Seligenporten: Lob für Herzner - Torwartfrage noch offen

SV Seligenporten - SSV Jahn Regensburg II (Sa 14:00)

Es war eine Vorbereitung mit Höhen und Tiefen: Erfolgreich gestalteten sich für den SVS unter anderem die Testspiele gegen Schnelldorf und die Zweite von Greuther Fürth. „Ein paar auf den Deckel“, wie Trainer Florian Schlicker es ausdrückt, gab es gegen den abstiegsgefährdeten Ligakonkurrenten Frohnlach mit 2:4 und gegen die Regionalligamannschaft des 1. FC Nürnberg hagelte es gar eine 1:9-Niederlage.

Nichtsdestotrotz gehen die Klosterer die Rückrunde mit Optimismus und breiter Brust an. „Lieber machen wir die Fehler in einem Testspiel als in einem Pflichtspiel“, agt Trainer Schlicker. Es gelte, daraus Lehren zu ziehen und aus den Fehlern zu lernen. Eine Stellschraube, an der noch gedreht werden müsse, ist das Thema sportliche Konstanz, die dem aktuell Drittplatzierten der Bayernliga Nord in der Hinrunde teilweise noch gefehlt hat. Wären da nicht immer wieder die Durchhänger gegen die vermeintlich schwächere Gegner gewesen, so hätte der SVS anstelle einer guten eine sehr gute Hinrunde auf den ersten zwei Relegationsplätzen abschließen können. Schaffen es die Klosterer in der zweiten Saisonhälfte ihr großes Offensivpotential noch häufiger abzurufen, so dürfte der direkte Wiederaufstieg in die Regionalliga durchaus möglich sein.

Schlicker lobt Herzner

Hoffnung auf eine starke Restsaison machen auch die Geschehnisse auf dem Transfermarkt. Nennenswerte Abgänge hatte der SVS im Winter nicht zu verkraften. Dafür gab es reihenweise neues Personal für das Trainerteam um Serdal Gündogan und Florian Schlicker.

Einen echten Transfer-Coup landete man in Person von Bastian Herzner, der die Torschützenliste der Liga derzeit mit beeindruckenden 18 Treffern anführt. Der 25-jährige Angreifer wechselte vom Ligakonkurrenten SC Eltersdorf nach Seligenporten und soll die Torgefährlichkeit der SVS-Offensive verbessern.

Trainer Florian Schlicker lobte ihn als „kompletten Stürmer, der durch seine Beidfüßigkeit, Kopfballstärke und Ruhe vor dem Tor“ überzeuge. Ebenfalls vom SC Eltersdorf kam der zweikampfstarke Verteidiger Kevin Wolemann. Außerdem angelten sich die Seligenportener in der Winterpause den ehemaligen Schweinfurter Torhüter Christopher Pfeiffer. Durch diese Neuverpflichtung erhoffen sich die Trainer einen Konkurrenzkampf um die Torhüterposition mit der aktuellen Nummer Eins Daniel Müller.

Bei der Frage, welcher der beiden Keeper im Moment die Nase vorne hat und am Samstag im Kasten stehen wird, ließ sich das Trainerduo nicht in die Karten schauen: „Es ist ein Duell auf Augenhöhe. Beide haben sich gegenseitig sehr gepusht. Genau das wollten wir“, erklärt Florian Schlicker. Die endgültige Entscheidung soll erst noch zusammen mit Torwart-Trainer Florian Beck getroffen werden.

Zwei Grippe-Kranke

Der Kader wurde punktuell verstärkt und in der Breite erweitert. Es ist durchaus möglich, dass am Samstag gegen den SSV Jahn Regensburg II bereits einer der drei Neuzugänge in der Startformation stehen wird, denn Dominik Räder und Stanislaw Herzel fallen vermutlich beide wegen Grippe aus.
Das Hinspiel in Regensburg endete nach einer furiosen Partie mit 5:3 zu Gunsten der Klosterer. Auch an diesem Samstag erwartet das Seligenportener Trainerduo Schlicker/Gündogan wieder einen offenen Schlagabtausch gegen den Tabellenneunten. „Die Regensburger spielen technisch und taktisch guten Offensivfußball. Ich kenne den Trainer sehr gut. Ilija Dzepina ist ein echter Trainerfuchs, er stellt seine Spieler immer genau richtig ein. “

Die Formkurve der Regensburger zeigte zum Ende der Hinrunde nach langer Durststrecke wieder nach oben. So gewann der Jahn die letzten beiden Heimspiele gegen Burglengenfeld und Haibach jeweils souverän mit 2:0. Das ändert jedoch nichts daran, dass der SV Seligenporten voll motiviert und entschlossen ist, das erste Punktspiel im Jahr 2016 zu gewinnen und dem aktuellen Zweitplatzierten Bayern Hof Dampf zu machen.