2024-06-17T07:46:28.129Z

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Steffen meyer wurde für sein Engagement ausgezeichnet.
Steffen meyer wurde für sein Engagement ausgezeichnet.

Seit der Geburt ein Lila-Weißer

Stille Stars, Teil IX: Viktorias Steffen Meyer kickt bei den Herren und coacht seit zehn Jahren Jugendteams

Viktoria Gesmold hat einen „Fußballhelden“. Steffen Meyer ist beim gleichnamigen Wettbewerb des NFV-Kreisverbands Osnabrück-Land für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Der 22-Jährige möchte ein Vorbild für den Nachwuchs sein.

Meyer steht im lila-weißen Trainingsanzug im Sportpark an der Else und blickt auf den frisch gemähten Rasenplatz. Das Viktoria-Areal ist quasi sein zweites beziehungsweise drittes Zuhause. Der Student der Betriebswirtschaftslehre, der abwechselnd drei Monate in Lingen studiert und drei Monate in Gesmold bei DPD arbeitet, spielt bei den Ersten Herren Fußball und trainiert die D-1-Junioren. Es kommt vor, dass er sechs Tage pro Woche am Platz ist. Zweimal coacht er seine Jungs, zweimal hat er selbst Training, und die Spiele sind oft an zwei unterschiedlichen Tagen des Wochenendes.

Im Verein nimmt man viel Rücksicht auf seine Doppelbelastung, das Ehrenamt werde wertgeschätzt, so Meyer. Derzeit kann er dienstags und donnerstags gemeinsam mit dem zweiten Trainer Steffen Gröne, Torwart-Trainer Christian Hasemann und Kotrainer Mario Hollmann erst die D 1 trainieren, bevor er direkt im Anschluss selbst aktiv wird. Wenn er drei Monate am Stück in Lingen lebt, reist er nur zu den Spielen seiner Junioren an, das Training weiß er dann in guten Händen.

Steffen Meyer ist durch und durch ein Lila-Weißer. Seine Eltern meldeten ihn mit der Geburt im Verein an, genau wie seine Schwestern Carolin (25) und Larissa (19). So war der Weg früh vorgezeichnet. Von klein auf durchlief er alle Stationen im Juniorenfußball. Als er zwölf Jahre alt war, gewann ihn der Verein parallel als Trainingshelfer für die Kleinsten. Meyer stieg bei den Minis ein, begleitete die Kinder durch die F- und E- bis zur D-Jugend.

Mit dem Aufstellen von Hütchen fing es an. Inzwischen ist er seit vier Jahren hauptverantwortlicher Trainer – ehrenamtlich. „Vereine wie die Viktoria leben vom Ehrenamt. Es ist schön zu sehen, wenn die Kinder sich weiterentwickeln und mit einem Lächeln nach Hause gehen. Dafür möchte ich keine Bezahlung.“

Mit der D 1 möchte der Inhaber der C-Lizenz für Breitensport eine erfolgreiche Saison in der Kreisliga spielen, bevor er ab Sommer die C-Junioren übernimmt. Erfolg bedeute für ihn aber nicht unbedingt, den ersten Platz zu erreichen. Es gehe darum, jeden Spieler fußballerisch wie persönlich voranzubringen und dabei auch Werte wie Respekt, Höflichkeit und Fairness zu vermitteln. Der 22-Jährige bemüht sich, mit gutem Beispiel voranzugehen. „Ich will als Kapitän der Herrenmannschaft den Verein bestmöglich präsentieren. Meine Jungs gucken schließlich bei mir zu, wenn ich spiele.“

Übungen von den Bayern
So wie er ein Vorbild ist, hat er selbst Vorbilder für die Trainerarbeit. Sein früherer A- und B-Junioren-Coach Dennis Bolwin hat ihn geprägt. Heute tauscht er sich mit seinem Herren-Trainer Benjamin Hettwer aus und besucht dessen vereinsinterne Fortbildungen. Und der Bayern-Fan achtet bei Bundesliga-Spielen genau aufs Aufwärmen oder schaut sich beim Training des FCB bei einer Stippvisite an der Säbener Straße in München mal die eine oder andere Übung ab, die er in sein Programm integrieren kann.

„Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spaß. Und sie stellt eine tolle Abwechslung zur Berufstätigkeit und zum eigenen Sporttreiben dar“, sagt der Gesmolder. Über die Anerkennung durch den Fußballkreis, der bei seiner Ehrenamtsaktion vier „Fußballhelden“ zum Frühstück einlud, Urkunden sowie Gutscheine überreichte und einen Bewerber gar nach Spanien schickt, habe er sich sehr gefreut. „So etwas motiviert, sich weiter zu engagieren.“

Aufrufe: 031.3.2016, 12:15 Uhr
Meller kreisblatt Autor