„Sehen keine Konkurrenten um die Spitze“: FC Fürstenried offensiv - Ex-Türkgücü-Spieler an Bord

Fürstenried - Der FC Fürstenried sorgt weiter für Furore. Seit seinem Einstieg hat Emrah Yildizhan den Verein von der C-Klasse bis in die Kreisklasse geführt. Doch der Trainer will weiter nach oben, am liebsten so schnell wie möglich. Bereits in der vergangenen Saison wäre es fast soweit gewesen, doch der Aufstieg in die Kreisliga scheiterte an fünf Punkten Rückstand. Anstelle des FCF ging die TSG Pasing eine Spielklasse nach oben.

FC Fürstenried in der abgelaufenen Saison Zweiter - Diese Saison soll es hoch in die Kreisliga

„Wir sind fest davon überzeugt, dass wir in der Kreisklasse auf dem ersten Platz gelandet wären“, bewertet der Fürstenrieder Macher die abgebrochene Corona-Saison 2019/2021. Den verpassten Aufstieg hat Trainer Emrah Yildizhan abgehakt, auch wenn der FC Fürstenried „unnötig Punkte liegen gelassen“ hat.

„In einer Liga mit dem FC Fürstenried spielen alle anderen Mannschaften um die Plätze hinter uns. Wir sehen keine Konkurrenten um die Meisterschaft.“

Emrah Yildizhan hat mit FC Fürstenried ein klares Ziel vor Augen.

Der Coach gibt daher ein klares Kommando vor: „Dieses Jahr wollen wir nichts dem Zufall überlassen. Wir wollen dahin, wo Fürstenried hingehört, nämlich an die Spitze.“ Die Zielsetzung ist also klar: Der Aufstieg in die Kreisliga soll in dieser Saison gelingen. Deswegen bläst Yildizhan zum Frontalangriff auf die Teams der Kreisklasse 3 München. „In einer Liga mit dem FC Fürstenried spielen alle anderen Mannschaften um die Plätze hinter uns. Wir sehen keine Konkurrenten um die Meisterschaft“, betont der 34-Jährige selbstbewusst.

FC Fürstenried verstärkt sich namhaft - Yakup Dora kommt mit Bayernliga-Erfahrung

Doch was genau macht Emrah Yildizhan in dieser Sache so sicher? Der Fürstenrieder Macher hat sich auf der Trainerbank Unterstützung geholt. Cenkhan Kabalakli ist seit Winter fester Bestandteil des Teams und wird Yildizhan als „Trainer-Kompagnon“ unterstützen. „Er ist einer der wichtigsten Verpflichtungen“, betont der FCF-Macher. „Durch sein Fachwissen und seine Leidenschaft wird er einen großen Bestandteil am Erfolg der Mannschaft haben“, prophezeit Yildizhan.

Des Weiteren konnte der 34-Jährige seine Mannschaft erneut namhaft verstärken. Königstransfer ist Yakup Dora, der vom FC Anadolu Bayern nach Fürstenried kam. Der 29-Jährige spielte jahrelang im Trikot von Türkgücü München* und bringt Bayernliga-Erfahrung mit in den Münchner Süden. Auch Erhan Kilic wechselt von Anadolu in den Münchner Süden und verbucht wie Dora zahlreiche Einsätze für Türkgücü. Zudem kommt Youngster Osama Abdel-Hamid, der zumeist für den Ligakonkurrenten TSV Großhadern II zum Einsatz kam. „Das sind sehr starke Hochkaräter“, betont Yildizhan die Bedeutung der Transfers.

„Das sind sehr starke Hochkaräter.“

Emrah Yildizhan über die Neuzugänge des FC Fürstenried.

Unterschlagen will er dabei jedoch nicht die Neuzugänge aus dem vergangenen Jahr, die pandemie-bedingt kaum zum Einsatz kamen. Darunter sind unter anderem Emre Celik und Wolfgang Kleindienst, die beide ebenfalls eine Vergangenheit beim FC Anadolu haben. Neu zur Mannschaft gestoßen sind zudem Torwart Tashi Bhutia und Prabin Bhutia, der die Abwehr des FC Fürstenried verstärken wird. Für das Mittelfeld kommen Ismail Wali und Samed Büyükkeskin. Zudem verpflichtete der Verein Djordje Mitrovic und Barsan Jawhar.

FC Fürstenried: Vom verrufenen C-Klassisten zum angesehen Aufstiegsfavoriten

Die Verpflichtungen sollen die etablierte Mannschaft um den mehrfachen Toptorjäger Muharrem Yildirim verstärken und den Abgang von Franz Mullai kompensieren. Der 30-Jährige kehrt nach zwei Jahren wieder zum MTV München zurück. „Ein fairer Abgang“, wie Emrah Yildizhan ausdrücklich betont. „Wir haben so gut wie nie Abgänge. Wir planen langfristig mit unseren Neuverpflichtungen“, erklärt der 34-Jährige. Ziel des Fürstenrieder Machers ist es, „eine intelligente, spielstarke Mannschaft aufzubauen.“

„Ich kann mich noch erinnern, da mussten wir für Testspiele gegen Gegner spielen, gegen die würde ich heute nie spielen.“

Emrah Yildizhan über die Vergangenheit des FCF.

Qualität und Leidenschaft seien für Yildizhan ausschlaggebende Faktoren. Ebenso achtet der 34-Jährige auf „Harmonie und einen korrekten Charakter“. Insbesondere im Hinblick auf die Vergangenheit sei dies wichtig. Zu C-Klasse-Zeiten galt der FC Fürstenried noch als Problemfall, der für seine unfaire Spielweise als „Asso-Truppe“ (Yildizhan) in Verruf geraten war. „Ich kann mich noch erinnern, da mussten wir für Testspiele gegen Gegner spielen, gegen die würde ich heute nie spielen.“

Doch davon hat sich der Verein gelöst. „Wir haben ein familiäres Umfeld geschaffen und schauen, dass die Leute uns mögen“, so Yildizhan. Natürlich spielt auch die sportliche Leistung eine Rolle bei der Wahrnehmung nach außen. Der schnelle Aufstieg des FC Fürstenried von der C-Klasse bishin zur Kreisklasse trägt dabei zum positiven Gesamtbild bei. „Wir haben mit fünf Mann angefangen, heute haben wir drei Mannschaften“, beschreibt der ehemalige Bezirksliga-Spieler Yildizhan die rasante Entwicklung.

FC Fürstenried will auch im Nachwuchsbereich angreifen

Ein Credo in Emrah Yildizhans Arbeit ist Professionalität. „Das war von Beginn an unser Ziel. Wir wollen ein gutes Gesamtbild abgeben“, bekräftigt der 34-Jährige. Erklärtes Ziel ist es daher auch, einen Nachwuchsbereich im Verein aufzubauen. Aktuell scheitert das noch an Platzproblemen. Der FC Fürstenried teilt sich eine Sportanlage mit dem TSV Solln. Nach Yildizhans Wunsch soll sich das langfristig ändern. Der Verein habe daher bereits Kommunikation mit der Stadt München aufgenommen. Emrah Yildizhan lässt also nicht locker und will den FC Fürstenried weiter nach vorne bringen. Trotz der Kampfansage immer unter dem Motto „Fairness und Anständigkeit.“ (Vinzent Fischer) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA