2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht

Sieg verschenkt trotz halbstündiger deutlicher Überzahl

Leichte Beute für die Kraichgaupiraten sollten die Phönixe aus
Steinsfurt heute sein, so zumindest die Schlußfolgerung beim
Blick auf die Tabelle, doch die abstiegsbedrohten Steinsfurter
zeigten sich von Beginn an kampfbetont und angriffslustig. Gut
dazu paßte, daß es bereits in der dritten Spielminute Steinfurts
Tim Teichmann gelang, seinen Gimperner Widersacher im Strafraum
zu umspielen, anschließend Schlußmann Fabian Gabel zu
überwältigen, und für das 1:0 zu sorgen. Fünf Minuten später ist
dann ein erneuter Angriff der Gastgeber aus Sicht des
Unparteiischen nur mit unfairen Mitteln im Gimperner Strafraum
vereitelt worden - der fällige Strafstoß saß und ließ die
Steinsfurter weiter davonziehen. Doch die Gäste zeigten Moral und
Kampfgeist und ließen nichts unversucht, um den Anschluß zu
erreichen. Bereits fünf Minuten später war es dann auch soweit,
und nachdem Simon Lakos einen Freistoß von Daniel Müller nicht
erfolgreich mit dem Kopf ins Netz verlängern konnte, war es
Patrick Kipp, der im richtigen Moment und aus nächster Nähe mit
seinem Versuch zum 2:1 verkürzte. Nachdem eine gute halbe Stunde
gespielt war, hatte Obergimpern noch vier gute Möglichkeiten, aus
dem Spiel heraus zum Ausgleich zu gelangen, die Gastgeber waren
dann in der Schlußviertelstunde gefährlicher, konnten aber aus
zwei guten Freistößen und zwei Situationen aus dem Spiel heraus
nichts verwerten. Ein etwas zweifelhafter Foulelfmeter,
ausgeführt von Daniel Müller, landete fünf Minuten vor dem
regulären Halbzeitende in den Armen des Steinsfurter Torwarts,
und auch zwei Minuten später reichte der Abschluß einer schlauen
Kombination von J. Bauer, S. Ruess und D. Müller nicht für den
Ausgleichstreffer.
Bezeichnend für die erste Hälfte war auch die Gelb-Flut, für die
der Schiedsrichter durch die teils unnötige Ahndung vieler
Kleinlichkeiten sorgte, und die vor allem die Gastgeber traf. Aus
diesem Trend sollten sich später noch drastische Entwicklungen
ergeben, den Anfang machte bereits eine gelb-rote Karte gegen
einen Steinsfurter Spieler in der 45. Minute wegen Meckerns.
Nach dem Seitenwechsel wurde dann weniger als zehn Minuten
Fußball gespielt, mit jeweils einer starken Szene von Philipp
Funk, der sich in der 4. Minute durch den Steinsfurter
Strafraumdschungel schlängelte, im Abschluß aber gestoppt wurde,
und einer Aktion der Gastgeber, die Schlußmann Fabian Gabel
parieren konnte. In den darauffolgenden sieben Minuten
überschlugen sich dann die Ereignisse - allerdings nicht
spielerisch, sondern disziplinarisch: Nach einem Stürmerfoul am
Gimperner Torwart entscheidet der Schiedsrichter zu Recht auf
gelb-rot gegen den vorbelasteten Täter. Wenige Minuten später
soll in einer Gimperner Freistoßsituation ein - ebenfalls gelb
vorbelasteter - Steinsfurter Gegenspieler ein absichtliches
Handspiel begangen haben und erhält damit die dritte gelb-rote
Strafe an diesem Nachmittag. Die Folge sind lautstarke Proteste
der Steinsfurter Fans, Betreuer und Spieler, worauf wegen
Meckerns das vierte Mal Gelb-Rot gegen einen Spieler der
Gastgeber gezogen wird. Nachdem sich die fast aus dem Ruder
gelaufene Lage nur langsam und schwer wieder beruhigte, hätte es
an Obergimpern sein sollen, die Gunst der Stunde und die -
zahlenmäßige - Überlegenheit zu nutzen. Doch die Gäste wirkten
mut- und ideenlos und hatten in den verbleibenden 30 Minuten nur
selten mehr als Standfußball zu bieten oder lieferten
unkonzentriert wirkende Abschlüsse. In der 42. Minute sorgte D.
Müller dann endlich für die Erlösung durch eine sauber verwertete
Flanke von P. Funk. Bis zum Schluß dann noch zweimal Unpräzises
von den Gästen, ein unnötiges, gelb-rot geahndetes Stürmerfoul
von P. Funk und ein Freistoß-Lattenknaller in der Schlußminute
für die Hausherren - unterm Strich eine desaströse Gimperner 30-
Minuten-Vorstellung mit vier Mann Überzahl...

gez. R. Nerger - Pressesprecher TSV Obergimpern

Aufrufe: 09.4.2019, 10:23 Uhr
Sven MöllerAutor