Da scheint es Abteilungsleiter Bach nicht anders zu ergehen, als er nach den Hintergründen für den Rücktritt gefragt wird. Frühwald selbst will sich auf Nachfrage nicht näher äußern und verweist auf die Presseerklärung. Hat es also am vorgefundenen Spielermaterial gelegen, das den 42-jährigen Ex-Trainer des TSV Neustadt/Aisch überrascht die Reißleine hat ziehen lassen? "Ja, das ist die eigentliche Schlussfolgerung", sagt Bach, "er hat die Mannschaft ja ein paar Mal beobachtet davor. Wenn er das vorher so gesehen hätte, hätte er nicht zugesagt."
Verstehen können sie es nicht so recht bei der SG 1883 Nürnberg/Fürth. "Aus unserer Sicht war der Schritt überflüssig, wir sehen die Mannschaft stark genug; er hätte es geschafft, er hätte mindestens den Klassenerhalt gesichert, wenn nicht sogar einen guten Mittelfeldplatz geholt."
Nun müssen sie sich also wieder einen neuen Übungsleiter suchen. Bereits in der Vorsaison ist ihnen eine Art Trainer-Hattrick gelungen, seitdem ringen sie bei der SG 83 um eine langfristige Lösung. Damals startete man mit Detlef Lorenz, dem zuvor zwei gute Bezirksliga-Jahre mit dem Fusionsclub gelungen waren. Lorenz wurde nach vier Spielen ohne Punkt und Tor verabschiedet, für ihn übernahm der "Immer-wieder-Interimstrainer" Michael Nißler (der eigentlich gar kein Trainer sein will) bis zur Winterpause. Auf Nißler folgte Taner Koc, der zu Beginn der aktuellen Saison von Guido Schillinger abgelöst wurde. Von Schillinger übernahm nach acht Saisonspielen das Interimsduo Nißler/Heising, auf das für vier Spiele Patrick Frühwald folgte - bevor dieser hinschmiss.
Frühwalds Co-Trainer Florian Rupprecht, der unter ihm schon in der vergangenen Saison in Neustadt tätig gewesen war und mit ihm zur SG 83 wechselte, ist im Übrigen ebenso Vergangenheit an der Regelsbacher Straße. "Er hat nach dem Rücktritt noch das Training geleitet und das Spiel in Lauf", sagt Bach, "jetzt ist er nicht mehr da."
Weiter soll es nun mit einer Interimslösung gehen, zumindest bis zur Winterpause. Michael Nißler, einmal mehr? "Das ist gut möglich", sagt Bach. Im Winter, so hoffen sie beim Fusionsverein von der Stadtgrenze, finden sie dann eine dauerhafte Lösung. Vielleicht kann Michael Nißler dann endlich mal für ein paar Jahre durchschnaufen - solange, bis er es sich doch noch mal durch den Kopf gehen lässt, das mit dem Trainer sein.