2024-06-14T14:12:32.331Z

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F: Günter von Ameln
F: Günter von Ameln

Si­gnal set­zen ge­gen Ge­walt und Ras­sis­mus

Über Mi­cha­el Go­mez: Fußball gab ihm Freunde und Anerkennung

Mi­cha­el Go­mez fühlt sich wohl in Deutsch­land. Der 27-jäh­ri­ge Se­ne­ga­le­se lebt seit 2009 in sei­ner „zwei­ten Hei­mat“ Düs­sel­dorf und ist bes­tens in­te­griert. Es war der Fuß­ball, der ihn Freun­de und An­er­ken­nung hat ge­win­nen las­sen, wie der De­fen­siv­spe­zia­list ver­rät und frei­mü­tig be­kennt: „Fuß­ball ist gut für die See­le“, sag­te er. Seit Sai­son­be­ginn ge­hört Go­mez, der in­zwi­schen als Elek­tri­ker tä­tig ist, dem Kreis­li­ga-B-Ka­der der SG Ben­rath-Has­sels an.

Beim Ak­ti­ons­tag An­ti­dis­kri­mi­nie­rung, den der Fuß­ball­ver­band Nie­der­rhein im Fuß­ball­kreis Düs­sel­dorf als Pi­lot­pro­jekt ins Le­ben ge­ru­fen hat, sind am Sonn­tag beim Spiel des B-Kreis­li­gis­ten Sport und In­te­gra­ti­on ge­nau das The­ma.

Um die Ver­ei­ne bei die­ser ge­sell­schaft­lich wich­ti­gen Ein­glie­de­rungs-Auf­ga­be zu un­ter­stüt­zen, da­zu ha­ben die Ver­bands­ver­ant­wort­li­chen wie FVN-Vi­ze­prä­si­dent Jür­gen Krey­er und der Kreis­vor­sit­zen­de Bernd Bier­mann am Wo­chen­en­de an­läss­lich drei­er Ama­teur­be­geg­nun­gen vor Ort ein of­fe­nes Ohr ge­zeigt für die Be­lan­ge der Be­trof­fe­nen. Selbst DFB-Vi­ze Pe­ter Fry­muth ließ es sich nicht neh­men, dem Pro­jekt­auf­takt in sei­ner Hei­mat­stadt auf der An­la­ge in Has­sels bei­zu­woh­nen und die Ver­an­stal­tung als „Sym­bol ei­ner be­son­de­ren Art“ zu wür­di­gen.

Was kann Fuß­ball leis­ten? Wel­che Her­aus­for­de­run­gen, et­wa durch Dis­kri­mi­nie­rung, sind zu be­wäl­ti­gen? Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen wur­den in ei­nem Halb­zeit­pau­sen­ge­spräch der Ama­teur­be­geg­nung zwi­schen der Re­ser­ve der Has­sela­ner und dem be­nach­bar­ten Ga­ra­ther SV be­ant­wor­tet. Die Ver­eins­vor­sit­zen­den Pe­ter Hei­nen (GSV) und Wolf­gang Mon­s­ki (SG) in­for­mier­ten ins­be­son­de­re über er­folg­rei­che Ak­tio­nen, mit de­nen sich bei­de Clubs der Her­aus­for­de­rung von In­te­gra­ti­on vor al­lem von Flücht­lin­gen of­fen­siv ge­stellt ha­ben. So­wohl in Has­sels als auch in Ga­rath schließ­lich wa­ren Zelt­un­ter­künf­te für ge­flüch­te­te Men­schen sei­ner­zeit di­rekt auf der An­la­ge oder in un­mit­tel­ba­rer Nä­he auf­ge­stellt wor­den.

„Wir ha­ben Flücht­lings­kin­der so­fort bei uns auf­ge­nom­men“, be­ton­te Mon­s­ki. So klappt Zu­sam­men­le­ben, wenn, wie es Hei­nen aus­führ­te, der Wil­le zur In­te­gra­ti­on auf bei­den Sei­ten vor­han­den ist. Au­ßer in Has­sels wa­ren Krey­er, Bier­mann und Kreis-Kon­flikt­be­ra­ter Wolf­gang Schnei­der auch in Wers­ten und auf der An­la­ge des MSV Düs­sel­dorf an der Hei­del­ber­ger Stra­ße un­ter­wegs, um die In­te­gra­ti­ons­ar­beit in den Ver­ei­nen zu un­ter­stüt­zen und zu­gleich ein deut­li­ches Si­gnal zu set­zen ge­gen Ge­walt und Ras­sis­mus.

Aufrufe: 013.11.2018, 20:29 Uhr
RP / Helmut SenfAutor