In der zweiten Halbzeit setzte sich das gewohnte Bild weiter fort. Niefern hatte viel Ballbesitz, fand aber keine spielerischen Lösungen, um die Defensive der Gastgeberinnen zu knacken und so plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin, was auch den hohen Temperaturen auf dem Feld geschuldet war. Doch in der 77. Minute war es die Goalgetterin Lorena Stindl, die den Grundstein für den Umschwung legte. Nach einem sehenswerten Flügellauf der unermüdlichen Silke Stroheker hämmerte die Stürmerin das Ding unten in den Winkel und ließ der Torhüterin keine Chance. Nun waren die Uhren wieder auf Null gestellt. Niefern, das ebenfalls unter den hohen Temperaturen litt, konnte dem Ausgleich zur regulären Spielzeit nichts mehr entgegensetzen und trotz eines laufintensiven Spiels konnten die Gastgeberinnen die Gegner bis zum reguläre Spielende vom Tor weghalten.
So ging es in die Verlängerung, für die die Spielertrainerinnen Julia Leibner, Inga Werchner und Mara Tubandt ihre Truppe nochmal so richtig heiß machten. In der ersten Halbzeit der Verlängerung mussten beide Mannschaften der unglaublichen Anstrengung Tribut zollen und der Kampf mit der Erschöpfung war allen Akteuren deutlich anzumerken. Und so ging es in die zweite Halbzeit der Verlängerung. Hier nahm der Wahnsinn seinen Lauf: In der 115. Minute schnappte sich Inga Werchner für einen Freistoß die Kugel, ca. 25 Meter vor dem Tor. Unglaublich! Das Ding fällt in den Winkel und die hilflose Torhüterin kann ihn nicht mehr vor der Torlinie stoppen: 2:1 für die Gastgeberinnen und noch 5 Minuten zu spielen! Niefern versuchte nochmal ein letztes Aufbäumen, aber kam zu keinen nennenswerten Chancen mehr. Nach einem Traumpass zu einem Konter von Inga Werchner holte Silke Stroheker nochmal alles aus ihren Beinen raus, was sie konnte, überlupfte die herausstürmende Torfrau und vollendete mit einem Tor des Willens zum 3:1. Der Schiedsrichter pfiff nach dem Tor gar nicht mehr an und es brachen alle Dämme. Die Landesligistinnen vom 1. FC Mühlhausen besiegten den Oberligist FV 09 Niefern mit 3:1 und ziehen sensationell in das Pokalfinale ein.
Nicht nur die solide Taktik, die von den Trainerinnen ausgegeben wurde, ging voll auf, sondern auch die gesamte Teamleistung der Gastgeberinnen war überragend. Wir bedanken uns auch bei den mehr als zahlreich erschienenen Zuschauern, die an diesem Ostermontag zum Sportplatz gekommen sind, um uns so tatkräftig zu unterstützten! Wir hoffen, auch im Finale auf eure Unterstützung zählen können, dass wir am 30.05.2019 gegen den Karlsruher SC bestreiten werden, der das andere Halbfinale mit 3:1 gegen den SSV Waghäusel für sich entscheiden konnte.