2024-05-02T16:12:49.858Z

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Spieler der Woche: Julius Brinkmann - lupenreiner Hattrick im Topspiel

FuPa präsentiert ab sofort Woche für Woche den "MVP" in Westfalen.

FuPa Westfalen präsentiert ab sofort den "MVP" – den wertvollsten Spieler – der vergangenen Woche. Nicht nur Tore sind hier entscheidend, auch unsere Community trägt dazu ihren Teil bei: Stimmen für die Akteure, die in den einzelnen Spielberichten abgegeben werden können, fließen in die Bewertung ein ⭐.

Der 25-jährige Julius Brinkmann trifft seit Jahren am laufenden Band für die Sportfreunde DJK Mastbruch. Am Wochenende gelang dem Torjäger ein lupenreiner Hattrick innerhalb von elf Minuten, der den 4:2-Sieg im Bezirksliga 13-Spitzenspiel gegen Verfolger Delbrücker SC II ebnete.

FuPa: Hi Julius! Herzlich Glückwunsch zum wichtigen Sieg. Ich frage mal ganz direkt: wie geil ist es eigentlich, wenn man im Spitzenspiel nach 25 Minuten einen lupenreinen Hattrick erzielt? 😃
Brinkmann: Danke für die Glückwünsche, wir sind alle froh über die drei Punkte, die wir gegen einen sehr guten Gegner geholt haben. Zum Hattrick: Sehr geil! Es ist ein überragendes Gefühl in einem so wichtigen Spiel in solch kurzer Zeit drei Treffer zu erzielen. Das sind die Momente, für die man Fußball spielt und die man sicherlich auch so schnell nicht vergisst. Ich bin froh, dass ich meiner Mannschaft mit den Toren helfen konnte!

FuPa: Das 1:0 war eine direkt verwandelte Ecke. Trainierst du das intensiv?
Brinkmann: Nein. Ehrlich gesagt trainiere ich das nicht! Wenn man Ecken schießt, weiß man als Schütze, wo sie hinkommen müssen, damit es gefährlich wird. Das heißt aber nicht, dass jeder Eckball von mir auch gefährlich wird. Bei dieser Ecke war es so, dass ich den Ball perfekt getroffen habe und damit den gegnerischen Torwart etwas überrascht habe. Ich würde sagen, dass alles gestimmt hat und die nötige Portion Glück für so ein Tor auch gegeben war.

FuPa: Du bist seit Jahren der Torjäger vom Dienst in Mastbruch, aktuell sind es 24 Treffer in 16 Spielen. Bist du ein echter Stoßstürmer? Ich habe gelesen, dass du aber auch viele Ecken und Freistöße selbst trittst.
Brinkmann: Da ich seit Jahren bei uns ausschließlich in der Spitze spiele, sehe ich mich auch als echter Neuner. Das ist die Position, die ich am besten spielen kann und auf der ich mich wohlfühle. Zudem wissen meine Teamkollegen, wie sie mich einsetzen müssen und schaffen das auch Woche für Woche. Stärken sind sicher mein linker Fuß, mein oftmals vorhandener Torriecher und meine Schnelligkeit. Ecken und Freistöße schieße ich auch deshalb, weil mein Kopfballspiel trotz meiner Größe meine allergrößte Schwäche ist 😃 - dadurch lege ich so manches Tor vor.

FuPa: Da ihr einige Nachholspiele vor der Brust habt, ist die Tabelle etwas verzerrt. Euer Vorsprung ist faktisch riesig, wenn man sieht, dass ihr 17 der 18 Ligaspiele gewonnen habt. Seit über zwei Jahren habt ihr in der Bezirksliga nicht mehr verloren. Ist die Vorfreude auf die Landesliga schon groß?
Brinkmann: Zunächst einmal freuen sich in der Mannschaft alle sehr, dass es bei uns seit zwei Jahren so gut läuft. Wir haben wirklich eine super Truppe zusammen, die auf und auch neben dem Platz ein eingeschworener Haufen ist. Die momentane Tabellensituation ist eine Bestätigung für unsere „Arbeit“ in dieser Saison, da jeder aus der Mannschaft alles für das Ziel Landesliga gibt. Deshalb ist die Vorfreude sicher groß, diesen Sprung schaffen zu können. Allerdings haben wir dies noch nicht final getan und es gibt in den nächsten Wochen noch einige Spiele auszutragen, die man erstmal erfolgreich gestalten muss. Daher dürfen wir nicht nachlassen und müssen weiter unsere Leistung bringen. Klar ist aber: Den oben angesprochenen Vorsprung möchten wir am Ende der Saison natürlich auch ins Ziel bringen.

FuPa: Über 200 Tore hast du seit 2014 erzielt, dazu nach zahllose Assists. Eine Statistik, die seinesgleichen sucht. Wie lief deine bisherige Seniorenlaufbahn, dass du jedes Jahr aufs Neue immer voll da warst?
Brinkmann: Der entscheidende Faktor ist wahrscheinlich das Vertrauen vom Trainer und vom Verein. Mittlerweile weiß ich, was ich kann und als Stürmer will man immer treffen. Das ist mir auch in der Jugend oft gelungen, so durfte ich in meinem letzten A-Jugend Jahr (2014/15) schon immer wieder bei der 1. Mannschaft mittrainieren und mitspielen. In den ersten Seniorenspielen habe ich dann auch direkt Tore erzielt und so auf mich aufmerksam gemacht. Ab der Rückrunde der Saison 2014/15 habe ich dann mit wenigen Ausnahmen fast nur noch in der Seniorenmannschaft mitgespielt. Und in dieser Zeit begann unser heutiger Coach Roberto Busacca zudem seine aktive Trainerkarriere bei der Ersten (als Spielertrainer) und er hat mich dann immer wieder aufgestellt, auch wenn die Leistung mal nicht so gut war und kein Tor herausprang. Dass acht Jahre später dann über 200 Liga-Tore für Mastbruch in Kreis- und Bezirksliga hinzukommen, konnte man damals nicht erahnen.

FuPa: Nimmt man die Einsatzzeiten warst du nie wirklich verletzt. Tust du viel für deine Fitness und deinen Körper?
Brinkmann: Das stimmt. Gott sei Dank hatte ich bisher nie mit Verletzungen zu kämpfen. Wenn ich in den letzten Jahren mal Spiele verpasst habe, lag das eigentlich immer an Erkältungs- oder Grippekrankheiten. Für Körper und Fitness tue ich sicherlich auch nicht viel mehr als andere Jungs aus dem Team oder anderen Mannschaften. Seit einem Jahr gehe ich allerdings neben dem Fußballtraining noch mit ein paar Mannschaftskollegen wöchentlich ins Fitnessstudio. Ansonsten versuche ich jede Trainingseinheit in Mastbruch zu absolvieren, was scheinbar fit genug hält, um nicht länger auszufallen.

FuPa: Wo bist du geboren und wo hast du deine Jugendzeit verbracht?
Brinkmann: Ich bin in Paderborn geboren, in Schloß Neuhaus aufgewachsen und wohne dort auch immer noch. Neuhaus und Mastbruch gehen quasi ortstechnisch ineinander über und da Neuhaus keinen eigenen Fußballverein mehr hat, ist Mastbruch die nächstbeste Alternative. Ich habe damals in Mastbruch begonnen, bin dann aber nach den Minis durch ein Fußballsommercamp zu Grün Weiß Paderborn gekommen und habe dort bis zur D-Jugend gespielt. Seit der C-Jugend spiele ich aber wieder in Mastbruch und habe es bis heute nicht bereut.

FuPa: Hast du schon für die kommende Spielzeit in Mastbruch zugesagt?
Brinkmann: Ja! Da ich mich im Verein und in der Mannschaft sehr wohlfühle, habe ich Anfang des Jahres in Mastbruch für die nächste Saison zugesagt und das auch ligaunabhängig.

FuPa: Als du geboren wurdest, war Mastbruch über viele Jahre eine feste Größe in der Landesliga und hat sogar oben mitgespielt. Bekommt man im Umfeld mit, dass die Vorfreude groß ist, endlich die Rückkehr zu schaffen?
Brinkmann: Natürlich bekommt man die „Euphorie“ der letzten Wochen und Monate mit. Das merkt man allein schon daran, wie viele Leute sich in den letzten zwei Jahren und auch seit Beginn der Saison für uns interessieren und zu unseren Heimspielen kommen. Der Name/Verein Mastbruch ist mittlerweile bekannt. Zudem gibt es auch schon die ersten Zuschauer, die anfangen von der Landesliga zu philosophieren. Ich würde lügen, wenn man solche Sachen, gerade nach Spielen wie am Wochenende, nicht mitbekommt und mal selber kurz daran denkt. Aber wie oben schon gesagt: Noch ist es nicht so weit und wir müssen noch zwölf Partien absolvieren.

FuPa: Dein Coach Roberto Busacca hat mal gesagt, dass du ein absolutes Ausnahmetalent bist. Was sind die Gründe, dass du noch keinem höherklassigen Lockruf gefolgt bist?
Brinkmann: "Angebote bzw. Anfragen" gab es in der Vergangenheit immer. Darüber freue ich mich auch jedes Mal, weil es die Bestätigung für meine „guten Leistungen“ ist. Klar hat man auch schon mal mit höherklassigen Vereinen gesprochen, um zu erfahren, was sich dort von Mastbruch unterscheidet. Andererseits hatte und habe ich immer das Gefühl, dass ich in Mastbruch richtig aufgehoben bin. Dazu muss man sagen, dass die Entwicklung in unserer Mannschaft sich jedes Jahr steigert und wir nach dem Aufstieg in die Bezirksliga 2017 jetzt sogar um den Aufstieg in die Landesliga kämpfen. Sowas mit seinem Heimatverein, langjährigen Teamkollegen und Freunden erreichen zu können, ist etwas Besonderes. Daher sehe ich meinen fußballerischen Weg weiterhin in Mastbruch. Außerdem werde ich im Job künftig auch mehr gebunden sein, da wir mit der Firma Brinkmann Schleiftechnik ein Familienunternehmen haben und es mein Ziel ist, dies in Zukunft in der dritten Generation weiterzuführen.

Aufrufe: 030.3.2022, 08:00 Uhr
sbAutor