Michael, eine klare 0:3-Auftaktpleite im Liga-Pokal bei der SpVgg Niederaichbach, zudem durchwachsene Testspiel-Ergebnisse. Wie ist die Gemütslage beim TSV Vilsbiburg?
Michael Selbitschka (40): Für uns war von Anfang an klar, dass wir den Liga-Pokal in die Vorbereitung integrieren. Somit haben wir - im Vergleich zu den meisten anderen Vereinen - mit dem Mannschaftstraining erst etwas später begonnen. Zudem hatten wir in den letzten Wochen mehrere Urlauber und einige angeschlagene Spieler. Aus diesen Gründen lassen sich die Ergebnisse größtenteils auch erklären und sind zweitrangig. Wichtig ist, dass wir uns bis zum ersten Punktspiel von Woche zu Woche steigern.
Die Abgänge von Spielmacher Betim Nikqi und Torjäger Klaus-Peter Schiller sorgten im TSV-Lager für großen Unmut. Ersatz für die beiden abgewanderten Top-Spieler gab es nicht. Könnt ihr mit dem vorhandenen Spielermaterial überhaupt den Abstiegskampf der Bezirksliga West meistern?
Selbstverständlich hinterlassen die Beiden in jeder Hinsicht eine sehr große Lücke. Trotzdem müssen wir die Situation annehmen, so wie sie ist. Wenn wir auf alle Spieler unseres aktuellen Kaders zurückgreifen können, werden wir in den restlichen Spielen eine schlagkräftige Truppe stellen und auch die Qualität haben, dass wir vor der Winterpause die Grundlage für den Klassenerhalt schaffen können.
Mit welchen Maßnahmen willst Du Dein Team wieder in die Spur bringen?
Wir haben uns - wie immer – einen genauen Plan überlegt, wie wir uns auf die restlichen Partien bestmöglich vorbereiten. Ich denke, dass die Grundvoraussetzung ist, dass wir zum Liga-Re-Start auf den Punkt topfit sind und als Team den absoluten Willen haben, die Spiele für uns zu entscheiden.
Bereits vor der Corona-Zwangspause hast Du deinen Abschied verkündet. Obwohl Dein Nachfolger schon seit längerer Zeit feststeht, betreust Du noch bis zur Winterpause die Mannschaft. Welchen Sinn versprecht ihr euch von dieser doch etwas ungewöhnlichen Maßnahme?
Für diese Situation gibt es eine ganz einfache Erklärung: Dazu muss man zunächst sagen, dass mein Nachfolger hinsichtlich der Übernahme nach der Corona-Pause nicht zur Verfügung stand. Wir – mein Co- Trainer Helmut Hamm und ich - wollten den Verein und vor allem unsere Jungs in dieser schwierigen Phase nicht im Stich lassen. Da wir wirklich zu allen Beteiligten ein hervorragendes Verhältnis haben, war es uns ein Anliegen, dem Verein durch unser weiteres Engagement die Möglichkeit und die Zeit zu geben, bezüglich Trainer-Nachfolge und Kader für das neue Jahr so gut wie möglich planen zu können.
Mittlerweile bist Du ein erfahrener Bezirksliga-Trainer, der in dieser Spielklasse schon mehr als 200 Spiele auf dem Buckel hat. Wie sehen Deine künftigen sportlichen Pläne aus?
Letztes Jahr im November habe ich mich dafür entschieden im Mai 2020 aufzuhören und eine Pause zu machen. Dass sich meine Trainertätigkeit nun bis November verlängert ist auf die bereits genannten Gründe zurückzuführen. Nach dieser Zeit werde ich mein ursprüngliches Vorhaben umsetzen und eine Auszeit nehmen.