2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
– Foto: Timo Babic

So soll der Amateurfußball ab Mitte August wieder starten

Vieles hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie und den Vorgaben des Landes ab. Beim Fußballverband Rheinland hoffen sie aber auf den baldigen Re-Start.

Seit geschlagenen sieben Monaten schauen die Amateurfußballer aus der Region in die Röhre. Aus der coronabedingten Unterbrechung der Saison 2020/21 wurde vor einigen Wochen schließlich der Abbruch – und die oft nur wenigen Spiele, die zwischen dem Rundenstart Mitte September und dem vorzeitigen Aus Ende Oktober absolviert wurden, annulliert. Beim Fußballverband Rheinland (FVR) stehen sie in den Startlöchern und bereiten die neue Saison vor. Aber auch die aktuell gültige, 21. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz lässt kein Teamtraining (mit Kontakt) für über-14-Jährige zu. „Wir hoffen jetzt auf weitere, zügige Lockerungen“, sagt Bernd Schneider, der Spielausschussvorsitzende des FVR, auf TV-Anfrage.

Für 2. Juni ist die nächste Auflage der Landesverordnung angekündigt. Schneider würde sich sehnlichst wünschen, dass im nächsten Monat ein normales Mannschaftstraining bald wieder möglich ist. Schließlich soll der diesmal von der DFB-Pokal-Qualifikation abgekoppelte Rheinlandpokalwettbewerb (TV berichtete mehrfach) noch bis Mitte Juli durchgeführt werden. Fast alle der 37 verbliebenen Teilnehmer wollen noch in einer Art Überbrückungsrunde um die Siegprämien in Höhe von insgesamt 30 000 Euro (davon alleine 6000 für den Gewinner) kämpfen. „Wenn wir Anfang nächsten Monats aber weiter keine Perspektive für richtige Mannschaftstrainings und Spiele haben, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, wie wir das Pokal-Programm noch durchziehen sollen“, lässt Schneider achselzuckend durchblicken.

In seiner Eigenschaft als Spielleiter der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nennt der in Wissen an der Sieg lebende Funktionär den 31. Juli als geplanten Starttermin für die fünfthöchste Liga, die in ihrer Südwestausgabe aus regionaler Sicht in jedem Fall den FSV Salmrohr und auch Eintracht Trier beinhaltet – sofern die juristischen Aufstiegsbemühungen des SVE keinen Erfolg haben. Für die Rheinland- und die drei Bezirksligen West, Mitte und Ost hat Schneider den 15. August als Saisonauftakt ins Auge gefasst. Eine Verlegung bis hin aufs erste September-Wochenende dürfte die Spielplaner auch noch nicht groß ins Schwitzen bringen.

Ein Thema in Verbandskreisen ist derzeit, die Spielklassen von der Rheinlandliga abwärts in kleinere Staffeln aufzuteilen und später in Play-offs wieder zusammenzuführen, um so flexibler auf etwaige erneute Zwangspausen reagieren zu können. Dieses Modell wurde bereits in der zurückliegenden Abbruchsaison in der Oberliga (mit 24 Mannschaften) praktiziert und wird hier auch für die neue Spielzeit favorisiert.

„Einerseits würde das Freiräume schaffen, andererseits sollen und wollen wir als Verband ja eigentlich dafür sorgen, dass möglichst viel Fußball gespielt wird“, zeigt sich Schneider gespalten, diese Variante nun auch im FVR umzusetzen.

In den drei westlichen Fußballkreisen des Verbandes sind die Überlegungen und Planungen für die neue Runde mehr oder weniger angelaufen. Aus Trier-Saarburger Sicht setzt Sachbearbeiter Bernd Hurth darauf, dass auch die Kreisligen wieder ab Mitte August loslegen können. Die noch ausstehenden Kreispokalspiele der alten Saison würde er gerne ab dem 10. Juli austragen lassen. „Zumindest sollten wir dann bis Ende Juli so weit sein, dass die Qualifikanten für den Rheinlandpokal feststehen.“ Die 2021/22er Runde des Verbandspokals startet nach den Vorstellungen der FVR-Verantwortlichen am ersten August-Wochenende.

Eine Aufteilung der Ligen hält der in Wincheringen an der Obermosel lebende Hurth nicht generell für sinnvoll: „Wenn wir spätestens Anfang September beginnen können, wollen wir unsere Staffeln mit maximal 14 Mannschaften ganz normal mit Hin- und Rückrunde zu Ende bringen. Wenn sich der Start um einige Wochen verzögert, könnte das aber dann eventuell auch bei uns noch ein Thema werden.“

Bis 5. Juli ist das Meldefenster für die neue Saison beim FVR geöffnet. Einem ersten Eindruck zufolge geht Hurth nicht davon aus, dass es nach der monatelangen Corona-Pause zu der von einigen befürchteten Abmeldeflut gerade von zweiten und dritten Mannschaften kommt. Ähnlich sieht die Zwischeninformation von Vinzenz Klein für den Spielkreis Mosel aus: Auch er geht von einer in etwa ähnlich hohen Zahl an Mannschaftsmeldungen wie in den vergangenen Jahren aus. Klein hat so seine Zweifel, „ob wir wegen Corona die kommende Saison bereits wieder komplett durchspielen können“. Ein neuer Modus mit Aufteilungen und Play-offs wäre da seines Erachtens schon förderlich. Eine verbandsweit einheitliche Handhabe solle angestrebt werden, so der Sachbearbeiter aus Bengel (Kreis Bernkastel-Wittlich), der ebenfalls hofft, dass ab Mitte August im Verband wieder um Punkte gespielt wird.

Auf keinerlei zeitliche Prognose will sich der Eifel-Kreisvorsitzende Walfried Hacken (Bleialf) festlegen: „Ich habe mit der Kreisverwaltung in Bitburg telefoniert und die sagten, ich solle die nächste Corona-Bekämpfungsverordnung Anfang Juni abwarten.“ Danach will er sich auch mit den für die Spielplanung zuständigen Kreisvorstandskollegen zusammensetzen und Termine ins Auge fassen. Zu diesem Kreis soll dann auch Amandus Thurn gehören. Der früher schon einmal als Kreissachbearbeiter tätige Bitburger will am 25. Juni, beim geplanten Kreistag in Winterspelt, als Nachfolger von Fritz Skambraks kandidieren. Dieser hatte schon länger seinen Abschied angekündigt (TV berichtete), soll sich laut Hacken aber nicht ganz zurückziehen: „Er wird sich noch um die Erstellung unseres jährlichen Arbeitsbuches kümmern.“ Mit einer Abkehr vom angestammten Ligen-System würde er sich schwertun: „Je nach Einteilung könnte das zu einem qualitativen Ungleichgewicht in den Staffeln führen. Auch das Argument, mehr Derbys zu haben, zieht für mich nicht: Eventuell werden so gerade kurze Verbindungen zu anderen Mannschaften abgeschnitten.“

Aufrufe: 026.5.2021, 18:27 Uhr
Andreas ArensAutor