2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SG Spiesheim steht vorm Umbruch. Ex-Profi Jasmin Sinanovic löst Thomas Schwarz zur neuen Saison als Chefcoach ab.   F: Thomas Schwarz; Kim Vetter / Mario Vetter
Die SG Spiesheim steht vorm Umbruch. Ex-Profi Jasmin Sinanovic löst Thomas Schwarz zur neuen Saison als Chefcoach ab. F: Thomas Schwarz; Kim Vetter / Mario Vetter

Spiesheim steht vorm Umbruch

Kaum war der Aufstiegstraum in Hamm geplatzt, schaute die SG schon wieder nach vorne

SPIESHEIM. Kaum war der Aufstieg in Hamm verspielt, ging der Blick nach vorne: „Es wird nächste Runde nicht leichter“, meinte der Ehrenvorsitzende der SG Spiesheim, Hans-Philipp Schmidt. Beim Vize der Fußball-B-Klasse Alzey steht ein Umbruch an. Spielertrainer Thomas Schwarz verlässt den Verein. Für ihn kommt Jasmin Sinanovic. Und mit ihm einige neue Spieler wie Adi Sinanovic oder Alusan Masari, die zuletzt unter Regie des Ex-Profis in Biebelnheim aktiv waren.

Thomas Schwarz wechselt mit einem lachenden und einem weinenden Auge als Cotrainer von Dimitrij Mayer zur Binger Hassia in die Oberliga. Zum Abschied, nur Minuten nach der 1:5-Niederlage in Hamm, sagte der 29-Jährige mit dem Brustton tiefster Überzeugung: „Die drei Jahre bei der SG Spiesheim, das war das Beste, was ich in meiner Fußball-Karriere erlebte“. Und das will etwas heißen. Denn seit seinem dritten Lebensjahr ist er schon im Geschäft.

Die SG Spiesheim hatte dem Spielertrainer bereits im Hinspiel dieser Aufstiegsspiele zur A-Klasse ihre Anerkennung gezollt. Öffentlich. Vor 400 Zuschauern würdigte der Klub die Verdienste von Thomas Schwarz, der den Fußball im Dorf wiederbelebt hatte. Indem er die örtlichen Spieler fürs Spiel und den Klub begeisterte. Indem er einen gepflegten Fußball kultivierte. Und dazu beitrug, dass die Fairness und der Respekt immer allem übergeordnet waren. Die Gemeinde dankte es, wenige B-Ligisten haben ein so treues und verlässliches Publikum wie die Spiesheimer.

Und das berauscht sich nicht alleine am Erfolg seiner Mannschaft. In Hamm, wo sich die Niederlage frühzeitig abzeichnete, feuerten die SGler ihr Team bis zur letzten Minute an. Nicht, weil viel Aussicht bestand, dass der Rückstand eingeholt werden könnte. Nein, es war die Freude am Spiel, Ausdruck unbedingter Verbundenheit. Selbst die Trommlerin wurde nicht müde, über 90 Minuten den Ton anzugeben. Trotz der brütenden Hitze, die auf dem festlich geschmückten Areal von Rheingold Hamm an diesem Samstagnachmittag herrschte.

Sportlich betrachtet, konnten die Spiesheimer in keinem der beiden Aufstiegsspiele die zwei besten Angreifer der B-Klasse Worms, Mika Hofmann und Marcel Seibel, in Griff kriegen. Schon im Hinspiel am vergangenen Mittwoch in Spiesheim hatte der flinke, trickreiche Mika Hofmann beide Rheingold-Tore zum 2:2 beigesteuert. In Hamm knüpfte der 18-Jährige nahtlos an diese Leistung an. Sein 1:0, bereits nach fünf Minuten, war der Anfang vom Ende. Zumal Seibel bis zur 30. Minute zwei Treffer nachlegte.

Rheingold nutzte die Spielphilosophie der Spiesheimer geschickt aus. Es gibt definitiv keine Situation, die die SG nicht spielerisch lösen möchte. Das Team von Michael Best störte den Gegner anfänglich früh im Spielaufbau, eroberte mehrfach den Ball und inszenierte über die blind harmonierenden Hofmann und Seibel gefährliche, und manchmal eben auch: erfolgreiche, Aktionen.

Hoffnung keimte bei den Spiesheimern in zehn Minuten vorm Pausenpfiff auf. Sie erarbeiteten sich - wie im Hinspiel - einen Elfer. Diesmal scheiterte Timur Karais. Der Abpraller fiel Thomas Schwarz vor die Füße, der eiskalt zum 1:3 verwandelte. „Mit Links, das ist mir noch nie passiert“, sagte der scheidende Spielertrainer schmunzelnd. Ernst kamen aber die Worte: „Rheingold Hamm ist verdient aufgestiegen“. So sind sie, die Spiesheimer: Auch im Misserfolg groß.



Aufrufe: 03.6.2019, 09:00 Uhr
Claus RosenbergAutor