2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der TSV Hengersberg steht derzeit vor einer ungewissen Zukunft.
Der TSV Hengersberg steht derzeit vor einer ungewissen Zukunft. – Foto: Rockinger

Schwierige Vorstandssuche: TSV Hengersberg am Scheideweg

Plattlinger A-Klassist muss bis Ende Juli einen neuen Vorsitzenden finden +++ Torjäger Ahmet Kabak wechselt zum FC Handlab-Iggensbach

Der TSV Hengersberg macht derzeit eine schwierige Zeit durch. Seit dem Abstieg aus der Kreisklasse im Jahr 2015 versucht der Traditionsverein aus dem Landkreis Deggendorf vergeblich, den Sprung aus der A-Klasse zu schaffen. Aber nicht nur sportlich, sondern auch hinter den Kulissen gibt es derzeit eine große Baustelle: für die anstehenden Wahlen Ende Juli hat sich bislang noch kein Kandidat für den Posten des ersten Vorsitzenden gefunden. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung machte der aktuelle Klubboss Friedrich Münch auf die ernste Situation aufmerksam, im schlimmsten Fall droht sogar die Auflösung des 650 Mitglieder zählenden Vereins. Doch die Verantwortlichen sind vorsichtig zuversichtlich, den Worst Case noch abwenden zu können.

"Am Freitag, 26. Juli ist unsere Jahreshauptversammlung und bis dahin werden wir eine Vorstandschaft finden. Wenn aktuell keine der zugesagten Personen wieder abspringt, ist die Nachfolge organisiert und der Verein läuft weiter. Der gesamte Unterbau ist organisiert, es fehlt aktuell einzig immer noch der Kandidat für den ersten Vorstand. Wir sind aber in allen Sparten sehr gut aufgestellt und organisiert und der Spielbetrieb wird ohne Probleme weiterlaufen. Natürlich alles unter der Voraussetzung, dass alle, die mir bis jetzt zugesichert haben mitzuarbeiten, vor beziehungsweise bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr abspringen", erklärt der erste Vorsitzende Münch die momentane Lage. Und auch sportlich blickt man beim TSV wieder optimistischer in die nahe Zukunft. Nach dem dritten Platz in der Vorsaison der A-Klasse Plattling will man unter dem neuen Spielertrainer Florian Zettl und dessen "Co" Daniel Hartl in der anstehenden Spielzeit erneut eine ordentliche Rolle spielen. "Mit dem neuen Trainerduo erhoffen wir uns, dass wir die nächsten sportlichen Schritte machen und ein ernstzunehmender Gegner in der A-Klasse Plattling sind. Was dabei rauskommt wird man sehen, aber wir freuen uns jetzt erst einmal auf die Vorbereitung, in der wir hoffen, dass sich keiner verletzt und wir alle zum Saisonstart fit werden", informiert Abteilungsleiter Alexander Gsödl.

Gsödl: »Mit dem neuen Trainerduo erhoffen wir uns, dass wir die nächsten sportlichen Schritte machen und ein ernstzunehmender Gegner in der A-Klasse Plattling sind. Was dabei rauskommt wird man sehen.«

Die ersten Testspiele beim Marktrivalen SV Schwanenkirchen (0:2) sowie Kreisklassist SpVgg Osterhofen II (1:2) gingen zwar verloren, im Totopokalturnier gegen Auerbach, Schaufling und Seebach II setzten sich Loibl, Morsak, Falk und Co. jedoch trotz nur eines erzielten Treffers durch und treffen nun in der zweiten Runde am Mittwoch um 18.30 Uhr zuhause auf den SV Kirchberg im Wald. Neu im Kader sind neben Spielertrainer Zettl auch Alexander Schnabel, Abel Pirvah, Tugay Özcan und Ali Javid Shaheedi, der langjährige Sturmführer Johannes Köck steht nach seinem Kreuzbandriss kurz vor dem Comeback. Allerdings werden die Leistungsträger Markus Bauriedl (Achillessehnenriss) und Granit Shala mindestens bis zum Winter nicht zur Verfügung stehen. Dazu hat Goalgetter Ahmet Kabak, der in der abgelaufenen Saison mit 13 Treffern bester Hengersberger Torschütze war, den Verein in Richtung FC Handlab-Iggensbach verlassen. "Der Abgang von Ahmet ist natürlich insofern schade, da er ein Hengersbergerer ist, der jetzt in Iggensbach Fußball spielt. Allerdings ist es für einen 25-jährigen auch legitim, seine Erfahrungen zu sammeln und wir sind mit der Rückkehr von Johannes und natürlich durch die Verpflichtung von Flo in der Spitze gut aufgestellt. Sollte alles gut gehen, sind beide fit für den Saisonstart. Wir sind sehr froh und auch stolz, dass uns der Rest unserer beiden Mannschaften treu geblieben ist. Das rechne ich den Jungs hoch an, auch wenn der ein oder andere aus beruflich bzw. privaten Gründen etwas kürzer treten muss", so Alexander Gsödl, der trotz der momentanen Probleme rund um den Verein keine Missstimmung aufkommen lassen will. "Die Vorstandspersonalie spielt für die Mannschaft und den Spielbetrieb überhaupt keine Rolle. Wir wissen seit mehreren Jahren, dass es nicht einfach ist, Leute für ein Ehrenamt dieser Größenordnung zu finden. Aber auch da bin ich überzeugt, dass wir bald eine Lösung präsentieren können", sagt der Fußballboss abschließend.

Ahmet Kabak hat den TSV Hengersberg in Richtung FC Handlab-Iggensbach verlassen.
Ahmet Kabak hat den TSV Hengersberg in Richtung FC Handlab-Iggensbach verlassen. – Foto: Rockinger

Aufrufe: 08.7.2019, 17:12 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor