser Runde hingehen könnte, oder?

Die Tendenz ist ja schon von Anfang an klar gewesen – nämlich dass wir gegen den Abstieg spielen. Ein anderes Ziel können wir gar nicht haben angesichts der schmerzhaften Abgänge vor der Runde. Wir müssen ja eine ganz neue Mannschaft formieren, nachdem wir allein in der Viererkette mit Mike Görz, Andreas Sauer und Serhat Kilic drei gestandene Führungsspieler verloren haben. Und auch unsere beiden Mittelfeldspieler Igor Lorenz und Simon Sommer stehen uns verletzungs- bzw. berufsbedingt auf absehbare Zeit nicht mehr zur Verfügung.

Ganz sicher hatten Sie auf mehr als vier Punkte nach vier Spielen gehofft. Oden etwa nicht?

Eigentlich nicht. Mit der Mannschaft, so wie sie jetzt in Moment trainiert, war nicht mehr drin. Wir trainieren erst seit zwei Wochen am Stück zusammen. Mir fehlen vier Wochen Vorbereitungszeit mit der Mannschaft, um Dinge einzustudieren. Hätte ich drei, vier Testspiele mehr vereinbaren können, hätte ich das sehr gerne angenommen. Es kommt bei uns einfach alles zusammen momentan. Dazu unser dünner Kader mit nur 18 Spielern, darunter zwei Torhüter. Wenn nur zwei oder drei Mann ausfallen, ist es schon eng.

Stadeckens Coach Guido Ritz hatte ihre Jungs zuletzt ganz unverblümt als „offensivschwach“ bezeichnet. Hat er recht?

Er hat absolut recht. Wir sind nicht durchschlagskräftig genug. Wir haben Qualität nach vorne, machen es uns aber oft selbst schwer. Viele bei uns meinen halt, sie müssten erst drei oder vier Mann umdribbeln – und dann bleiben sie hängen. Anschließend stehen wir ungeordnet und fangen uns Konter ein. Das hat zuletzt auch Stadecken super gemacht.

Haben Sie denn wenigstens noch ein paar Spieler in der Hinterhand, die nach Verletzungen demnächst zurückkommen werden und ihr Team stärker machen?

Nein. Wir laufen da wirklich auf ganz dünnem Eis. Sommer und Lorenz kommen vielleicht irgendwann mal wieder zurück. Wenn wir die Klasse halten können, ist das schon ein Riesenerfolg für uns.

Was gibt Ihnen Hoffnung, dass sie gegen die offensivstarken Gensinger nicht unter die Räder kommen?

Hoffnung macht uns, dass es ein Derby ist und jeder bei uns dadurch vielleicht noch ein kleines bisschen motivierter auftritt. Wichtig wird sein, dass wir nicht gleich wieder ins Hintertreffen geraten, dass wir stattdessen vielleicht selbst mal ein Tor machen und dass das die Mannschaft ein bisschen aufbaut. Wir wissen: Das wird eine ganz schwere Aufgabe, die Gensinger stehen nicht umsonst so da vorne.

Wird die gleiche Formation auflaufen wie zuletzt?

Das geht ja nicht, weil Shahin Khoshaba und Dogan Hänßel wegen Hochzeit bzw. aus Studiengründen fehlen werden.

Was für eine Taktik lassen Sie eigentlich spielen?

Im Moment 4-2-3-1. Weil es flexibel ist. Da kann man leicht auf 4-3-3 oder 4-4-2 umschalten.

Worauf wird es ankommen?

Wir müssen unsere Stärken einbringen. Und das ist im Moment das Zweikampfverhalten. Was Tempo und Technik anbelangt, können wir aktuell nicht mithalten – da sind uns die anderen Mannschaften deutlich überlegen.

Das Interview führte Michael Heinze.



Aufrufe: 010.9.2021, 18:00 Uhr
Michael HeinzeAutor