2024-06-13T13:28:56.339Z

Pokal
Alles unter Kontrolle:Die Mainzerin Chiara Loos (vorn) spielt einen sauberen Ball, während Sindelfingens Michelle Wörner nicht hinterherkommt.	Archivfoto: hbz/Jörg Henkel
Alles unter Kontrolle:Die Mainzerin Chiara Loos (vorn) spielt einen sauberen Ball, während Sindelfingens Michelle Wörner nicht hinterherkommt. Archivfoto: hbz/Jörg Henkel

Schott setzt einen Paukenschlag

Mainzer Regionalliga-Fußballerinnen stürmen mit einem 7:1 über Zweitligist Sindlingen in die zweite Runde

MAINZ.Wenn es noch irgendeines Beweises bedurft hätte, dass die Regionalliga-Fußballerinnen des TSV Schott Mainz das Format für die Zweite Liga besitzen, dann wurde der in der ersten Runde des DFB-Pokals zweifelsfrei erbracht. Mit sage und schreibe 7:1 (2:1) wurde Bundesliga-Absteiger VfL Sindlingen vom Platz gefegt, der in der zweiten Hälfte über die Rolle eines bedauernswerten Opfers nicht hinauskam. „Wir wussten zwar, dass die Aufgabe machbar ist, aber dass es so abläuft, hätten wir nicht erwartet“, wunderte sich nicht nur Offensivkraft Chiara Loos über den Spaziergang in Halbzeit zwei.

Die klassentieferen Gastgeberinnen waren bereits im ersten Durchgang ebenbürtig, als Sindlingen druckvoll begann. Nach einer Unachtsamkeit in der Schott-Abwehr gingen die Gäste auch nach einem Heber von Sandra Borowski in Führung (15.). Doch die Mainzerinnen - angeführt von der bärenstarken Meike Weber - schüttelten sich kurz und schalteten ihrerseits auf Angriffsmodus. Die ehemalige Bundesligaspielerin war es auch, die mit einem kernigen 18-Meter-Schuss für den Ausgleich sorgte (22.). Schott ließ nicht locker und belohnte sich durch das von Weber vorbereitete 2:1 durch die gleichfalls überzeugende Chiara Loos (40.).

Was dann nach der Pause über Sindelfingen hereinbrach, hätten vermutlich selbst kühnste Optimisten nicht für möglich gehalten. Auch nicht der eigens aus seinem Nordsee-Urlaub angereiste Trainer Mischa Lautenschläger: „Das hätte ich in der Form nicht gedacht. Jedenfalls hat es sich gelohnt“, grinste der Coach ob seiner sechsstündigen Anreise: „Wir sind konditionell topfit, haben schöne Kombinationen gezeigt und hohe Qualität bewiesen.“ Davon konnte, durfte, musste sich der Gast überzeugen. Spätestens nach dem 3:1 durch Sarah Schmitt (64.) war das Spiel eine einzige Einbahnstraße. Sindelfingen schoss in der gesamten zweiten Hälfte noch zweimal aufs Schott-Gehäuse.

„Zum Ende hin hatten wir aber auch viele Räume“, freute sich Chiara Loos über viel Platz. Und der wurden gnadenlos genutzt. Annika Leber machte mit einem Doppelpack (71./75.) den Deckel drauf. Loreana Liebetanz (86.) und Sarah Schmitt (89.) rundeten den Triumph ab.

Junker nach Wolfsburg

„Wir wollten es einfach mehr“, meinte Doppeltorschützin Annika Leber und wünschte sich in der zweiten Runde den Deutschen Meister VfL Wolfsburg. Zu dem wechselt übrigens Mirella Junker. „Sie hat ein berufliches Angebot“, sagt Abteilungsleiter Jens Klee, „da haben wir ihrem Wunsch entsprochen.“ Immerhin war sie noch an einem der größten Triumphe der Schott-Frauen beteiligt. Der musste natürlich gefeiert werden, und so ist Mischa Lautenschläger wohl erst am nächsten Tag zurück an die Nordsee gefahren.

TSV Schott Mainz: Schuch - Wagner, Spee, Junker, Özer (39. Dragoescu) - Weyershäuser, Schmitt - Freigang (46. Richter), Weber, Loos - Leber (81. Liebetanz).

Aufrufe: 024.8.2014, 16:03 Uhr
Volker BuchAutor