2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Einmal TSV, immer Ilbeshausen: Thomas Mönnig (Mitte) hat seinem Heimatverein stets die Treue gehalten. 	Archivfoto: Kim Löffler
Einmal TSV, immer Ilbeshausen: Thomas Mönnig (Mitte) hat seinem Heimatverein stets die Treue gehalten. Archivfoto: Kim Löffler
Sparkasse

»Siege zelebriert, Niederlagen verarbeitet«

+++ Fußball Für „Vereinsseele“ Thomas Mönnig sollte nach der Saison eigentlich Schluss sein als Trainer des B-Teams des TSV Ilbeshausen +++

Ilbeshausen. Zwar kann das Leder aufgrund der Corona-Krise in diesen Wochen nicht über die heimischen Fußballplätze rollen, Zeit um einen Blick auf die Trainer der Region, ihre Teams und ihren Verein zu werfen, bleibt aber dafür allemal. Pausieren muss auch Thomas Mönnig, mit seinem TSV Ilbeshausen II, der zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung in der Kreisliga B Lauterbach-Hünfeld auf dem vierten Tabellenplatz lag.

Mit Fug und Recht kann Mönnig als „Ilbeshäuser Vereinsseele“ bezeichnet werden, denn seine gesamte Karriere hat dieser im Ortsteil der Gemeinde Grebenhain verbracht. Als Eigengewächs kickte er von klein auf beim TSV, durchlief alle Jugendmannschaften und spielte auch später für die Senioren. „Ich habe alle Höhe und Tiefen erlebt: Aufstiege, Abstiege, Relegationen, alles“, erinnert sich Mönnig, der auch an die „gute, alte Zeit denkt, in der bis in die frühen Morgenstunden in der örtlichen Kneipe bei Gitarrenmusik und beim Liter trinken Siege zelebriert und Niederlagen verarbeitet wurden“.

Dass der TSV Ilbeshausen sein Verein ist, war dem gelernten Bankkaufmann früh klar, weshalb er neben der eigenen aktiven Karriere auch früh das Ehrenamt ausübte. Schon in relativ jungen Jahren wurde Mönnig Jugendtrainer, später Fußball-Abteilungsleiter, über das Amt des Kreiskassenwarts des Kreisfußballausschusses Lauterbach-Hünfeld auch „Stationsleiter Sportplatz“ bei der jährlichen Bierwanderung, gemeinsam mit seiner Frau. An diese will er zudem einen besonderen Dank loswerden. „Sie hat mich immer unterstützt bei meinen Arbeiten im Fußballbereich, auch heute hält sie mir den Rücken unter der Woche an Trainings- und an den Spieltagen frei, zumal wir ja auch eine kleine Tochter haben. Besonders schön ist es natürlich, wenn die beiden bei Heimspielen dabei sind und wir im besten Fall gewonnen haben“, freut sich Mönnig am meisten darüber, wenn ihn seine Familie auch am Spielfeldrand unterstützt.

Die aktuelle Corona-Situation ist für den kickenden Betreuer des B-Liga-Teams schon eine komische. „Jahrelang gab es immer nur Fußball und jetzt so gar nicht. Das ist schon seltsam. Wenn mir beim Spaziergang mal einer der Jungs über den Weg läuft, haben schon mal gewitzelt, was in den letzten Wochen doch für ein Traum-Fußballwetter gewesen wäre“, so Mönnig, der über die Tatsache, dass es für ihn als Trainer der „Zwoten“ schwierig ist, aufgrund des wechselnden Personals ein Team zu entwickeln, aber alles andere als böse ist. „Richtigerweise hat die ersten Mannschaft Vorrang. Diese hat sich ja auch zu einer Topmannschaft der A-Liga entwickelt und ist immer auf dem Sprung in die Kreisoberliga. Für uns ist es daher wichtig, dass wir solche Dinge wie Teamgeist, gegenseitige Unterstützung und Respekt einbringen. Das leben wir in der zweiten Mannschaft, pflegen das und wollen das auch noch weiter entwickeln“, so Thomas Mönnig, der zudem auch die „ausgezeichnete Vorstandsmannschaft und die hervorragende Rahmenarbeit für den Fußball generell“ beim TSV Ilbeshausen lobt. „Und das alles fast ausschließlich ohne große, externe Geldgeber oder Sponsoren“, wie er noch anfügt.

Für den Coach selbst sollte nach dem Ende der Saison 2019/20 eigentlich Schluss sein mit seiner Trainertätigkeit. Eigentlich, denn die aktuelle Situation hat Mönnig nachdenklich werden lassen. „Zum einen ist es natürlich schade, da wir mit Platz vier recht aussichtsreich standen und zudem fast nur noch Heimspiele gehabt hätten. Zum anderen weiß ich nicht, ob ich jetzt so aufhören kann. Ein Abschluss, wie man ihn sich vorstellt, wäre das ja nicht, wenn in dieser Saison nicht mehr gekickt werden könnte“, so der spielende Trainer und Betreuer, der zudem noch Ralph Christoph ausdrücklich dankt, der ihn bei der Arbeit mit der zweiten Mannschaft tatkräftig unterstützt. Vielleicht gibt es also noch eine Fortsetzung seiner Tätigkeit, verloren geht Thomas Mönnig seinen Ilbeshäusern aber sicherlich auch ohne Trainerjob nicht, denn schließlich ist er TSV-Vereinsmensch durch und durch.



Aufrufe: 015.5.2020, 08:00 Uhr
Marc SteinertAutor